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Dreieicher Ferienspiele entlasten Eltern

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Von: Nicole Jost

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Das wird der Safari-Jeep für Rancherin Kerstin. Mit Hammer, Nägeln und langen Holzbrettern bauen die Kinder bei den Ferienspielen das Auto für die Fahrt durch die wilde Steppe.
Das wird der Safari-Jeep für Rancherin Kerstin. Mit Hammer, Nägeln und langen Holzbrettern bauen die Kinder bei den Ferienspielen das Auto für die Fahrt durch die wilde Steppe. © JOST

Die ehemalige Ferienspielbetreuerin Kerstin ist in Not. Sie ist nach Afrika ausgewandert und will Safaris für Touristen anbieten und kurz vor der Anreise der ersten Gäste fällt ihr auf, dass sie gar nicht gut vorbereitet ist. Da springen die 184 Kinder auf dem Ferienspielgelände an der Breiten Haagwegschneise in Dreieichenhain gerne ein. Unter dem Motto „Mit Löwen, Affen und Giraffen – auf Safari können wir alles schaffen“ besorgen sie Kerstin die Informationen über die Tiere und bauen die wichtigsten Safari-Utensilien.

Dreieich - Alexander Mühlmann, Mitarbeiter der städtischen Kinder- und Jugendförderung, ist froh über die gute Stimmung unter den Kindern und den 35 Betreuern. „Wir merken richtig, wie groß das Bedürfnis der Kinder ist, dass wir endlich wieder alle zusammen hier spielen und toben, kreativ sein und gemeinsam Ausflüge erleben können“, erläutert der Pädagoge. Statt einer Woche und Gruppen in einzelnen Zelten sind die Kinder in diesem Jahr endlich wieder zwei Wochen und in zwei großen Zelten zusammen. Der Alltag bei den Ferienspielen ist vor allem eines: abwechslungsreich. Neben der Recherche der Happy Hippos, der lässigen Löwenbande oder der flinken Erdmännchen sind Betreuer und Kinder auch auf vielen Ausflügen unterwegs – im Zoo, an den heißen Tagen im Schwimmbad, auf der Minigolf-Anlage oder zum Eis essen.

Acht ukrainische Kinder sind gut integriert: „Das funktioniert wirklich hervorragend, Kinder sprechen eine gemeinsame Sprache und können sprachliche Barrieren schnell überwinden“, weiß Alexander Mühlmann. Auch Familien, die sich die Ferienspiele für ihren Nachwuchs vielleicht nicht leisten können, wenn das Budget aus dem Teilhabepaket ausgeschöpft ist, konnte die Stadt aufnehmen. Dank der Düncher-Stiftung aus Dreieich sind acht zusätzliche Kinder dabei. Die Spende reicht zudem aus, um das Holz für den Safari-Jeep anzuschaffen.

Für die Eltern sind die Ferienspiele der Stadt als verlässliche Betreuung eine besondere Entlastung bei der Frage, wie sie sechs Wochen Sommerferien sinnvoll überbrücken können, wenn Mama und Papa arbeiten müssen: „Wir konnten die ersten drei Wochen Urlaub nehmen. Jetzt sind die Jungs für die beiden Ferienwochen sehr gut betreut. Das Schöne ist, sie gehen leidenschaftlich gerne zu den Ferienspielen“, erzählt Patrick Weilmünster, dass Colin und Finley schon abends neugierig darauf sind, was sie wohl am nächsten Tag erleben werden. Für den älteren Buben Colin ist es das letzte Mal, er wechselt nach den Ferien auf die weiterführende Schule. „Er ist schon ganz traurig, dass er im nächsten Sommer nicht mehr kommen darf“, berichtet der Vater.

Sabine Bachmann, deren Sohn Theo zum ersten Mal bei den städtischen Ferienspielen dabei ist, ist mindestens ebenso begeistert, wie ihr Kind: „Ich finde es sensationell, was die Stadt anbietet. Die Betreuer sind so nett. Ich war skeptisch, ob das Gelände für zwei Wochen nicht zu langweilig ist. Aber sie machen so viele Angebote und Ausflüge, reagieren sehr flexibel auf das Wetter und die Kinder“, schwärmt die Mutter. Das ist für sie eine immense Erleichterung: „Ich kann arbeiten gehen, weil ich eben keine sechs Wochen Urlaub im Sommer nehmen kann. Mein Kind ist nicht geparkt, sondern hat richtig viel Spaß. Ich bin abends immer schon neugierig, wenn er von seinen Erlebnissen erzählt“, ist die Mutter glücklich, weil ihr Kind es ist.

Von Nicole Jost

Wie werden auf Safari die Tiere beobachtet? Natürlich mit den selbst gebauten Ferngläsern, die bunt und abwechslungsreich beklebt sind.
Wie werden auf Safari die Tiere beobachtet? Natürlich mit den selbst gebauten Ferngläsern, die bunt und abwechslungsreich beklebt sind. © -jost

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