Real in Dreieich wird zu Kaufland: Weitere Neuzugänge im Nordpark angekündigt

Der Real-Markt in Dreieich (Kreis Offenbach) wurde zu einer Kaufland-Filiale umgebaut. Die Belegschaft bleibt. Was hat sich außer dem Namen geändert?
Dreieich - Zwei Tage lang war der große Einkaufsmarkt im Sprendlinger Nordpark in Dreieich (Kreis Offenbach) komplett geschlossen. Eigentlich muss es heißen nur zwei Tage, denn: die Mitarbeiter und beauftragten Firmen haben von Samstagnachmittag bis Mittwochmorgen (02.03.2022) rund um die Uhr – auch am Sonntag – gearbeitet, um den Real- in einen Kaufland-Markt umzubauen.
„Manch einer hat am Montag an die Wand geklopft und wollte unbedingt einkaufen“, berichtet Benedikt Schmidt, Verkaufsleiter der Kaufland-Kette. „Wir mussten die Kunden dann auf den Mittwoch vertrösten.“ Zur Neueröffnung fällt die große Party aus. „Die wollen wir im Mai feiern, im Hinblick auf die Infektionszahlen wollten wir noch ein bisschen warten. Wir möchten dann mit Aktionen und Giveaways mit den Kunden in Kontakt kommen. Heute geht es eher ruhig zu“, so Schmidt.
Neuer Kaufland-Markt im Kreis Offenbach: Real-Filiale in Dreieich umgestaltet
Der Verkaufsleiter ist zufrieden. Es war ein Kraftakt, aber die komplett neuen Kassensysteme sind eingebaut, an 14 Kassen können die Kaufland-Kunden in Dreieich jetzt bei entsprechendem Andrang bezahlen. Sechs Selbstbedienungskassen sollen in den nächsten Wochen noch dazukommen. Und viele Waren sind bereits an dem Platz, an dem sie bleiben sollen.
Aber einige Bauarbeiten sind weiter im Gange, denn mit rund 8 000 Quadratmetern ist Kaufland gut 5 000 Quadratmeter kleiner als der Real. Nach und nach werden einzelne Verkaufsbereiche abgekoffert und hinter den Wänden wird im laufenden Betrieb weiter gewerkelt. Aus diesem Grund ist die Präsentation der Produkte noch nicht überall rund. Die großen Theken voll mit Osterhasen stehen indes gut sortiert bereit. Auch die Schnäppchenjäger können sich freuen: Auf einer Sonderfläche werden bestimmte Waren zu kleinsten Preisen verkauft – eine Art Fundgrube, wie man sie vom schwedischen Möbelriesen kennt.
Aus Real wird Kaufland: Non-Food-Abteilung in Dreieich (Kreis Offenbach) „sehr klein“
„Kaufland konzentriert sich auf den Lebensmittelbereich und Frischeprodukte. Das Sortiment der Non-Food- Abteilung wie Kleidung, Elektronik und Spielzeug ist nur sehr klein“, erklärt Jeanette Moss, bei Kaufland für die Immobilienprojekte zuständig. Die Verkleinerung der Verkaufsfläche in Dreieich ist spürbar, die Regale stehen deutlich enger zusammen. Doch der Platz ist ausreichend für die rund 35 000 Artikel im Sortiment. Komplett fertig ist der Molkereibereich, die Tiefkühltheken werden erweitert und auch die Frischebäckerei ist gewachsen. „Da haben wir das Sortiment vergrößert und es wird fünfmal am Tag aufgebacken und aufgefüllt“, sagt Benedikt Schmidt.

Besonders froh sind Kaufland und auch das Centermanagement MEC über die Tatsache, dass alle Mitarbeiter von Real übernommen werden konnten. „Das Team mit den rund 150 Kollegen ist sehr motiviert und die Mitarbeiter haben sich auf uns gefreut“, schildert der Verkaufsleiter seine Eindrücke aus Dreieich. Das kann Centermanager Jeffrey Amoako nur bestätigen. Hinter den Real-Angestellten liegen schwere Zeiten, in den vergangenen zwei Jahren herrschte große Verunsicherung, was aus dem Nordpark wird. „Wir hatten Anrufe, ob wir schon wissen, wie es weitergeht. Als die Entscheidung von Kaufland gefallen ist, war das eine Erleichterung für alle und es gibt wieder eine Perspektive“, so Amoako.
Kreis Offenbach: Fünf neue Mieter für den Nordpark in Dreieich
Darüber ist der Immobilieneigentümer, der englische M&G Investmentkonzern, ebenfalls erleichtert. „Wir haben mit Kaufland einen wichtigen Ankerkunden und werden in den nächsten Monaten für eine weitere Aufwertung des Gebäudes sorgen. Innen wie außen“, kündigt Friederike Kraan von M&G an. Wie Kaufland hat auch der Sportartikelhersteller Decathlon seine Verkaufsfläche verkleinert. Fünf neue Mieter sollen auf den frei werdenden Flächen Platz finden. Wer das sein wird, wollen die Verantwortlichen noch nicht verraten.
Aber Kraan betont, dass der Nordpark ein wichtiges Standbein für ihr Unternehmen sei. Die meisten Mieter seien dem Nordpark seit vielen Jahren verbunden. Mit dem Burger- und dem Dönerladen seien zwei wichtige neue Läden im vergangenen Jahr dazugekommen, Ernsting’s habe gerade den Vertrag verlängert. „Wir haben ein großes Interesse an dem Standort“, sagt Kraan. Wie viel Geld in die Sanierung des Nordparks insgesamt fließen wird, konnte sie nicht sagen. Auch Kaufland hält sich bedeckt, was die Investitionssumme betrifft. (Nicole Jost)