Straßenumbau in Dreieich: Viele Autofahrer missachten neue Regeln noch
Seit gut zweieinhalb Wochen ist die August-Bebel-Straße in Dreieich nach zweijährigem Umbau wieder offen. Noch haben nicht alle die teilweise neuen Regelungen verinnerlicht.
Dreieich – Eine der gravierendsten Änderungen wird nach der Beobachtung von Augenzeugen häufig ignoriert. Auf der August-Bebel-Straße in Dreieich im Kreis Offenbach gilt jetzt von der Fichte- bis zur Eisenbahnstraße durchgehend Tempo 30. Früher waren – mit Ausnahme eines kurzen Abschnitts – 50 km/h erlaubt. Eine Anwohnerin schildert: „Es hat circa zwei Wochen gedauert, bis auch die letzten Autofahrer bemerkt haben, dass man die Straße wieder befahren kann. Jetzt ist für die ,Raser’ von früher der Weg wieder frei. Von fünf Autos versucht eines, die geforderten 30 zu fahren. Dieses Auto wird fast genötigt, schneller zu fahren.“ Ohne permanente Kontrollen seien die vielen Schilder für nichts gut, meint die Frau.

Tempo 30: Künftig Kontrollen in Dreieich geplant
Bislang habe es noch keine Kontrollen gegeben, bestätigt Karin Eisenhauer. Die Leiterin des Fachbereichs Bürger und Ordnung kündigt aber welche an. Zudem soll das mobile Geschwindigkeitsdisplay zum Einsatz kommen. Das Gerät soll für die Einhaltung von Tempo 30 sensibilisieren. Wer sich daran hält, wird mit einem grünen lächelnden Smiley „belohnt“.
Permanente Kontrollen seien ob der Personaldecke nicht möglich, sagt Eisenhauer. Ihre Mitarbeiter seien zuletzt schwerpunktmäßig mit der Verkehrszählung in der Poststraße beschäftigt gewesen. Dort ist im Zusammenhang mit der Wiedereröffnung der August-Bebel-Straße der in Gelb gehaltene provisorische Zebrastreifen entfernt worden – zum Unmut vieler Eltern. Das Ergebnis der Zählungen verspricht ein Plus an Sicherheit: Die Frequenz in der Spitzenzeit morgens ist so hoch, dass die Voraussetzungen für die Einrichtung eines dauerhaften Fußgängerüberwegs gegeben sind. Die Umsetzung, so Eisenhauer, solle so schnell wie möglich erfolgen. Zu klären sei nur noch die Beleuchtung.

August-Bebel-Straße in Dreieich: Abknickende Vorfahrt macht keine Probleme
Zurück zur August-Bebel-Straße und einer weiteren wesentlichen Neuerung. Die Verbindung zwischen ihr und der Fichtestraße wurde in eine abknickende Vorfahrt umgemodelt. Probleme sind Eisenhauer bislang nicht zugetragen worden. Die Umgewöhnung fällt offenbar nicht schwer.
Bleiben die Schutzstreifen für Radler, die zur Verwunderung einiger nicht entlang der kompletten Straße markiert wurden. Das sei politischer Wille gewesen, um Stellplätze für die Anwohner zu erhalten, so die Fachbereichsleiterin. Auch um die Sicherheit für Radfahrer zu erhöhen, sei Tempo 30 eingerichtet worden. Als Hilfe vor allem für Kinder und Jugendliche ist die „Abbiegespur“ in Höhe der Stettiner Straße (Foto) gedacht, sie scheint aber den einen oder anderen zu verwirren, der die Straße quert und der Annahme ist, der Streifen gehe auf der anderen Seite weiter. Ein Trugschluss. (Frank Mahn)