Buchschlager Brunnen bleibt ein Sorgenkind

Der Schneckenbrunnen und der umliegende Rosengarten sind seit etwas mehr als 40 Jahren ein Wahrzeichen von Buchschlag. Zum einen ist es ein Ort, an dem die Menschen gerne verweilen, die Rosen bewundern und im Sommer dem Plätschern lauschen.
Dreieich - Zum anderen ist der Brunnen Symbol für ein einzigartiges bürgerliches Engagement. Denn der Bau des Brunnens, der 1981 nach dem Entwurf des Künstlers Bernd Rosenheim eingeweiht wurde, wie auch die umfassende Sanierung zu Beginn der 2010er Jahre wurden von Buchschlager Bürgern, dem inzwischen aufgelösten Kulturellen Förderkreis und später vom Bürgerverein und dem Geschichtsverein getragen.
Dennoch ist der Brunnen Ecke Forstweg/Hirschgraben ein echtes Sorgenkind. Derzeit müssen die Buchschlager mal wieder auf das Wasser verzichten. Der Schneckenbrunnen liegt trocken.
Jürgen Schmitt, der die Betreuung des Brunnens von Kim Bagus innerhalb des Geschichtsvereins im Winter übernommen hat, nennt die Gründe: Die letzte Sanierung liegt nicht einmal zwei Jahre zurück. 2020 hatte sich der Geschichtsverein dazu entschlossen, die sich lösenden Mosaiksteine im Inneren des Brunnens nicht wieder zu ergänzen. „Das Mosaik ist in unseren Breitengraden einfach sehr belastet. Es leidet durch die Kälte und den Frost und mit den Jahrzehnten löst es sich“, erläutert Jürgen Schmitt.
Aus diesem Grund hat der Verein die Buchschlager Restauratorin Natascha Schmidt beauftragt, den Brunnen – nach Rücksprache mit dem Künstler Bernd Rosenheim – mit Farben zu sanieren. „Das alles geschah in enger Absprache mit der Firma, die die Grundierung des Brunnens übernommen hat“, betont Schmitt. Das Ergebnis ist optisch schön und sehr harmonisch. Doch zwei Jahre später stellte sich heraus, dass Grundierung und Farbe nicht miteinander harmonieren – vielmehr miteinander reagieren. Das hat zur Folge, dass die Farbe im Inneren des Brunnens abplatzt, inklusive der Grundierung.
„Wir sind in Gesprächen mit der ausführenden Firma, denn diese ist noch in der Gewährleistung und wir werden sicher eine gemeinsame Regelung finden“, ist Jürgen Schmitt überzeugt. Keiner könne derzeit sagen, warum die Farbe nicht hält. Zunächst soll der Brunnen jetzt großflächig abgestrahlt werden, um die Farbe zu entfernen. „Dann ist geplant, den Brunnen mit einer klassischen Schwimmbadfarbe zu streichen und einen Jahreslauf zu beobachten. Wir müssen sehen, dass wir eine für den Geschichtsverein dauerhaft zu finanzierende Option finden. Denn alles, was sich rund um den mittlerweile denkmalgeschützten Brunnen dreht, wird ausschließlich von Spenden getragen“, so Jürgen Schmitt weiter. Die eigens gegründete Schneckenbrunnen GbR hat keine eigenen Einnahmen.
Die Stadtwerke unterstützen den Geschichtsverein dauerhaft und der Rosengarten wird im Auftrag der Stadt vom DLB gemäht. Kleine Ausbesserungen wie abplatzende Mosaiksteine im Außenbereich können die Mitglieder des Vereins wieder einpuzzeln und festkleben. Bei den vergangenen Betrachtungen sind zudem offene Fugen zwischen den einzelnen Ebenen des Brunnens entdeckt worden. Es gibt von dem ursprünglichen Bau keine Ausführungsplanung. Aber es sei zu sehen, dass das Problem zwischen den Mosaiken und dem Kleber liege, glücklicherweise nicht darunter. Aber auch das gelte es zu beobachten.
„Der Schneckenbrunnen wird uns also weiter beschäftigen und der Geschichtsverein ist sicher sehr offen für Spenden mit dem Betreff Schneckenbrunnen“, sagt Jürgen Schmitt abschließend. Er geht derzeit davon aus, dass der Brunnen, nachdem er gestrichen wurde, im August wieder läuft. Spendenkonto Schneckenbrunnen: IBAN DE61 5059 2200 0004 8888 80.
Von Nicole Jost