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Die Kraft der Sonne nutzen

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Von: Frank Mahn

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Sonnenblume auf einer Fotovoltaikanlage
Die Stadtwerke Dreieich unterstützen Hauseigentümer bei der Erzeugung von Ökostrom. © dpa

Mit dem Solarpur-Programm erleichtern die Stadtwerke Dreieich Hauseigentümern den Einstieg in die Fotovoltaik und fördern die Erzeugung von Ökostrom.

Dreieich – Alles wird teurer, die Energiepreise gehen bundesweit durch die Decke. Vor allem Benzin und Gas gehören zu den Preistreibern, die der Inflationsrate mächtig „einheizen“. Auch wenn die Entwicklung beim Strom noch nicht diese extreme Dynamik angenommen hat – wer kann, tut gut daran, sich durch die Kraft der Sonne ein Stück weit unabhängiger zu machen.

85 Hauseigentümer haben bislang eine Fotovoltaikanlage von den Stadtwerken Dreieich gepachtet – und es werden monatlich mehr. Mit dem Sonnenstrom vom eigenen Dach decken die Haushalte und Gewerbebetriebe bis zu 40 Prozent ihres eigenen Bedarfs, mit Batteriespeicher noch mehr. Den Rest beziehen sie zu einem vergünstigten Tarif von den Stadtwerken. Durch die Initiative des kommunalen Energieunternehmens wurden so zwischen 2016 und Ende 2020 bereits 1,2 Millionen Kilowattstunden klimaneutraler Strom erzeugt und 801 Tonnen CO2 eingespart im Vergleich zum deutschen Strommix. Fünf Jahre nach Start ihres Pilotprojekts „Solarpur“ sind die Stadtwerke mit dieser Bilanz zufrieden. Die Idee dahinter: Immobilienbesitzer können sich eine Fotovoltaikanlage installieren lassen, ohne selbst viel Geld in die Hand nehmen zu müssen. Die Stadtwerke planen die Anlage, montieren und betreiben sie. Der Nutzer bekommt ein Rundum-sorglos-Paket für 20 Jahre, verbraucht den selbst erzeugten Ökostrom und zahlt für die Pacht lediglich einen Monatsbetrag, je nach Größe der Anlage. Installiert sind inzwischen Anlagen mit einer installierten Leistung von 588 Kilowatt-Peak. „Das entspricht rund einem Fünftel der Leistung eines modernen Windrads – ist also schon recht ordentlich“, meint Daniel Ernst, Produktmanager Fotovoltaik & Elektromobilität bei den Stadtwerken.

Mit Fotovoltaik einen Beitrag gegen den Klimawandel leisten

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Hausbesitzer gerne mehr zum Klimaschutz beitragen würden, sich jedoch vor der hohen Investition in eine Fotovoltaikanlage scheuen“, sagt Ernst. Oft herrsche auch Unsicherheit, ob sich eine Anlage wirtschaftlich überhaupt lohne. Und viele hätten die Sorge, Fehler zu machen oder sich für einen unseriösen Anbieter zu entscheiden, wie Ernst in Beratungsgesprächen immer wieder erfährt. „Das hat uns dazu motiviert, ein Modell zu entwickeln, das den Einstieg in die eigene Energiewende leicht und risikolos macht. Wir nehmen Interessenten die Hürde der hohen Startinvestition.“ Das Projekt nehme immer mehr Fahrt auf, das Interesse an dem Pachtmodell wachse spürbar.

Einer, der es schon gemacht hat, ist Thorsten Esch. „Ich finde das Modell super. Wir stellen das Haus, die Stadtwerke die Anlage, zusammen produzieren und nutzen wir den Strom und leisten einen Beitrag gegen den Klimawandel“, freut sich der Dreieicher. Die Stadtwerke wollen die Verbraucher mit Solar pur motivieren, ihren eigenen, klimafreundlichen Strom zu produzieren. Den Anreiz erhöhen sie, indem sie den Pächtern den Reststrombedarf zu Sonderkonditionen anbieten; zu viel erzeugter Strom wird ins Netz eingespeist. Dafür gibt es eine Vergütung. Optional kann ein Batteriespeicher den selbst erzeugten Strom zwischenlagern und somit die Eigenverbrauchsquote steigern.

Das Pachtmodell eignet sich für Besitzer von privat oder geschäftlich genutzten Ein- und Zweifamilienhäusern sowie kleinere Gewerbebetriebe. Wer Interesse hat, vereinbart zunächst einen Vor-Ort-Termin für die Beratung. Die Anlage wird entsprechend dem individuellen Stromverbrauch geplant und montiert. Reine Norddächer sind in der Regel nicht geeignet. Das Paket enthält Wartung, Instandhaltung und Versicherungsschutz. Weitere Informationen gibt es unter stadtwerke-dreieich.de per E-Mail an solarpur@stadtwerke-dreieich.de oder unter 06103 602-286. (fm)

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