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Waisen eine Zukunft ermöglichen

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Liebe zu Afrika: Horst Peter Jäger war im Jahr 1970 das erste Mal in Kamerun. Als sich die politische Lage dort zuspitzte, entschied er, etwas zu unternehmen.
Liebe zu Afrika: Horst Peter Jäger war im Jahr 1970 das erste Mal in Kamerun. Als sich die politische Lage dort zuspitzte, entschied er, etwas zu unternehmen. © KK

Horst Peter Jäger, Vorsitzender der „Freunde Kameruns“, blickt auf ein langjähriges ehrenamtliches Engagement zurück. Seit 25 Jahren unterstützt der mittlerweile 75-Jährige in verschiedenen Ländern Afrikas Hilfsprojekte, ob für den Senior Experten Service (SES) Bonn in Ghana oder im Zusammenhang mit der Arbeit seines Vereins. Neben seinen regelmäßigen Besuchen vor Ort, sammelt er Spenden und unterstützt die Freunde Kameruns auch aus eigener Tasche.

Dietzenbach – Aktuell bereitet ihm insbesondere die politische Lage in dem zentralafrikanischen Land Sorge. Verhindert diese zudem seine für das Engagement der Freunde Kameruns wichtigen Besuche. „Durch die Unruhen ist alles etwas auseinandergerissen“, erzählt er. Hintergrund der Zustände sind die Konflikte zwischen der englisch- und der französischsprachigen Bevölkerung. Die Situation werde zunehmend bedenklicher, so Jäger.

„Wir waren schockiert“

Seinen letzten Einsatz für den SES in Ghana konnte er hingegen ohne Zwischenfälle beenden, und das nach rund sechs Wochen ehrenamtlicher Arbeit. Bei dieser vermittelt der gelernte Betriebswirt den dortigen Betrieben sein Fachwissen über Finanzen und Geschäftsführung oder auch über Installation und Technik.

Entstanden ist Jägers enge Verbindung zur afrikanischen Kultur vor Jahrzehnten. „Das erste Mal waren wir zwischen 1970 und 1973 als Entwicklungshelfer in Kamerun“, erinnert sich der Vereinsvorsitzende zurück. Seine Frau Ruth habe dort als Erzieherin gearbeitet und einen Kindergarten aufgebaut. „Ich selbst arbeitete für ein Stromversorgungsunternehmen in Limbé, nahe Douala.“ Die damalige Zeit sei kaum mit der heutigen vergleichbar, „unsere Kommunikationsmittel waren ganz andere“. So hielten sie mit Bekannten aus Deutschland per Luftpost Kontakt. Auch ihre Fahrzeuge, wie beispielsweise ein Mobylette – eine Art Moped – mussten zur Nutzung der holprigen Straßen ausreichen.

Als sie später im Jahr 1995 nach Kamerun zurückkehrten, bot sich ihnen jedoch ein trostloses Bild. Das Land wirkte heruntergekommen, das einstige Aufkommen von Hoffnung schien nicht mehr existent zu sein. „Wir waren schockiert“, erzählt der Vorsitzende der Freunde Kameruns, „wir wollten unbedingt etwas unternehmen“.

Er kam in Kontakt mit dem einstigen Dietzenbacher Verein „Freunde Bandjas“, der seine Aktivitäten auf den östlichen Teil Kameruns begrenzte. Es kam zur Zusammenarbeit und zur Erweiterung der Projekte im Westen. Später wurde der Verein umbenannt und bekam den heutigen Namen „Freunde Kameruns“.

Derzeit ist Jäger als Vorsitzender auf der Suche nach einem jungen Nachfolger oder einer Nachfolgerin, die die Entwicklungsarbeit weiterhin gewissenhaft unterstützt und ihn ablösen kann.

„Den Kindern eine Zukunft zu ermöglichen, ist das Wichtigste“

Im Fokus der Vereinsarbeit stehen weiterhin drei Projekte, die zur Unterstützung vor allem der Kinder Kameruns gedacht sind. Dort fließen auch die von den Dietzenbacher gespendeten Gelder hin. Sehr am Herzen liegt Horst Peter Jäger dabei die Betreuung der Waisenkinder, die ihre Mütter an Aids verloren haben. Eine Schul- beziehungsweise Berufsausbildung ist nötig, damit sie selbstständig Geld verdienen können. Dabei betont Jäger, wie wichtig die Spenden für die Organisation seien und macht deutlich, „den Kindern eine Zukunft zu ermöglichen, ist das Wichtigste“. (Katharina Kleint)

Spendenkonto: Freunde Kameruns e.V. (FKeV); IBAN: DE24 5059 2200 0005 4161 59; BIC: GENODE51DRE; Verwendungszweck: Spende, Name und Anschrift

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