1. Startseite
  2. Region
  3. Dreieich

Corona-Fall in Hort sorgt für Aufregung: Massive Auswirkungen für Grundschule

Erstellt:

Kommentare

Ein Grundschüler während des Lernens.
Ein Grundschüler während des Lernens. (Archivbild) © imago

In einem Kinderhort in Dreieich wird ein Kind positiv auf Corona getestet. Dort gilt keine Maskenpflicht, in der Schule allerdings schon.

Dreieich – Ein positiver Corona-Test im Kinderhort Eisenbahnstraße sorgt für Aufregung in der Grundschule am Hengstbach. Die Schule hat vom Gesundheitsamt des Kreises die Auflage bekommen, dass jedes Kind bis 16. Dezember täglich einen Test machen muss, um mögliche Ansteckungen frühzeitig zu erkennen.

Während die Kinder an der Grundschule am Vormittag komplett Maske tragen und nach Klassen getrennt bleiben – und selbst auf dem Schulhof im Freien den Mund-Nasen-Schutz aufsetzen –, gilt im Hort keine Maskenpflicht und die Gruppen werden nach Jahrgängen sortiert betreut. Somit vermischen sich Kinder aus der Grundschule am Hengstbach und der Erich-Kästner-Schule.

Corona-Fall in Hort in Dreieich: Vater ärgert sich

Jetzt muss Schulleiter Ruwen Guggenberger von der Grundschule am Hengstbach jeden Morgen Zeit für die Tests von 285 Kindern einplanen. „Ehrlich gesagt, ärgere ich mich darüber, denn wir unternehmen wirklich alle Anstrengungen, um Ansteckungen zu vermeiden. Die Kinder dürfen dies nicht und das nicht. Und nachmittags kommen sie zusammen und laufen ohne Masken fröhlich durcheinander“, sagt Guggenberger. Er hat schon jetzt alle Hände voll zu tun, Anrufe und Mails von Eltern zu beantworten. Die einen wollen nicht, dass die Kinder sich täglich das Teststäbchen in die Nase stecken müssen, die anderen sorgen sich um die Sicherheit und befürchten Infektionen.

„Wir hätten nur die Kinder täglich testen müssen, die den Hort in der Eisenbahnstraße besuchen. Aber es sind bei uns so viele Schülerinnen und Schüler, dass der Aufwand so groß ist, dass wir das bei unterschiedlichen Lehrern gar nicht leisten können, diese Gruppe jeden Tag zu selektieren. So kam die Entscheidung in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt zustande, dass alle Kinder getestet werden“, erläutert der Schulleiter.

Ein Vater, dessen Kind die Grundschule besucht und der namentlich nicht genannt werden will, reagiert verärgert: „Ich habe den Eindruck, dass sich die Schule sehr penibel und mit viel Aufwand an alle Regeln hält. Da fehlt mir ehrlich gesagt jedes Verständnis dafür, wie man in einer städtischen Einrichtung dann die Kinder aller Altersstufen gemeinsam ohne Maskenpflicht in geschlossenen Räumen miteinander spielen lässt – da kann man sich den ganzen Aufwand in der Schule auch sparen, wenn nachmittags sowieso alle Regeln außer Kraft gesetzt werden.“

Corona in Dreieich: Keine Maskenpflicht in Horten

Tatsächlich ist es in Hessen rechtlich so geregelt, dass kommunale Horte wie Kitas behandelt werden – also ohne Maskenpflicht. Die neue Regelung des Landes, die vergangene Woche in Kraft trat, empfiehlt eine Betreuung in getrennten Gruppen, schreibt sie aber nicht vor. Das bedeutet, dass die rund 60 Kinder im Hort Eisenbahnstraße derzeit wie üblich nach Jahrgängen getrennt und ohne Maske, aber in Schulen und Klassen gemischt betreut werden. „Allerdings könnte das auch wieder geändert werden. Der Pandemiestab tagt heute Nachmittag zum Thema Kinderbetreuung“, so die städtische Pressesprecherin Claudia Scheibel gestern auf Anfrage.

Von der zweiten betroffenen Grundschule, der Erich-Kästner-Schule, werden nur zehn Kinder in dem Hort betreut. Die Schule erklärt auf Anfrage der Redaktion, dass sie ausschließlich diese zehn Kinder bis zum 16. Dezember täglich testet. (Nicole Jost)

Der Plasmaspezialist Biotest mit Sitz in Dreieich schafft einen finanziellen Anreiz für Mitarbeiter, sich gegen Corona impfen zu lassen. Zusätzlich ist das Unternehmen händeringend auf der Suche nach mehr Personal.

Auch interessant

Kommentare