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Dreieicher Autorin mit Vorliebe für Nachtschichten bei Vollmond

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Von: Nicole Jost

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Der neue Thriller Assistenza ist fertig: Die Sprendlinger Autorin Chris Fritzschner präsentiert ihren jüngsten Roman mit Dreieicher Lokalkolorit.
Der neue Thriller Assistenza ist fertig: Die Sprendlinger Autorin Chris Fritzschner präsentiert ihren jüngsten Roman mit Dreieicher Lokalkolorit. © privat

Der Einstieg in den neuen Roman von Chris Fritzschner könnte aus den vergangenen Tagen stammen. Denn es herrscht eine Eiseskälte in Sprendlingen, als sich drei Jungen am Silvestermorgen aufmachen, um am Hengstbach nach fehlgezündeten Böllern zu suchen, die sie noch zum Explodieren bringen wollen. In „Assistenza – wenn Drohnen den Tod tragen“ macht einer der Jungen – Elias – eine schaurige Entdeckung im eingehausten Bachlauf.

Dreieich - Die schon aus den vorherigen Thrillern von Chris Fritzschner bekannte SoKo S bekommt es mit einem brisanten Fall zu tun: Im Körper eines unbekannten Toten finden sich Spuren des chemischen Kampfstoffs Sarin. Spätestens als sich ein Streitkräftekommando aus Italien und der BND einschalten, ist der Ernst der Lage klar. Die Spuren führen zu einem lang gesuchten Terroristen und Mitarbeiter eines Pharmaunternehmens. Ermittlungen ergeben, dass ein Anschlag mittels mit Sarin bestückten Drohnen bevorsteht. Für das Team der SoKo S beginnt ein Rennen gegen die Zeit.

Auf den 306 Seiten begegnen dem Leser, der frühere Fritzschner-Thriller kennt, lieb gewonnene Figuren wie das Ermittler-Team Antonio Brucati und Daniel Dosske. Diemal bekommt Brucati Besuch aus Italien – das wird spannend und natürlich lecker, verspricht die Autorin. „In die Seiten ist auch wieder viel Lokalkolorit eingeflossen. Einige Leser werden sich zu Beginn in ihre Kindheit zurückversetzt sehen, deswegen habe ich das Buch auch allen im Herzen jung Gebliebenen gewidmet“, hat Chris Fritzschner zum Beispiel schon Rückmeldung von Lesern erhalten, die früher auch Knaller am Hengstbach gesucht haben. Sie liebt es, die Besonderheiten ihrer Heimatstadt Dreieich – wie eben den Hengstbach oder die Dreieichenhainer Burg – in ihre Romane einzuarbeiten.

Drei Jahre hat die Sprendlingerin in ihren vierten Thriller investiert. „Die Recherche fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Es macht mir so viel Spaß, mich einzuarbeiten und ich schrecke auch vor nichts zurück“, sagt Chris Fritzschner lachend und meint damit unter anderem Online-Obduktionen, denen sie schon beigewohnt hat. Auch zu Drohnen und dem gefährlichen chemischen Kampfstoff Sarin, der schon zwei Minuten nach dem Einatmen zum Atemstillstand führt, hat sie unzählige Informationen eingeholt. „Dabei ist das Internet natürlich sehr hilfreich“, so die Schriftstellerin.

Chris Fritzschner ist in ihrem „richtigen Leben“ eine viel beschäftigte Frau. Sie ist berufstätig und verbringt gerne Zeit mit ihren zwei Enkeltöchtern. Zum Schreiben bleibt dennoch Freiraum, sie bezeichnet es als „Urlaub vom Alltag, ohne Koffer packen zu müssen“. Am allerliebsten entwickelt sie ihre Figuren am Abend weiter. „Oft setze ich mich um acht an den Rechner. Dann ist alles ruhig und ich kann mich richtig konzentrieren. Ich schreibe dann bis nachts, am allerliebsten in der besonderen Stimmung von Vollmondnächten. Da kann ich ohnehin nicht schlafen,“ erklärt sie. Oft fällt es Fritzschner schwer, einen Roman zu verabschieden. „Meistens passiert das, wie auch jetzt, dann, wenn schon eine neue Geschichte in mir entsteht und ein neuer Roman ganz laut ruft“, erläutert sie ihre Arbeit. Dann heißt es, das ganze Werk noch einmal zu überarbeiten. Das hat sie mit Assistenza – wie schon mit den Vorgängern – in Südtirol gemacht. Morgens geht Chris Fritzschner in den Bergen über Bruneck wandern und fotografieren, nachmittags sitzt sie mit dem ausgedruckten Buch auf den Knien auf dem Balkon und macht handschriftlich ihre Korrekturen. „Das mag ein bisschen oldschool sein, aber ich genieße es, so zu arbeiten.“ Besonders liebt sie es, wenn die Bücher zum Jahresende fertig werden: „Ein persönlicheres Geschenk zu Weihnachten als einen Roman aus meiner Feder kann ich doch gar nicht machen“, freut sie sich, dass sie für Freunde und die Verwandtschaft ein passendes Präsent hat.

Und wo kommt jetzt der außergewöhnliche Titel des neuen Buches her? „Während der laufenden Ermittlungen zum neuen Fall wird dem SoKo-Chef von einem Colonnello des COFS, einem italienischen Streitkräftekommando, Amtshilfe – Assistenza – angeboten, daher der Titel“, verrät Chris Fritzschner.

Das im Selbstverlag bei Books on Demand erschienene Buch ist im Buchhandel und überall dort, wo es Bücher gibt, erhältlich. Auch die Umschlaggestaltung und das Layout stammen aus der Hand von Chris Fritzschner. Der Thriller kostet 11,99 Euro, die ISBN-Nummer lautet 9783756857524. Unter fritzschner.de gibt es weitere Informationen auch zu den früher veröffentlichten Thrillern.

Von Nicole Jost

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