1. Startseite
  2. Region
  3. Dreieich

Abfallgebühren in Dreieich steigen um gut zwölf Prozent

Erstellt:

Von: Frank Mahn

Kommentare

Die Entsorgungskosten sind extrem gestiegen.
Die Entsorgungskosten sind extrem gestiegen. ©  U. J. Alexander/Imago

Bei der Vorstellung des ersten Nachtragsetats für 2021 im Juli hatte Bürgermeister Martin Burlon schon darauf hingewiesen, dass eine Erhöhung der Abfallgebühren unumgänglich sei. Nun hat der Magistrat eine neue Abfallsatzung auf den Weg gebracht, die in den Ausschüssen beraten wird und dann vom Parlament beschlossen werden soll. Dass sie kommt, darf als sicher gelten. Für die Dreieicher bedeutet das: Im Januar steigen die Gebühren um gut zwölf Prozent.

Dreieich - Größere Müllmengen gepaart mit extrem gestiegenen Entsorgungskosten – diese Kombination hat die Finanzen im Abfallbereich ordentlich rot eingefärbt. Das Defizit für 2020 und 2021 wird bis Jahresende voraussichtlich auf 1,2 Millionen Euro angewachsen sein. Die Preise für die Entsorgung von Holz, Grünschnitt und Sperrmüll sind förmlich durch die Decke gegangen. Krassestes Beispiel: Bei Grünabfällen liegt die Preissteigerung bei 259 Prozent. Durch die Pandemie haben sich außerdem die Personalkosten erhöht, vor allem auf den Wertstoffhöfen. Außerdem wurden tarifliche Sonderzahlungen wegen Corona fällig.

Normalerweise wäre eine Neuberechnung der Gebühren erst nächstes Jahr dran gewesen, die aktuelle Kalkulationsperiode würde regulär erst Ende 2022 auslaufen. So lange aber konnte der Magistrat angesichts der Entwicklung nicht warten. Die neue Satzung ist für vier Jahre (bislang drei) ausgelegt, greift zum 1. Januar und bringt im Schnitt eine Verteuerung um zwölf Prozent. Drei Beispiele: Die 14-tägige Leerung einer 40-Liter-Restmülltonne kostet dann knapp neun Euro im Monat, einen Euro mehr als bislang. Für die 60-Liter-Tonne sind 13,50 Euro zu zahlen (vorher zwölf). Die wöchentliche Leerung eines 1100-Liter-Containers schlägt mit 494 Euro pro Monat zu Buche, bis dato sind"s 440. Deutlich teurer werden auch Restabfall- und Windelsäcke.

Die Erhöhung sei unvermeidbar, um die Wirtschaftlichkeit des städtischen Dienstleistungsbetriebs (DLB) sicherzustellen, so Erster Stadtrat Markus Heller. Das Defizit im Abfallbereich muss im Übrigen aus dem städtischen Etat beglichen werden. Der DLB kann das Loch nicht stopfen, weil die Gebühren über die Satzung gedeckelt sind. Sie sollen kostendeckend sein.

Von Frank Mahn

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion