Ansturm im Dreieicher Freibad: „Wir haben genügend Mitarbeiter“
Es wird heiß. Sehr heiß. Wenn sich die Vorhersagen der Meteorologen bestätigen, wird Anfang nächster Woche die 40-Grad-Marke geknackt. Dann lechzen die Leute nach Abkühlung.
Dreieich – Im Sprendlinger Parkschwimmbad bereitet sich Betriebsleiterin Dalila Kahl mit ihrem Team auf den Ansturm vor. Während andernorts Personal fehlt, gibt Kahl Entwarnung: „Wir haben genügend Mitarbeiter.“ Dass dem so ist, führt die 60-Jährige, die im Auftrag der Stadt-Holding seit gut zwölf den Betrieb von Frei- und Hallenbad in Dreieich managt, vor allem auf den hohen Zufriedenheitsgrad der Angestellten zurück. Kahl lobt Holding-Geschäftsführer Steffen Arta, der immer ein offenes Ohr habe, sich erkundige, ob’s irgendwo Probleme gebe und die Arbeit des Teams wertschätze.
Dieses Gefühl hatte Dalila Kahl in Babenhausen zuletzt nicht mehr. 30 Jahre hat sie dort mit ihrem Bäderservice das Freibad betrieben, ehe sie den Vertrag vor Kurzem zum Saisonende gekündigt hat. Dort hatte die Stadt nach Kahls Worten recht kurzfristig Drehkreuze mit QR-Code-Scanner montieren lassen. Weil es technische Probleme gab, bildeten sich in brütender Hitze lange Schlangen. Die Gäste waren entsprechend sauer. Kahl und ihr Team mussten einiges aushalten. Auch weil Mitarbeiter ihre Tätigkeit infrage stellten, zog sie die Reißleine.

Freibad in Dreieich: Dienstplan wird angepasst
Anders als in Babenhausen ist der Großteil des Bäder-Personals in Dreieich bei der Holding angestellt. Die Lücke schließt Kahl mit Mitarbeitern aus ihrem Personal-Pool. Ihre Firma ist nicht nur für den Beckendienst verantwortlich, sondern auch für Kassen-, Reinigungsdienst und Bistro. Wenn, wie jetzt, eine Hitzewelle im Anmarsch ist, werden Schichten und freie Tage der Schwimmmeister und Fachangestellten für Bäderbetriebe verschoben, um während der Stoßzeiten mehr Leute am Beckenrand zu haben. „In solchen Zeiten wird der Dienstplan ständig angepasst“, sagt Kahl. Aktuell stehen ihr dafür 6,5 Stellen zur Verfügung.
Die Diskussion, die in Bädern landauf, landab geführt wird, ist in Dreieich im Übrigen kein Thema. Eine Senkung der Wassertemperatur zur Einsparung von Energie ist nicht notwendig, denn im Parkschwimmbad gibt es keine Beckenheizung. Etwa 90 Prozent der Heizleistung erzeugt sozusagen das Wetter. Das Wasser wird zum einen erwärmt durch die Solarmodule auf dem Dach des Umkleidetrakts und zum anderen durch die Strahlkraft der Sonne. Das sorgt bei den aktuell heißen Sommern in der Regel laut Arta für eine Temperatur von 24 bis 25 Grad. „Wenn’s besonders heiß ist, kommen wir auch schon mal auf 26 oder 27 Grad“, berichtet der Geschäftsführer.

Wenn’s besonders heiß ist, kommen wir auch schon mal auf 26 oder 27 Grad.
Freibad in Dreieich: Restwärme hält Wasser auch in der Nacht warm
Seit vergangenem Jahr profitiert die Holding zudem von einem Blockheizkraftwerk, das die DreieichBau für das neue Wohnquartier an der Hainer Chaussee hat errichten lassen. Die überschüssige Wärme aus den Sommermonaten wird genutzt, um das Beckenwasser des nahen Freibads zu erwärmen. In einer kühleren Periode, wenn das Wasser nur um die 20 Grad hat, kann so die Temperatur um bis zu zwei Grad angehoben werden. „Durch die Restwärme aus dem Heizkraftwerk sinkt auch die Temperatur über Nacht nicht so stark ab“, nennt Steffen Arta einen weiteren Vorteil. (Frank Mahn)