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Dreieich: Aus 50 Hort-Plätzen werden 255

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Von: Frank Mahn

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Das Hortgebäude an der Hainer Chaussee soll Ende nächsten Jahres abgerissen werden. Auf dem Gelände entsteht dann ein Neubau mit Platz für 255 Kinder der Ludwig-Erk-Schule.
Das Hortgebäude an der Hainer Chaussee soll Ende nächsten Jahres abgerissen werden. Auf dem Gelände entsteht dann ein Neubau mit Platz für 255 Kinder der Ludwig-Erk-Schule. © Strohfeldt

Der Hort an der Hainer Chaussee in Dreieich weicht einem Neubau. Hintergrund ist der baldige Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung.

Dreieich – Die eine „Baustelle“ ist noch längst nicht abgearbeitet, da tut sich bereits die nächste auf. Nicht nur die Kleinkindbetreuung stellt die Stadt vor enorme Herausforderungen. Dabei sind aktuell nicht die Räumlichkeiten das Problem, sondern das fehlende Personal. In den kommenden Jahren muss die Kommune einen weiteren finanziellen Kraftakt stemmen: Ab 2026 greift der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule.

Der erste Schritt sieht diesen für die Erstklässler vor, bis 2030 sollen alle Grundschüler davon profitieren. Federführend bei der Betreuung ist hier der Schulträger, ergo der Kreis Offenbach. Die Stadt ist allerdings bei Planung und Finanzierung der baulichen Maßnahmen mit im Boot, muss zwei Drittel der Kosten tragen.

Aktuell betreibt die Stadt zwei Horte an der Eisenbahnstraße und der Hainer Chaussee. Der in Dreieichenhain bietet 50 Plätze für Kinder der Ludwig-Erk-Schule. Der Bau, wie man ihn seit vielen Jahren kennt, ist schlicht zukunftsuntauglich und wird in absehbarer Zeit abgerissen. Stattdessen entsteht dort ein Neubau mit Platz für mindestens 255 Kinder der Erk-Schule, wie einer Mitteilung aus dem Rathaus zu entnehmen ist. „Ziel der Stadt ist es, die Ganztagsbetreuung der Grundschulkinder in einem abgestimmten Verfahren mit allen Beteiligten zu entwickeln“, heißt es.

In enger Absprache mit dem Kreis hat die DreieichBau AöR im Auftrag der Stadt unter Berücksichtigung der zu erwartenden Schülerzahl und Anforderungen die Planung des Neubaus übernommen. Die Dimension ist beachtlich, das künftige Betreuungsgebäude wird eine Nutzfläche von rund 1 000 Quadratmetern haben. Das Konzept beinhaltet Mensa, Küche, Ranzenraum, drei Gruppen- und zwei Betreuungsräume sowie diverse weitere Funktionsräume.

Der Abbruch des alten Gebäudes ist bereits beantragt und war eigentlich für September 2023 vorgesehen, die aktuellen Planungen gehen nun aber von Ende 2023 aus. Die Beteiligten suchen bereits nach Wegen, wie der Betrieb während der Bauzeit bestmöglich aufrechterhalten werden kann. Laut Stadt-Sprecherin Claudia Scheibel könnten zum Beispiel Container aufgestellt werden. „Geplant ist, dass die Betreuung bereits im Rahmen dieser Interimslösung von der Hort- in die Schulkindbetreuung übergeht.“ Die Eltern der betreuten Kinder seien schon informiert worden.

„Der Neubau einer Betreuungseinrichtung auf dem Gelände der Ludwig-Erk-Schule ist erforderlich, um den Bedarf und auch die Umsetzung des gesetzlichen Betreuungsanspruchs gewährleisten zu können“, unterstreicht Bürgermeister Martin Burlon. „Wir wissen, dass solche Veränderungen bei einer lieb gewonnenen und eingespielten Einrichtung für alle Beteiligten schmerzlich sind, leistet doch das Team des Horts seit vielen Jahren hervorragende Arbeit. An dem Neubau führt jedoch kein Weg vorbei, um allen Anforderungen für eine solche Einrichtung zur ganztägigen Schulkindbetreuung gerecht zu werden.“

Mit Blick auf die pädagogischen Fachkräfte hat Burlon eine klare Botschaft: „Unser klares Ziel ist es, das Team des Horts Hainer Chaussee auch künftig im pädagogischen Bereich als wichtigen Teil unseres kommunalen Betreuungsangebots bei uns zu wissen.“ Die Kosten für den Neubau lassen sich nach Scheibels Worten aktuell „noch nicht seriös“ beziffern. (fm)

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