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Bewegte Bilder bei Dreieicher Kunsttagen

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Im heimischen Atelier liegen die Plakate bereit: Künstlerin und Kuratorin Ilse Dreher steckt in den letzten Vorbereitungen der Herbstausstellung der 30. Kunsttage, die unter dem Titel „Licht bewegt“ Ende Oktober startet.
Im heimischen Atelier liegen die Plakate bereit: Künstlerin und Kuratorin Ilse Dreher steckt in den letzten Vorbereitungen der Herbstausstellung der 30. Kunsttage, die unter dem Titel „Licht bewegt“ Ende Oktober startet. Foto: JOST © -Jost

Mit ganz neuen Inhalten präsentiert sich die Herbstausstellung der 30. Dreieicher Kunsttage ab 27. Oktober in der Stadtgalerie der Sprendlinger Bücherei: Unter dem Titel „Licht bewegt“ lädt Künstlerin und Kuratorin Ilse Dreher kunstinteressierte Menschen aus der Region zu einer Ausstellung mit Videos und Lichtobjekten ein.

Dreieich - „Wir hatten schon bei vergangenen Kunsttagen immer wieder einzelne Videoinstallationen oder Lichtobjekte, jetzt fokussiert sich die komplette Ausstellung darauf“, erläutert Ilse Dreher. Neun Künstler, darunter sie selbst, bedienen sich für insgesamt sieben verschiedene Arbeiten an neuen Medien und bewegten Bildern.

Dreher hat schon früh begonnen, ihre Fotografien zu bewegen. 2014 sind die Bilder bei ihrem Werk „Moving water“ erstmals ineinander geflossen. Diesen Sommer hat sie gemeinsam mit ihrem Mann bei ihrer Tochter in Vancouver Island in Kanada verbracht. Dort ist ihr Beitrag zu den Kunsttagen entstanden: „Interferenzen 2022“ ist ein Videoclip, der in 1:42 Minuten mit flirrendem Licht, Wellen, Wind, Steinen und Sand ein Bild- und Klanggemisch der kanadischen Natur zeigt.

Der Darmstädter Künstler Moritz Dornauf war schon öfter zu Gast in Dreieich, aber noch nie mit seinen bewegten Bildern. Er stellt eine Videoarbeit vor, die die Parallelität verschiedener Zeiten dokumentiert. Corinna Zürcher und Martin Böttcher aus Frankfurt haben bereits 2017 in Dreieich für Begeisterung gesorgt: Ihre Mindmapping-Arbeit „Lichtgespinste“ an den Mauern der Burgruine hat die Besucher der Burgfestspiele fasziniert. Jetzt sind sie mit ihrem jüngsten Objekt „Fishbone“ zu Gast. Die Videoskulptur erweckt eine plastische Faltstruktur zum Leben. „Eine wunderschöne Arbeit“, wie Kuratorin Dreher findet. Die Frankfurter Filmemacherin Lilo Mangelsdorff zeigt in ihren Arbeiten visuelle Metaebenen – zwischen Video und Fotografie. Brigitte Satori Constantinescu und die Musikerin Edith Quis holen mit ihrer Installation „Zwischen Welten G55“ die Natur in die Galerie. Quis hat zu der großen Projektion einen Choral geschrieben, der in Sprendlingen uraufgeführt wird.

Gunter Deller, Mitbetreiber des Kinos Mal seh’n in Frankfurt, Filmemacher, Fotograf und Lehrbeauftragter an der Goethe-Uni, präsentiert seine „Zehntelsekundenlyrik“, eine Zusammenstellung rein visueller Gedichte. Der neunte Künstler ist Johannes-Nandu Kriesche mit einer Lichtinstallation. Die „Musenträne des Magus“ ist ein beleuchtetes Blütenblatt, das mit einer Träne die Verbindung zur Kommunikation von heute, einem Mobiltelefon, herstellt.

„Dank unserer vielen Ausstellungen in den vergangenen Jahren und den immer weiter wachsenden Kontakten in der Kunstszene und der Unterstützung der Bürgerhäuser gelingt es uns immer wieder, super Künstler nach Dreieich zu holen“, freut sich Ilse Dreher schon jetzt auf die Vernissage am Donnerstag, 27. Oktober, um 19 Uhr. Die Ausstellung mit ihren vielen Videoinstallationen mache es auch in der Pandemie leichter, Kunst zu zeigen. Die einzelnen Objekte lassen ausreichend Abstand zu. Damit kein Zuschauer sich von anderen gestört fühlt, sind die Bildschirme mit Kopfhörern zeitgleich nutzbar. „Damit jeder weiß, worauf er sich einlässt, werden wir die Videos klar mit der jeweiligen Länge auszeichnen. Sie sind zwischen 45 Sekunden und zehn Minuten lang“, erläutert Dreher.

Wer mehr zu den Kunstwerken erfahren will, kann am Sonntag, 6. November, um 15 Uhr zu den Künstlergesprächen kommen. Am Sonntag, 13. November, um 15 Uhr ist die Finissage.

Weitere Informationen zu den 30. Kunsttagen gibt es unter buergerhaeuser-dreieich.de. Die Ausstellung ist bis 13. November samstags und sonntags zwischen 14 und 18 Uhr in der städtischen Galerie, Fichtestraße 50 a, geöffnet.

Von Nicole Jost

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