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Hallenbad in der Energiekrise: Verbrauch um ein Drittel reduziert

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Von: Frank Mahn

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Trotz der Absenkung der Wassertemperatur kommen die Badegäste auch weiterhin.
Trotz der Absenkung der Wassertemperatur kommen die Badegäste auch weiterhin ins Dreieicher Hallenbad. © Symbolbild/dpa

Auch in Dreieich gab es Energiesparmaßnahmen, um den Betrieb im Hallenbad aufrecht erhalten zu können. Die erste Bilanz fällt positiv aus.

Dreieich – Die allermeisten haben den Ernst der Lage erkannt. „Es gibt so gut wie keine Meckerer. Im Gegenteil: Das Verständnis ist sehr groß. Und die Leute sind froh, dass überhaupt offen ist“, sagt Steffen Arta. Der Geschäftsführer der Stadt-Holding, die auch die beiden Dreieicher Bäder verantwortet, hat gemeinsam mit Betriebsleiterin Dalila Kahl eine erste Bilanz der Energiesparmaßnahmen im Hallenbad gezogen. Der Verbrauch in den Monaten September bis Dezember ist demnach um fast ein Drittel reduziert worden.

„Das ist ein enormer Erfolg“, sind sich Kahl und Arta einig. „Auch wenn es anfangs erst einmal eine eher ungemütliche Umstellung für unsere Badegäste war, so können wir doch zum jetzigen Zeitpunkt sehr stolz auf das gemeinsame Erreichte sein.“ Mit „ungemütlich“ meint Arta die Einschränkungen, die zum Energiesparen in einem Hallenbad eben notwendig sind. Gleich drei Veränderungen haben die Verantwortlichen parallel umgesetzt. Die Sauna ist nur noch an zwei Tagen pro Woche – donnerstags und freitags – geöffnet, die Wassertemperatur in den drei Becken wurde um jeweils zwei Grad gesenkt und die Warmbadetage mit Temperaturen von bis zu 32 Grad sind komplett gestrichen worden.

Die Temperatur im Sportbecken beträgt nur noch 26 Grad, im Nichtschwimmerbecken liegt sie bei 28 Grad und im Planschbecken bei 30 Grad. Gemessen an den vier Vergleichsmonaten aus dem Jahr 2019 – dem letzten regulären Bäderbetrieb vor der Coronapandemie – ergab sich dadurch eine Einsparung von 13 Prozent beim Strom und sogar 29 Prozent bei Gas.

Die Absenkung im Sportbecken sei sicher am unkritischsten, weil die Schwimmer stetig in Bewegung seien, so Arta. Der allergrößte Teil der Badegäste komme nach wie vor. „Einen leichten Rückgang haben wir lediglich bei den Familien verzeichnet“, berichtet der Geschäftsführer. Gerade Eltern mit kleinen Kindern schätzten natürlich wärmere Temperaturen, um länger im Wasser bleiben zu können.

Die Zeiten bei der Sauna wurden sozusagen scheibchenweise „eingedampft“. Vor Corona war Schwitzen an sechs Tagen in der Woche möglich. Dann folgten Schließungen während der Lockdowns und danach die Reduzierung auf vier Tage. Als der Ukrainekrieg die Energiepreise in die Höhe trieb, konzentrierte sich der Badbetreiber sich auf die frequenzstarken Donnerstage und Freitage.

Unverändert geblieben sind dagegen die Öffnungszeiten des Bades, auch um weiterhin Schulen und Vereinen ausreichend bedienen zu können. So konnten mehr als 200 Kinder in Kursen das Schwimmen lernen. Momentan sind alle Angebote ausgebucht, weitere Kurse folgen erst im September.

Ob die aktuellen Regelungen im Winter 2023/24 beibehalten werden, ist nach den Worten von Steffen Arta noch nicht entschieden. Darüber werde man zu gegebener Zeit sprechen.

Dazwischen liegt ja auch noch eine Freibadsaison. Was die Energie dort betrifft, ist die Holding fein raus. Im Parkschwimmbad gibt es keine Beckenheizung. Etwa 90 Prozent der Heizleistung erzeugt das Wetter. Das Wasser wird durch die Solarmodule auf dem Dach des Umkleidetrakts und die Strahlkraft der Sonne erwärmt. Seit 2021 profitiert die Holding zudem von dem Blockheizkraftwerk des Wohnquartiers an der Hainer Chaussee, das überschüssige Wärme ans nahe Freibad abgibt.

Von Frank Mahn

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