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303. Sprendlinger Kerb: Unter dem Schutz des „Deiwels“

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Die 303. Sprendlinger Kerb ist ein voller Erfolg. Mit Grund dafür war vielleicht auch das entzerrte Programm.
Die 303. Sprendlinger Kerb ist ein voller Erfolg. Mit Grund dafür war vielleicht auch das entzerrte Programm.

Die 303. Sprendlinger Kerb war ein voller Erfolg. Mit Grund dafür war vielleicht auch das entzerrte Programm.

Dreieich/Sprendlingen - Max Winter hängt etliche Meter hoch in der Luft. Er hat einen Hammer, Nägel und eine Aufgabe: Er muss die Kerbbubb mit Namen Kerb-Deiwel auf dem Stuhl anbringen, der am Kerbbaum befestigt ist. Mitglieder früherer Kerbburschenjahrgänge haben den Baum zur 303. Sprendlinger Kerb bereits tags zuvor aufgestellt. Nun gilt es für Winter, die gut 17 Meter hohe Fichte aus dem Wald zwischen der Villenkolonie Buchschlag und Neu-Isenburg emporzuklettern und seinen Job zu erledigen. Was ihm auch mit Bravour gelingt.

Sprendlinger Kerb: Kleiner Umzug geht über die Bühne

„Wir hatten gefragt, wer hochklettern will, und da hat sich Max gemeldet“, so Peter Heldt vom Sprendlinger Kerbteam. Während am Vortag bei der Baumaufstellung nicht wirklich viele Zuschauer den Kerbplatz zwischen Hans-Meudt-Halle und Seilerstraße bevölkerten, säumen am Samstagnachmittag einige Hundert die Straßen. Denn zuvor ist ein kleiner Umzug über die Bühne gegangen. „Wir wollten mal testen, wie es ist, wenn wir Baumaufstellung und das Anbringen der Kerbpuppe entzerren und es über zwei Tage verteilen“, sagt Peter Heldt.

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Auch diese jungen Besucher kommen voll auf ihre Kosten im Festzelt.

Sein Fazit: „Es ist gut und entspannter für uns alle, mal sehen, ob wir das in den kommenden Jahren so beibehalten werden.“ Diese Neuerung sei besser angekommen als die Organisatoren anfangs gedacht haben. „Nicht nur beim Publikum, auch bei den Ausstellern“, weiß Armin Schuler, der beim Kerbteam für die Kasse zuständig ist. Und die klingelt auch bei den Ausstellern früher als sonst. „Ab 15 Uhr am Freitag war auf dem Kerbplatz schon Betrieb. Das kam bei ihnen gut an“, weiß Schuler zu berichten.

Kerbteeam: "Wir haben uns auf den Fahnenumzug konzentriert"

Bis zum vergangenen Jahr fanden Baumaufstellung, das Einbringen der Kerbpuppe und der Umzug an einem Tag, dem Samstag, statt. „Den großen Umzug am Samstag haben wir komplett gestrichen“, so Schuler weiter. „Wir möchten uns auf den Fahnenumzug konzentrieren.“ Der geht am gestrigen Sonntagabend über die Bühne – mit mehr als 350 Leuten und an die 25 Jahrgängen, freut sich Heldt, der beim Kerbteam auch für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Eine schöne Geschichte kann er auch erzählen: „Der Jahrgang von 1972 hat jetzt auch eine Fahne. Die war 30 Jahre lang verschwunden. Jetzt wurde sie von Tim Häfner neu gemalt. Und der Jahrgang hat diese erstmals beim Fahnentreffen präsentiert.“

Max Winter befestigt den „Kerb-Deiwel“ an dem tags zuvoMax Winter befestigt den „Kerb-Deiwel“ an dem tags zuvor aufgestellten Kerbbaum.r aufgestellten Kerbbaum.
Max Winter befestigt den „Kerb-Deiwel“ an dem tags zuvor aufgestellten Kerbbaum.

Zufrieden zeigt sich das Kerbteam auch mit der Resonanz seitens der Mitglieder. Über einen Mangel an helfenden und anpackenden Händen können sich Heldt und Schuler wahrlich nicht beschweren: „Wir haben gut 150 Mitglieder und etwa 70 haben geholfen, das ist doch ein super Durchschnitt.“ Auch mit dem Besucherzuspruch sind die beiden Sprecher zufrieden. „Am Freitag war das Zelt schon sehr gut gefüllt“, weiß Armin Schuler. „Und am Samstag war es noch voller“, ergänzt Heldt. „Die Gruppe Eine Band Namens Wanda hat gespielt und alle im Zelt mitgerissen“, gerät er ins Schwärmen. „So sehr, dass sie bis nach Mitternacht gespielt haben. Die Leute wollten die Musiker einfach nicht von der Bühne lassen, so gut waren sie.“ Rausschmeißer kurz nach Mitternacht ist „Angels“ von Robbie Williams, bei dem natürlich alle Besucher eingestimmt haben.

Sprendlinger Kerb: Was steht noch auf dem Programm?

Auch nach dem gestrigen Fahnentreffen ist noch lange nicht Schluss. Einlass zum heutigen Frühschoppen ist um 10.30 Uhr. Ab 12 Uhr spielt die Egerländer Blaskappelle Vockenhausen und ab 19 Uhr steht die Frankfurter Oktoberfestband von Alan Best auf den Brettern. Am morgigen Dienstag ist ab 14 Uhr der Familiennachmittag angesagt und um 21 Uhr gibt es den Umzug zur Kerbverbrennung im Bürgerpark – musikalisch untermalt vom STG-Musikzug.

VON ENRICO SAUDA

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