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Dauer-Provisorium am Hainer Burgweiher

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Schön ist anders. Die rot-weiße Absperrung wird noch einige Zeit den Blick auf die Burgruine entstellen. „Vorübergehend“ ist eben ein dehnbarer Begriff.
Schön ist anders. Die rot-weiße Absperrung wird noch einige Zeit den Blick auf die Burgruine entstellen. „Vorübergehend“ ist eben ein dehnbarer Begriff. © strohfeldt

Viele Dreieicher, allen voran Dreieichenhainer, fragen sich, wie lange die rot-weißen Absperrungen noch den Blick auf die Burgruine entstellen. Die Baken wurden, wie mehrfach berichtet, aus Gründen der Sicherheit installiert, ebenso die hölzernen Geländer. Das alles ist bereits im Frühjahr 2021 geschehen und sollte nur vorübergehend sein. So schnell wird sich daran aber wohl nichts ändern.

Dreieich - Nach zwei Jahren Pause wird endlich wieder die Haaner Pfingstkerb gefeiert. Und auch die Festspiele in der Burg kommen nach zweijähriger Unterbrechung zurück. Da wünschen sich nicht wenige Haaner, dass sich der Stadtteil von seiner schönsten Seite zeigt. Doch mit dem Abbau der rot-weißen Elemente ist so schnell nicht zu rechnen.

Warum sie überhaupt da stehen: Nachdem 2020 in Dreieich vier Gewässer identifiziert worden waren, die Potenzial für Unglücke bieten, nahm die Stadt richtig Geld in die Hand, um die Uferbereiche auf Empfehlung des Gemeindeversicherungsverbandes besser zu sichern. Hintergrund war der Tod dreier Kinder, die 2016 in Nordhessen in einem Dorfteich ertranken.

Um solch einem Unglück vorzubeugen, wurden zunächst die Pflanzbeete am Gehweg rund um den Weiher miteinander verbunden und verbreitert, um einen direkten Zugang zu verhindern. Auch weitere Pflanzen sollen diesen Zweck erfüllen. Bis die Büsche angewachsen sind und an Größe gewonnen haben, dient ein Holzzaun als Schutz, so der Plan der Stadtverwaltung. Die Praxis sieht ein bisschen anders aus: So richtig dicht und in die Höhe geschossen sind die Büsche noch nicht.

Doch während der Holzzaun gar nicht mehr so sehr ins Auge fällt, darf die rot-weiße Absperrung vor historischer Kulisse als optische Zumutung empfunden werden. Wie die Stadt seinerzeit mitteilte, sei am Überlaufbauwerk und an der sogenannten Anglertreppe keine Bepflanzung möglich. Aber, so hieß es: Ein renommierter Architekt sei mit der Planung eines Geländers beauftragt, „das sich harmonisch in das Gesamtensemble einfügt“.

Auf der anderen Seite, zu Füßen der Burgmauer, entschied sich der Magistrat für eine Steinschüttung, die – wenn es nicht gerade abgelassen ist – hauptsächlich unter der Oberfläche des Wassers liegt und somit die Optik nicht beeinträchtigt.

Der provisorische Holzzaun solle entfernt werden, wenn die Pflanzungen höher und dichter seien, teilt die Pressestelle im Rathaus auf Nachfrage mit. Damit sei im nächsten Jahr zu rechnen. „Wenn der Dünger in diesem Frühjahr gut anschlägt und im Sommer nichts eingeht“, so Sprecherin Claudia Scheibel.

Das geplante Geländer im Bereich Treppe, Überlauf und Kerbloch müsse sowohl mit dem Geschichts- und Heimatverein als auch mit der Unteren Denkmalbehörde des Kreises abgestimmt werden, so Scheibel weiter. „Wie jede Baumaßnahme in der Stadt muss auch das Geländer zur Sicherung des Burgweihers ausgeschrieben werden. Dafür ist ein Leistungsverzeichnis erforderlich. Um das zu erstellen, waren zunächst Vermessungen und Prüfungen des Untergrunds für statische Berechnungen notwendig. Im nächsten Schritt erfolgen dann weitere Abstimmungen beispielsweise mit dem Magistrat sowie weiteren involvierten Stellen und Institutionen auch auf Kreisebene.“

Fazit: Wann das Geländer kommen wird, steht in den Sternen.

Von Frank Mahn

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