Der neue Offenthaler Apfelweinkönig ist der alte

Die Fäuste zum Himmel, das Königsgewand um die Schultern und mit der Krone auf dem Kopf lässt sich Marius Napp von seinem Gefolge im Garten von Timo Seibert feiern. Der alte Offenthaler Apfelweinkönig ist auch der neue.
Dreieich - 116 Besucher bedienen sich am Sonntagnachmittag auf Einladung des Obst- und Gartenbauvereins Offenthal (OGV) an den elf Bembeln, die aufgereiht mitten im Hof auf dem Tisch stehen. In kleinen Gläschen wird das Stöffsche pur probiert. „Manche sind ein bisschen wässrig und lassen etwas Tiefe vermissen, aber viele waren wirklich gut“, sagt Matthias Hein, der sich einen Extra-Notizzettel angelegt hat, auf dem er die Proben nach Geschmack, Geruch und Farbe sehr professionell beurteilt.
Deutliche Entscheidung
Am Ende siegt wieder einmal die Keltergemeinschaft Napp-Seibert – auch wenn OGV-Vorstandsmitglied Jürgen Vogl kurz vor der Krönung betont, wie gut der eingereichte Apfelwein in diesem Jahr in der Breite war. Die Auszählung der Stimmen ist deutlich: Von den 116 Testern favorisieren 64 das Stöffsche von Marius Napp. Der frisch gekrönte König ist glücklich und auch überrascht: „Dass es so deutlich wird – damit hätte ich nicht gerechnet“, sagt der Offenthaler.
Er hat aber eine ziemlich genaue Vorstellung davon, warum sein Apfelwein das Quäntchen besser schmeckt. „Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen haben wir einen Gewölbekeller mit dem perfekten Klima, in dem der Apfelwein besonders gut reift. Und dann sind es die Apfelsorten, die wir gemeinsam auf verschiedenen Streuobstwiesen sammeln“, erklärt Napp. Wichtig sei, keinen einzigen faulen Apfel zu keltern und viele alte Sorten zusammenzubringen.
Nadine Exner Zweite
Auch wenn Napp der unangefochtene König ist, die weiteren Platzierten werden ebenso gefeiert: Nadine Exner auf Platz zwei, Platz drei belegt Marek Stapp. Gemeinsam Vierter werden Walter Kraus und Jens Baumgärtner. Den Bembel für die meisten Königstitel bekommt Marco Seibert. njo