Bürger sollen Wald in Dreieich meiden – Forstamt warnt vor Gefahren

Es kann fatale Folgen haben, die Gefahren zu ignorieren. Das Forstamt Langen erneuert deshalb seine Warnung und appelliert an die Bürger, um den Wald besser einen Bogen zu machen.
Dreieich – „Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck an der Herstellung der Verkehrssicherheit im Stadtwald von Dreieich“, berichtet Forstamtsleiter Roland Piper. „Wir kommen bei der Aufarbeitung des Schadholzes gut voran, trotzdem können die zur Verfügung stehenden Firmen nicht überall gleichzeitig anfangen und Gefahren beseitigen. Wir legen den Bürgern deshalb nahe, den Wald auf Dreieicher Gemarkung derzeit nach Möglichkeit zu meiden. Spaziergänge sollten im Moment besser in die freie Feldgemarkung verlagert werden“, rät Piper. Die Warnung bezieht sich nicht nur auf das vom Sturmtief am 18. August besonders betroffene Gebiet zwischen Koberstädter Straße und B 486, sondern generell auf alle Waldwege rund um Dreieich. „Hier sind es vor allem Kronenteile von abgestorbenen Altbuchen, die unvermittelt abbrechen können“, sagt Piper.
Dreieich: Wald meiden - Wirtschaftsplan verabschiedet
Derweil hat der Verwaltungsrat des städtischen Dienstleistungsbetriebs (DLB) den Wirtschaftsplan 2020 für den gut 200 Hektar großen Dreieicher Stadtwald verabschiedet. Einnahmen in Höhe von 35 645 Euro aus dem Holzverkauf stehen Ausgaben von 32 000 Euro gegenüber. Ob unterm Strich tatsächlich ein Überschuss rausspringt, wird sich weisen. „Aufgrund der derzeitigen Waldsituation ist die weitere Entwicklung der Marktsituation mit vielen Unwägbarkeiten behaftet“, heißt es in einer Mitteilung des DLB.
Aktuell leiden der Dreieicher Wald und der Holzmarkt an den Folgen der beiden trockenen Sommer und unter den Folgen von Stürmen. Vor allem Fichten, Kiefern und Buchen überleben die Trockenheit nicht. Das Forstamt geht von 500 Festmetern Schadholz aus. Hinzu kommt etwa die doppelte Menge durch den Sturm. Folglich wird der Holzmarkt geflutet und die Preise fallen in den Keller.
Dreieich: Forstamt warnt Spaziergänger - Holzmarkt geflutet
Es ist also ein Spiel mit vielen Unbekannten. „Der Planansatz 2020 unterstellt, dass sich die derzeitige Lage entspannt und sich am Holzmarkt wieder eine gewisse Normalität einstellt. Daher ist der Waldwirtschaftsplan 2020 trotz aller Unwägbarkeiten zwar belastbar, aber dennoch mit einem gewissen Vorbehalt zu genießen“, sagt Baumexperte Sylvio Jäckel vom DLB. Sollten die Einnahmen geringer ausfallen, müsse man über Einsparungen bei der Unterhaltung des Waldes nachdenken. (fm)
Durch den Sturm im August wurden über 80.000 Kubikmeter Wald zerstört.