Bauarbeiten für Offenthaler Backhaus haben begonnen

Das große Bauschild an der Sandkaut steht, und auch die Fläche, auf der in den kommenden Wochen die Bodenplatte gegossen werden soll, ist neben dem Vereinshaus des FCO bereits abgesteckt: Offenthal bekommt nach vielen Jahren der Vorbereitung ein Backhaus.
„Wir können es manchmal selbst kaum glauben, dass es jetzt endlich so weit ist. Auch wenn es noch richtig viel Arbeit ist – wir freuen uns riesig darauf!“, sagt Christian Ringeling, stellvertretender Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Offenthal.
Gemeinsam mit zehn Vereinsmitgliedern hat er sich zum gemeinsamen Arbeitseinsatz getroffen: Das 48 Quadratmeter große Haus mit einem nicht ganz drei Quadratmeter großen Holzofen, der in Offenthal gemeinsame Backtage auch über den OGV hinaus ermöglichen wird, soll zu weiten Teilen in Eigenarbeit entstehen. „In der vergangenen Woche haben wir die Baugrube ausgehoben und gemeinsam abgesteckt. Das war ein richtiger Männerspielplatz, Johannes Ehlers war mit seinem Bagger hier und hat auch den notwendigen Kanal gesetzt. Wir hatten Spaß – eigentlich war es der schönste Tag im Verein, seit Corona begonnen hat“, schwärmt Vereinschef Matthias Würz von der guten Dynamik dieses Gemeinschaftsprojekts.
Zunächst war geplant, am darauffolgenden Samstag die Einschalung der Baustelle vorzunehmen. Die dazu notwendigen Platten, eine Spende, sind noch nicht geliefert. Das macht aber gar nichts, denn so können sich die Männer dem Schacht für die Abwasserleitungen widmen: Eine harte, körperliche Herausforderung für die Obst- und Gartenbauer. „Weil wir mit unserer Abwasserleitung die Strom-, Gas-, und Abwasserleitung des FCO kreuzen, können wir die Arbeit nicht mit einem Bagger verrichten. Auch wenn wir wissen, wo die Leitungen ungefähr liegen, ist die Gefahr, dass wir eine von ihnen treffen und beschädigen, zu groß“, erläutert Ringeling. Die Leitung muss mit zwei Prozent Gefälle zum nächsten Kanal gelegt werden.
Da ist Handarbeit mit Schippe und Spaten angesagt, bis zu zwei Meter tief müssen die Männer buddeln und einige Hindernisse aus dem Weg räumen – wie den alten Baumstumpf einer Robinie mit einer riesigen Wurzel, die erst beim Graben zum Vorschein kommt. Außerdem bringt der eher sandige Boden so manchen Müll zum Vorschein: Kabel, Glas und sogar ein altes Volleyballnetz ziehen die Ehrenamtlichen aus dem Boden. Zum Glück kümmern sich zwei Vereinsmitglieder um ein Mittagessen, das alle stärkt. Zwei weitere Mitglieder fahren den entstehenden Grünabfall und Müll direkt zum Wertstoffhof.
„Unser Plan ist, jetzt die Samstage zu nutzen, um die Fundamente und die Bodenplatte zu gießen“, berichtet Ringeling. Bis Ende April sollen diese Arbeiten erledigt werden. „Zum Glück haben wir wirklich eine großartige Unterstützung durch Firmen in der Region. Wir haben einfach angerufen und nachgefragt. Sehring liefert Beton, auch Gerhardt Baustoffe hilft uns sehr. Anders wäre es für uns gar nicht zu verwirklichen und so fassen wir immer wieder Mut, dass unser Backhaus doch noch Wirklichkeit wird“, betont Würz. Bis zum September soll der Rohbau stehen, vor dem Winter muss auch das Dach drauf. Dann kann der Verein mit dem Innenausbau beginnen.
Der Ofen – das Herzstück des Backhauses – ist noch nicht finanziert. Mit rund 15 000 Euro ist das ein großer Batzen Geld, den der Verein braucht, bis der Schornstein wirklich raucht und Brote, Pizza und Kuchen an der Sandkaut gebacken werden können. Wer das Projekt mit einer Spende unterstützen möchte, kann das bei der Volksbank Dreieich unter der IBAN DE85 5059 2200 0006 0257 73 tun. Spendenquittungen kann der Verein leider nicht ausstellen.
Von Nicole Jost
