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Bekenntnis zur Sprendlinger Innenstadt

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Von: Frank Mahn

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Die Schoofs-Geschäftsführer Jürgen Dräger (Vierter von links) und Mohamed Younis (rechts) hießen die gewerblichen Mieter willkommen. Im Frühjahr soll ein großes Eröffnungsfest für alle Dreieicher gefeiert werden.
Die Schoofs-Geschäftsführer Jürgen Dräger (Vierter von links) und Mohamed Younis (rechts) hießen die gewerblichen Mieter willkommen. Im Frühjahr soll ein großes Eröffnungsfest für alle Dreieicher gefeiert werden. © -Strohfeldt

Die Erwartungen sind hoch: Die Neue Mitte soll der neue Fixpunkt in der Sprendlinger Innenstadt werden. Das Bauprojekt, ein Mix aus Wohnungen, Märkten, Dienstleistungen und Gastronomie, soll „Leben in die Bude bringen“, sprich Menschen anziehen, für Betrieb sorgen, unterm Strich: die Attraktivität des Stadtzentrums erhöhen.

Dreieich - Zuletzt haben die Arbeiter sogar sonntags Sonderschichten eingelegt, um den Zeitplan einzuhalten. Was 2013 mit der Vorstellung des ob seiner Dimension nicht unumstrittenen Projekts durch die Schoofs Immobilien GmbH begonnen hatte, findet nun nach und nach seinen Abschluss. Denns Biomarkt mit einem Bistro und die Drogerie Rossmann öffnen heute ihre Ladentüren, jeder Markt auf etwas mehr als 700 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Während die Drogeriekette ihr bisheriges Geschäft in der Frankfurter Straße schließt, ist das Großhandelsunternehmen Dennree neu in Dreieich. Allerdings gibt es das Naturwarenzentrum von Peter Kossytorz in der Fichtestraße nicht mehr. Der „Bio-Pionier“ hatte eigentlich den Markt in der Neuen Mitte übernehmen wollen, es sich dann aber anders überlegt und sich für den Ruhestand entschieden. Viele seiner Angestellten arbeiten nun in dem neuen Markt, in dem über 6 000 verschiedene Produkte in den Regalen stehen.

Bestandteil des Konzepts ist auch die Verbesserung der medizinischen Versorgung. Dr. Marie-Christine Blecher und Dr. Laura Schmitt behandeln in ihrer kieferorthopädischen Praxis bereits Patienten. Im Mai sollen zwei weitere Arztpraxen folgen.

Was die Spatzen schon von den Dächern pfiffen, verraten die beiden Schoofs-Geschäftsführer Mohamed Younis und Jürgen Dräger gestern Nachmittag bei einem Rundgang coram publico: Wasilis Kourtoglou wird für die Gastronomie verantwortlich zeichnen. Der Mann mit den griechischen Wurzeln ist kein Unbekannter: Er betreibt die Restaurants „Stadtliebe“ in Dietzenbach und „Heimathafen“ in Offenbach – beides mit großem Erfolg.

Die Gastronomie ist nach Younis’ Worten das Herzstück des Fünf-Häuser-Quartiers, wie die Neue Mitte auch genannt wird. Dementsprechend viel Zeit verwendete der Geschäftsführer auf Probeessen in der Region. Kourtoglou hat ihn überzeugt, bei ihm und seinem Team können es sich die Gäste ab Mai gut gehen lassen; ab 9.30 Uhr bis in den späten Abend.

Voller Vorfreude auf den neuen Standort ist auch die Sparkasse Langen-Seligenstadt, die am 14. März öffnet. In den bisherigen Räumlichkeiten – nur einen Steinwurf entfernt – sei es viel zu eng gewesen, sagt Vorstandsmitglied Hagen Wenzel. Die Bank ist nicht nur Mieter zweier Etagen, sie hat das Projekt für Schoofs auch finanziert. Die Sparkasse ist zudem Geschäftspartner der Corestate Capital Group, die den Komplex vor Kurzem für 42,6 Millionen Euro gekauft hat (wir berichteten). Die Investitionen für die Neue Mitte beziffert Younis auf rund 38 Millionen Euro – fast doppelt so viel wie zu Beginn der Planungen.

Schoofs ist weiterhin für die Objektverwaltung und die Vermietung der Wohnungen zuständig, die sich aktuell in der Vermarktung befinden. Insgesamt gibt es im Quartier 53 Einheiten zwischen 53 und 170 Quadratmetern. Die ersten 24 sind Anfang April bezugsfertig, die anderen im Mai.

Dass es Mietwohnungen sind, hebt Bürgermeister Martin Burlon hervor. Und dass in zentraler Lage Einkaufsmöglichkeiten geschaffen wurden. Die Versorgungs- und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt werde sich deutlich verbessern, ist der Rathauschef überzeugt. Davon geht auch Markus Rathke aus. Der Architekt hat die Neue Mitte geplant. „Wir wollten von Anfang keinen riesigen Gebäuderiegel, sondern ein Ensemble aus mehreren Gebäuden. Ziel war es, eine kleine Stadt zu bauen.“ Ob sich die Dreieicher, allen voran die Sprendlinger, hier wohlfühlen, wird sich zeigen. Genauso wie die Frage, ob die Verkehrsinfrastruktur dem neuen „Magneten“ gewachsen ist.

Von Frank Mahn

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