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Zahl der Arbeitsplätze steigt in Dietzenbach während Pandemie an

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Von: Barbara Scholze

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Kräftig am Bauen an der Gottlieb-Daimler-Straße ist die Firma Held Systems, die von Heusenstamm nach Dietzenbach zieht.
Kräftig am Bauen an der Gottlieb-Daimler-Straße ist die Firma Held Systems, die von Heusenstamm nach Dietzenbach zieht. © p

In Dietzenbach im Kreis Offenbach siedeln sich weitere Unternehmen an. Zudem verzeichnet die Kreisstadt ein Plus von 901 Arbeitsplätzen während der Pandemie.

Dietzenbach – Auch in den aktuell schwierigen Zeiten gibt es zur Firmenentwicklung gute Nachrichten aus der Kreisstadt: Wie Michael Krtsch, Leiter der Wirtschaftsförderung, im Haupt- und Finanzausschuss berichtete, siedeln sich in nächster Zeit nicht nur erfolgreiche, sondern auch interessante Firmen an.

So etwa Abel Mobilfunk, bisher in Rödermark beheimatet. Das Unternehmen ist Teil der Abel-Gruppe in Engelsberg und beschäftigt sich mit der Konzeption von Masten und Mobilfunkstationen. Wie berichtet, soll an der Gottlieb-Daimler-Straße ein dreigeschossiges Bürogebäude samt Lagerhalle und mit Erweiterungsoption für rund 140 Mitarbeiter entstehen. Geplant ist ein nachhaltiger Bau mit Photovoltaikanlage, Wärmepumpe und einer Ladeinfrastruktur für Elektromobilität. „Wir rechnen mit einem Bauantrag im Mai“, teilte Krtsch nun mit.

Kreis Offenbach: Malteser Hilfsdienst zieht von Obertshausen nach Dietzenbach

Kräftig am Bauen ist bereits die Firma Held Systems, derzeit noch mit Sitz in Heusenstamm. Gekauft wurde ein Teil der Fläche, die ursprünglich für Eichler Kammerer vorgesehen war. Der Mittelständler Held Systems beschäftigt sich mit Lasertechnologie und konzipiert und fertigt unter anderem Systeme zum Zuschneiden von Fahrzeugairbags. Der Neubau des Firmengebäudes soll rund 4000 Quadratmeter umfassen, derzeit gibt es 25 Mitarbeiter, zehn sollen dazu kommen.

Mehr Platz braucht auch der Malteser Hilfsdienst und zieht deshalb von Obertshausen nach Dietzenbach. Gekauft wurde ein Grundstück an der Philipp-Reis-Straße. „Ziel ist, dass die Baugenehmigungsplanung bis zum Herbst abgeschlossen ist“, teilte der Wirtschaftsförderer mit. Weiter geht es ebenso mit der Verkehrsfachschule Lendjel an der Elisabeth-Selbert-Straße. „Da haben wir einen neuen Vertrag geschlossen und die Frist für den festgelegten Baubeginn verlängert“, sagte Michael Krtsch. Wie berichtet, wird den anderen Teil des Eichler-Kammerer-Grundstückes das Rechenzentrum EdgeConnex beziehen. Grundsätzlich verfügbar sind im Stadtgebiet momentan noch rund 60 000 Quadratmeter Gewerbefläche.

Portas muss konsolidieren

Indes hatte der Wirtschaftsförderer auch weniger gute Nachrichten im Gepäck: So ist etwa der Traum der chinesischen Ansiedlungen, einst Glanzprojekt von Ex-Bürgermeister Jürgen Rogg, geplatzt. Der Autobauer Great Wall sollte mit einem Forschungs- und Entwicklungszentrum an der Otto-Hahn-Straße den Reigen eröffnen. Aber: „Sie sind weg und waren nie richtig da“, stellte Krtsch fest. Lange Zeit habe das Unternehmen ein Entwicklungskonzept versprochen, „bis heute haben wir aber nichts mehr gehört.“ Aktuell stehe die Immobilie im Internet zum Verkauf.

Aus einem Tief herausarbeiten muss sich Teknihall an der Assar-Gabrielsson-Straße. Die Firma zählt zu den bekanntesten Service- und Reparaturdienstleistern für technische Produkte der großen Discounter. Verkauft ist sie mittlerweile an Sertronics. „Sie läuft aber mit derzeit 70 Mitarbeitern am Standort weiter“, berichtete Krtsch. Allerdings sei die Immobilie inzwischen zu groß. „Wir rechnen also damit, dass sie sich einen anderen Standort sucht.“ Auch Portas, der seit langem in Dietzenbach angesiedelte Spezialist für Türrenovierungen, muss sich zurzeit konsolidieren. Das Gebäude im Mietverhältnis wurde verkauft. „Es wird aber weitergehen, allerdings ist der künftige Standort noch offen“, so der Wirtschaftsförderer.

Wirtschaftsförderung mit „Heimatshoppen“ zufrieden

In seinem weiteren Bericht hatte Krtsch auch ein paar Zahlen in den Mittelpunkt -gestellt. Danach kann Dietzenbach im Zeitraum von 2020 bis 2022 ein Plus von 901 Arbeitsplätzen verzeichnen. „Das bedeutet sogar ein Wachstum während der Corona-Pandemie.“ Von der Entwicklung sei er selbst überrascht gewesen, „sie ist aber auch darin begründet, dass wir hinsichtlich der Wirtschaftszweige breit aufgestellt sind.“ Die meisten Beschäftigten arbeiten im Gesundheits- und Sozialwesen und im Baugewerbe. Weniger Glück hatten Wirtschaftszweige wie Kunst, Unterhaltung und Erholung oder das verarbeitende Gewerbe, dort sind Arbeitsplätze verloren gegangen. Sozialversicherungspflichtige Einwohner hat die Kreisstadt per Juni 2022 insgesamt 12 804, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gibt es zu diesem Zeitpunkt 13 690.

Zufrieden blickte Krtsch auch auf die Aktion „Heimatshoppen“ gemeinsam mit dem Gewerbeverein. Dabei konnten Firmen Gutscheine erwerben, um sie an Mitarbeiter weiterzugeben. Verkauft wurden insgesamt 345 Bons. „Ich bin ein Fan dieses Angebotes, weil die Kaufkraft im Ort bleibt.“ Derzeit gebe es Überlegungen, das Projekt auch für Privatleute auszuweiten. (Von Barbara Scholze)

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