Dreieicher Landtagsabgeordneter fordert Klärung für Radschnellweg

Das Rätselraten geht weiter. Nach wie vor ist unklar, wie und wo der Dreieicher Abschnitt des Radschnellwegs zwischen Darmstadt und Frankfurt verlaufen soll. Durch Sprendlingen, durch Buchschlag, am Ende doch durch den Bannwald westlich der Gleise? Der Dreieicher CDU-Vorsitzende und Landtagsabgeordnete Hartmut Honka fordert die Landesregierung auf, für Klarheit zu sorgen.
Dreieich - Honka sieht bei dem Projekt erheblichen Aufklärungsbedarf – auch mit Blick auf die Nachbarstadt Langen. Nun lenkt Honkas Partei ja in Wiesbaden gemeinsam mit den Grünen die Geschicke des Landes. Die beiden in das Projekt Radschnellweg involvierten Ministerien liegen allerdings in der Verantwortung des kleineren Koalitionspartners. Dem Verkehrsministerium steht Tarek Al-Wazir vor, dem für Umwelt Priska Hinz. Honkas parlamentarische Anfrage geht von daher an ihre Adresse.
Der CDU-Politiker wird nach eigenen Angaben immer wieder von Bürgern seines Wahlkreises auf das Thema angesprochen. Er würde gerne Auskunft geben, „doch mir fehlen bisher einfach die entsprechenden Antworten“. Dabei geht es Honka auch um den Routenverlauf in Langen. Dort seien Leukertsweg und Goethestraße durch einen gerade mal zwei Meter breiten Weg verbunden. „Da hier auch keine Trennung von Rad- und Fußverkehr möglich ist, widerspricht dieser Streckenteil den Vorgaben der Streckenführung in deutlicher Art und Weise. Zugleich gab es den alternativen Vorschlag, die Raddirektverbindung als Verlängerung der Walter-Rietig-Straße entlang der Bahngleise anzulegen“, wundert sich Honka.
Auch am Langener Bahnhof gebe es erhebliche Probleme. „Dort mischen sich Verkehre aller Art: Fußgänger, Radfahrer, Pkw und Busse. Optimale Bedingungen für ein geordnetes Neben- und Miteinander sehen in den Augen vieler Menschen anders aus.“ Wie berichtet, soll ein Planer-Wettbewerb hier eine Lösung bringen.
Den CDU-Mann treibt auch die grundsätzliche Frage der Routenführung entlang der S-Bahnstrecke um. Honka erinnert an die ursprüngliche Machbarkeitsstudie des Regionalverbands Frankfurt-Rhein-Main aus dem Jahr 2015. Dort war eine Alternativvariante direkt entlang der Gleise ausgewiesen. „Seitdem die Regionalparkgesellschaft Südwest gGmbH die Planung übernommen hat, heißt es dagegen öffentlich immer nur, dass es eine solche Streckenführung nicht geben könne, weil dies einen Eingriff in den Bannwald bedeuten würde“, schreibt der Landtagsabgeordnete und fragt: „Wie kann es sein, dass eine Alternativvariante zu Beginn des Verfahrens ausgewiesen wird, wenn es diese Alternative scheinbar gar nicht gibt?“
Da zudem mit der jüngsten Änderung des Waldgesetzes gerade auch die Nutzung des Bannwaldes für „Radverbindungen mit einem besonders hohen Potenzial im Alltagsverkehr, das nach einem durch das für Verkehr zuständige Ministerium anerkannten Verfahren in der Regel 1 500 Fahrten am Tag beträgt“ in Betracht komme, müsse dringend geklärt werden, was dies für die Routenführung in Neu-Isenburg, Dreieich und Langen bedeute, so Honka. „Es hat wenig Sinn, eine Route auf Biegen und Brechen zu planen und zu bauen, wenn am Ende sowohl die potenziellen Nutzer – wegen der Umwege – als auch die Anlieger – wegen der Beeinträchtigungen – auf immer unzufrieden sein werden.“
Von Frank Mahn