Dreieicher Karnevalisten wollen endlich wieder loslegen

Es ist ein Neustart. Nach zwei Kampagnen ohne Sitzungen müssen sich die Karnevalisten erst wieder „finden“. Fest steht: Alle vier Vereine in Dreieich planen nach der Zwangspause wieder Sitzungen für Anhänger der fünften Jahreszeit.
Dreieich -Bei der SG Götzenhain sind die Aktiven voller Motivation. „Wir planen alle Sitzungen wie vor Corona“, sagt Abteilungsleiterin Bianca Göckes. Heißt: In der Sporthalle an der Frühlingstraße werden vier Sitzungen, Jugend in der Bütt’ und Kinderfasching gefeiert. „Natürlich ist es nach der langen Zeit im Ausnahmemodus nicht leicht. Es bereitet uns zum Beispiel Kopfzerbrechen, wie wir den Weiberfasching gestalten, da es viele Männerballettgruppen gar nicht mehr gibt – aber wir werden Lösungen finden“, ist Göckes optimistisch.
Die SGG-Abteilung startet früh in die Saison. Wenn am 11.11. das Prinzenpaar der Bimmbären im Bürgerhaus inthronisiert ist, geht’s bei den Götzenhainern am 19. November mit der großen „Partynacht“ schon in die Vollen. Dabei können die Besucher zur Musik der Darmstädter Band Hotstuff abtanzen. „Vielleicht müssen wir uns auf Veränderungen einstellen, denn wir merken jetzt schon, dass der Vorverkauf zur Party nicht ganz leicht ist. Aber viele Leute fragen nach der Option an der Abendkasse. Alle wollen warten, ob sie am Partyabend auch wirklich gesund sind und feiern können“, berichtet Göckes.
Auf den Tanzsportclub Bimmbär sind die Faschingsstrahler in diesem Jahr besonders gerichtet, stellt der Verein doch das Prinzenpaar. Wer’s wird, weiß nur ein kleiner innerer Zirkel. „Die Vorbereitungen sind im Gange, es werden gerade eifrig Kostüme für die Tollitäten genäht, die Büttenredner proben ihre Reden, wir freuen uns sehr, dass es endlich wieder richtig losgeht und wir hoffentlich eine ganz normale Kampagne auf die Bühne bringen können“, sagt Pressewartin Cornelia Hohenstein. Für die Tanzgruppen hat die Vorbereitung auf die Turniersaison längst begonnen. Im März gibt’s ein Turnier des Vereins im Bürgerhaus. Das Karnevalprogramm soll wie in den vielen Jahren zuvor ablaufen: mit großer Sitzung im Sprendlinger Bürgerhaus zwei Wochen vor Faschingssamstag (4. Februar) und einmal Kinderfasching am Faschingssonntag (19. Februar). Leicht ist es auch bei den Bimmbären nicht: „Wir haben Einbußen bei den Aktiven in allen Bereichen und freuen uns über Tänzerinnen, Elferräte und einfach alle, die in der Kampagne bei uns aktiv werden möchten“, wirbt Hohenstein.
„Ganz normal nach Plan“ läuft es beim Sprendlinger Karnevalverein (SKV). Die große Garde wird bei der Kampagneneröffnung am 11. 11. tanzen, verrät Pressewartin Angelina Laudert. Ansonsten seien alle schwer beschäftigt mit den Proben für die große Sitzung im Bürgerhaus und den Kreppelkaffee. Kinderfasching ist ebenfalls geplant. „Das einzige, was uns wirklich noch Bauchschmerzen bereitet, sind die Hooschebäuch. Ob wir mit ihnen an den Start gehen können, wissen wir noch nicht“, sagt Laudert. Fraglich ist, ob es genügend Personal für das Männerballett gibt. „Wie wir besetzt sein werden, ob wir das Bürgerhaus voll bekommen, ist reine Spekulation. Vielleicht sind die Leute total ausgehungert, freuen sich, dass es endlich wieder losgeht und rennen uns die Bude ein. Oder es sind alle noch ängstlich und wir bekommen Schwierigkeiten mit dem Abverkauf der Veranstaltung im geschlossenen Raum.“ Für den Straßenkarneval gibt es aus Sprendlingen grünes Licht: Der Umzug am Faschingsdienstag ist angemeldet.
Bei den Bremsern hat eine Arbeitsgruppe die Organisation der Kampagne übernommen, um den Vorstand zu entlasten, der seit der Jahreshauptversammlung nur noch kommissarisch im Amt ist. Das Team um den Vorsitzenden Béla Waldhauser wollte sich eigentlich zurückziehen, doch es fanden sich keine Nachfolger. Geplant sind nur noch zwei Veranstaltungen am 11. und 18. Februar – und die unter neuem Motto und nicht im klassischen Sitzungsmodus. „Aus der Nacht ohne Bremse“ wird die „Party ohne Bremse“ mit einem gestrafften Programm, bevor ein DJ übernimmt. Eine Damensitzung wird es nach aktuellem Stand nicht geben.
Von Nicole Jost Und Frank Mahn