Hochkarätiges Jubiläumsprogramm

Dreieicher Musikschule feiert 50. Geburtstag

Zum 50. Geburtstag der Musikschule haben Martin Winkler und sein Team eine Ausstellung zusammengestellt, die im Haus des Lebenslangen Lernens zu sehen sein wird.
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Zum 50. Geburtstag der Musikschule haben Martin Winkler und sein Team eine Ausstellung zusammengestellt, die im Haus des Lebenslangen Lernens zu sehen sein wird.

Die Dreieicher Musikschule kann 2023 auf 50 Jahre zurückblicken. Dazu gibt es ein hochkarätiges Jubiläumsprogramm.

Dreieich – Untersuchungen zeigen, dass eine künstlerische Betätigung wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung ist. In diesem Sinne möchte die Musikschule früh für die Musik begeistern – und das seit 50 Jahren mit Erfolg. Zum Jubiläum sollen „Dinge im Mittelpunkt stehen, die uns schon lange begleiten“, betont Martin Winkler, der seit dem Herbst 1989 Leiter ist. Das Programm ist gespickt mit Highlights – darunter ein „Bach-Pfingstoratorium“, das es so eigentlich nicht gibt (siehe Kasten).

Jede Musikschule hat ihren Schwerpunkt. In Dreieich sind es Gesang, Chöre und Orchester. „Das ist das, was uns ausmacht“, betont der 64-Jährige, dem es wichtig ist, nicht nur für Spitzenleistungen zu sorgen, sondern auch in die Breite und an Ränder zu gehen, die oft vernachlässigt werden. So gab und gibt es nicht nur hochkarätige Konzerte, Liederabende sowie Workshops mit bekannten Musikerinnen und Musikern, die ihre Auftritte beispielsweise in Frankfurt zu Abstechern nach Dreieich nutzen, sondern auch Angebote für diejenigen, die sonst nicht mit Musik in Berührung kommen. Winkler nennt sein Engagement für Intensivklassen an der Max-Eyth-Schule oder den Demenzchor am Haus Dietrichsroth, der pandemiebedingt immer noch pausieren muss. Seine Frau Kirsten Winkler-Bohnstaedt hat den Musikschulchor aus der Taufe gehoben – mit Frauen mit viel Spaß am Singen, die schon wenig später an Festmessen teilnahmen.

Musikalische Früherziehung

Neben dem regulären Angebot basiert die Einrichtung auf den Säulen musikalische Früherziehung mit Rainer J. Gross, Klavier mit Klaus Cutik, Jazz und Pop mit Sascha Teuber und Gesang unter Winkler. Durch die Zusammenarbeit mit städtischen Kitas werden Kinder schon früh herangeführt. Von dort aus können sie ihre Interessen weiterentwickeln. Dabei setzt Winkler nicht nur auf die klassische Musik, sondern auch auf den Crossover unterschiedlicher Stile und gegenseitige Befruchtung.

Gegründet hat die Musikschule 1973 Professor Franz Leskoff mit seiner Frau Voka in Kooperation mit dem damaligen Bürgerhausleiter Gustav Halberstadt – praktisch in der dortigen Garderobe, wie Winkler erzählt. Von der ehemaligen Heinrich-Heine-Schule ging es vor 14 Jahren ins Haus des Lebenslangen Lernens (HLL). „Das war eine neue Dimension“, so Winkler. Er lobt nicht nur die tollen Räume, sondern auch die Synergieeffekte mit anderen Nutzern wie der Max-Eyth-Schule.

Winkler hält nichts von öffentlichen Vorspielen im frühen Stadium. Wenn die Schülerinnen und Schüler auftreten, soll das Ergebnis hörbar sein. Dafür wird intensiv im geschützten Rahmen geprobt, wie aktuell für das Jubiläum. Großen Wert legt er auch auf die Präsentation neuer Stücke. Und dazu konnte und kann der gut vernetzte Dirigent und Chorleiter Komponisten gewinnen.

Pandemie gut überstanden

Aktuell gibt es 600 Schülerinnen und Schüler im Alter von eineinhalb bis 86 Jahren sowie 35 Dozentinnen und Dozenten. Einige von diesen unterrichten auch an Musikhochschulen, schätzen aber die Atmosphäre in Dreieich. Winkler hört dazu gerne folgende Versprecher am Telefon: „Früher fragten Anrufer, ob sie mit der Jugendmusikschule verbunden seien, heute sprechen sie von der Musikhochschule.“

Die Pandemie wurde gut überstanden, durch Einhaltung aller Regeln, durch Online-Angebote, aber auch Chorproben im Parkhaus. „Deutlich wurde dabei, dass die sozialen Kontakte fehlten“, so der Leiter.

Undenkbar ist die erfolgreiche Arbeit ohne die vielen Kooperationen unter anderem mit dem Bürgerhaus unter Benjamin Halberstadt oder den Musiktagen von Georgi Mundrov. Mit Halberstadt gibt es außerdem eine enge Zusammenarbeit durch den Kulturcampus Dreieich, dem Trägerverein, zu dem die Musikschule gehört. Wichtig sind auch die große Unterstützung durch die Stadt und die Zusammenarbeit mit der Düncher-Stiftung, um Stipendien zu ermöglichen.

Für eine erfolgreiche Arbeit darf eine gute Stimmung und Atmosphäre im Team nicht fehlen. Und das wünscht er sich weiter für die Zukunft.

Von Holger Klemm

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