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Angelika Halberstadt qualifiziert sich für Ironman in Hawaii

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Auf der Radstrecke war Angelika Halberstadt im vergangenen Jahr schwer gestürzt und musste sich einer Operation unterziehen. Doch schon vier Wochen später entschied sie sich dafür, es in diesem Jahr erneut zu versuchen. Und diesmal klappte alles wie am Schnürchen.
Auf der Radstrecke war Angelika Halberstadt im vergangenen Jahr schwer gestürzt und musste sich einer Operation unterziehen. Doch schon vier Wochen später entschied sie sich dafür, es in diesem Jahr erneut zu versuchen. Und diesmal klappte alles wie am Schnürchen. © p

Sprendlingen - „Ich mag Herausforderungen und muss immer etwas Neues ausprobieren“, sagt Angelika Halberstadt. Von Patrick Leonhardt

Und so wagte sich die 49-jährige Sprendlingerin an eine besondere Herausforderung: Trotz eines Sturzes auf der Radstrecke im vergangenen Jahr mit anschließender Operation am Schlüsselbein entschied sie sich für einen neuerlichen Start beim Ironman in Frankfurt – mit Erfolg. Und Angelika Halberstadt, die für den VfL Münster startet und Mitglied bei der SKG Sprendlingen ist, erreichte nicht nur in einer herausragenden Zeit von 10:25:20 Stunden das Ziel am Frankfurter Römer, sondern qualifizierte sich als Europameisterin der Altersklasse 50-54 auch noch für die Weltmeisterschaft auf Hawaii.

Das Rennen in Kailua-Kona findet während der Herbstferien statt. „Da hatten wir ohnehin einen Urlaub geplant“, schmunzelt Halberstadt. Nun steht auch das Reiseziel fest. „Ich habe eine Nacht lang überlegt und mich dann entschieden, diese Herausforderung anzunehmen“, erklärt die Dreieicherin. Und wie reagierte ihre Tochter Delphine, ebenfalls eine erfolgreiche Triathletin? „Schade, dass wir nicht zusammen auf Hawaii starten können.“ Vielleicht begleitet sie ihre Mutter allerdings im Oktober, wenn es für zwei Wochen Richtung Pazifik geht.

Den Wettkampf in Frankfurt bezeichnete Angelika Halberstadt als „ganz entspannt, ich hatte es mir viel schlimmer vorgestellt. Ich habe immer gedacht: Wann passiert etwas?“ Aber die gute Vorbereitung auf ihren zweiten Start beim Ironman zahlte sich aus. „Ich wollte unbedingt ins Ziel kommen“, sagt Halberstadt. „Ich hätte es nie gewagt, daran zu glauben, dass ich unter elf Stunden ins Ziel komme.“ Aber für die Dreieicherin lief alles nach Plan, es gab keinerlei Zwischenfälle (wie einen Platten auf der Radstrecke oder Laufschuhe, die man nicht gleich findet).

„Und auch das warme Wetter kam mir entgegen. Bei kalten Temperaturen rufe ich nicht meine Bestleistung ab“, betont Halberstadt wenige Tage vor ihrem 50. Geburtstag. Das Laufen ist ihre Lieblingsdisziplin, aber ausgerechnet das Radfahren („da hatte ich immer Defizite“) lief deutlich besser als erwartet. Nach dem Sturz im vergangenen Jahr „hatte ich das Gefühl, dass ich hier besonders aufpassen muss“, erklärt Halberstadt. Doch die 177 Kilometer durch die Wetterau verliefen deutlich entspannter als erwartet. „Es war erstaunlich einfach. Ich habe mich aber nicht getraut, noch schneller zu fahren, um mich nicht zu übernehmen.“

In früheren Jahren war Angelika Halberstadt als Marathonläuferin unterwegs, als Kind fuhr sie begeistert Ski und stand im Hessenkader. Nach ihrem 40. Geburtstag stieg das Interesse an einer neuen Herausforderung - dem Triathlon. „Ich hatte Schmerzen im Fuß und konnte seinerzeit nicht Laufen, daher bin ich Schwimmen gegangen. Mein Bruder hat mir dann ein Rad geliehen.“ Und schon hatte Angelika Halberstadt die drei Disziplinen zusammen. Am wohlsten fühlt sie sich auf der Mittel- und Olympischen Distanz, mit der Damenmannschaft des VfL Münster startet sie in der 1. Hessenliga. „Für die Kurzdistanz lohnt es sich nicht, extra das Fahrrad zum Wettkampf zu bringen“, schmunzelt sie. Mit der Teilnahme auf Hawaii wartet nun eine weitere Herausforderung. Und danach? „Ich arbeite in Offenbach und schaue den ganzen Tag auf den Main“, erklärt sie. Das Rudern könnte somit die nächste Sportart sein, die die sportbegeisterte Dreieicherin ausprobiert.

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