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Betreuung in Dreieich bleibt Sorgenkind

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Von: Frank Mahn

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Keine Garage, sondern einen Bewegungsraum bekommt die Kita im Horst-Schmidt-Ring.
Keine Garage, sondern einen Bewegungsraum bekommt die Kita im Horst-Schmidt-Ring. © -

Der Kraftakt in Dreieich geht weiter: Rund 6,2 Millionen Euro sieht der Haushalt für 2023 zum Ausbau mehrerer Kindertagesstätten vor. Weil zusätzliche Räume allein nicht dazu führen, den Versorgungsgrad zu erhöhen, treibt die Stadt laut Sprecherin Claudia Scheibel die Personalakquise weiter voran.

Dreieich - Der jüngste Sachstandsbericht der Verwaltung von Oktober zeigt die Lücken auf. Stadtweit fehlen demnach 166 Betreuungsplätze, um dem Rechtsanspruch auf Betreuung im Kindergarten (Ü 3) vollumfänglich entsprechen zu können. Um das selbst gesteckte Ziel umsetzen zu können, jedem zweiten Kind unter drei Jahren eine Betreuung anzubieten, fehlen stadtweit etwa 270 Betreuungsplätze.

Damit die Schere nicht noch weiter auseinandergeht, hat die Stadt ein Ausbauprogramm auf den Weg gebracht. Aktuell bekommt die Kita Zeisigweg in Dreieichenhain einen Anbau, der Platz für zwei Gruppen bieten wird. Die Investition dafür beläuft sich auf knapp 3,4 Millionen Euro, wobei ein Teil über den Haushalt 2022 finanziert wurde. Das schmucke Gebäude für 50 Ü 3-Kinder soll im September fertiggestellt sein. Bei den Arbeiten entsteht auch ein neuer, großzügiger Eingangsbereich.

Auch die Kita im Sprendlinger Horst-Schmidt-Ring wird aktuell erweitert. Der Anbau wirkt auf den ersten Blick wie eine Garage, tatsächlich entsteht dort ein Bewegungsraum. In diesem Jahr will die Stadt noch zwei weitere Projekte angehen. Auf der Agenda stehen der Ausbau der Kitas am Lachengraben in Götzenhain und am Rückertsweg in Offenthal.

Doch die Kitas sind nur eine Baustelle, denn ab 2026 greift der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule. „Für den Ausbau von Betreuungsplätzen von Kindern unter drei Jahren bis zum Ende der Grundschulzeit sind im städtischen Haushalt bis zum Jahr 2028 nach aktuellen Schätzungen 34 Millionen Euro für den Ausbau des Betreuungsangebots vorgesehen. Allein dieser Betrag macht deutlich, welch große Herausforderung der Betreuungsausbau für unsere Kommune bedeutet“, erläutert Bürgermeister Martin Burlon. Besonders groß ist der Handlungsbedarf in Sprendlingen und Dreieichenhain, wobei die Planungen für den Bau eines neuen Betreuungsgebäudes an der Ludwig-Erk-Schule in Dreieichenhain bereits in vollem Gange sind. Der aktuelle Hort bietet Platz für 50 Kinder, der Neubau sieht eine Kapazität von 255 Plätzen vor.

Was den Mangel an Personal für Kitas angeht, steht die Stadt nicht alleine da. So prognostiziert die Bertelsmann-Stiftung für Hessen bis 2030 rund 25 000 zusätzlich fehlende Erzieherinnen und Erzieher. „Dem begegnen wir mit einem umfangreichen Ausbildungsangebot sowie einem entsprechenden Maßnahmenpaket, das von der Personalgewinnung bis hin zu Leistungspaketen ein breites Spektrum aufweist“, so Burlon.

Von Frank Mahn

Platz für zwei Gruppen entsteht in dem Anbau an der Kita Zeisigweg in Dreieichenhain. Er soll im Herbst fertiggestellt sein.
Platz für zwei Gruppen entsteht in dem Anbau an der Kita Zeisigweg in Dreieichenhain. Er soll im Herbst fertiggestellt sein. © jost

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