1. Startseite
  2. Region
  3. Dreieich

Essbare Skulptur und andere Hingucker

Erstellt:

Von: Holger Klemm

Kommentare

Im heimischen Atelier liegen die Plakate bereit: Künstlerin und Kuratorin Ilse Dreher steckt in den letzten Vorbereitungen der Herbstausstellung der 30. Kunsttage, die unter dem Titel „Licht bewegt“ Ende Oktober startet.
Ilse Dreher freut sich schon auf die Frühjahrsausstellung der 31. Kunsttage. Das Foto stammt aus dem vergangenen Jahr. © -Jost

Die Ansätze der drei Künstlerinnen, die die Frühjahrsausstellung der 31. Dreieicher Kunsttage gestalten, sind durchaus unterschiedlich. Und doch haben alle auf ihre Weise mit Natur und Umwelt zu tun. Die Vernissage zu „durch wachsen“ mit Friederike Caroline Bachmann, Dorothea Gräbner und Ruth Luxenhofer ist am Donnerstag, 11. Mai, um 19 Uhr in der Städtischen Galerie, Fichtestraße 50a.

Dreieich - Nachdem Videokunst im Mittelpunkt der Herbstausstellung stand, liegt der Fokus nun auf Malerei und Objekten. Kuratorin Ilse Dreher von der Kunstinitiative kennt die drei im Rhein-Main-Gebiet lebenden Künstlerinnen gut, von denen Bachmann und Luxenhofer schon bei früheren Kunsttagen vertreten waren. Von Bachmann stammt die Skulptur „Der Durchgang“ im Norden Sprendlingens, die 2015 überarbeitet wurde. Bei ihr ist der Akt des Schaffens ein meditativer Prozess, „zurückgeführt auf die eigene Existenz, das Atmen, das Schwingen des Körpers“, wie es in der Ankündigung heißt. Die Künstlerin nutzt für ihre Arbeiten natürliche Materialien, die sich auf ihre ganz eigene Weise entwickeln. Für die Kunsttage arbeitet sie an einer essbaren Skulptur. „Wenn alles klappt, können wir zur Finissage Kresse ernten und diese verarbeiten“, hofft Dreher. Zur Eröffnung und zum Abschluss präsentiert Bachmann eine Performance.

Objekte aus dem Alltag

Erstmals dabei ist Dorothea Gräbner, die mit Objekten aus dem Alltag wie Türen und Fenstern arbeitet. In der Ausstellung werden beispielsweise Türen mit den Umrissen von Figuren zu sehen sein, durch die man schauen kann. Für die Künstlerin stehen Türen und Fenster für innen und außen, Verbindung und Trennung.

Ruth Luxenhofer legt ihren Schwerpunkt auf Malerei und Druckgrafiken, meist angestoßen durch Beobachtungen in der Natur. Die Farbe wird in mehreren Schichten aufgetragen oder durch Abwaschung weggenommen, sodass expressiv-abstrakte Bilder entstehen. Hinzu kommen kleine Tafeln mit Vögeln.

Zur Vernissage sprechen Bürgermeister und Schirmherr Martin Burlon und Ilse Dreher. Sie freut sich, dass sich nach der Pandemie Leute wieder treffen und austauschen können. Kunst spielt da eine wichtige Rolle. „Sie regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern kann auch Freude bringen und zur Zufriedenheit beitragen.“ Natürlich dürfe dabei nicht vergessen werden, „dass wir in Zeiten des Klimawandels“ leben, wie die Kuratorin betont. Und da sei der Blick auf Natur und Umwelt wichtig, wie eben auch in der neuen Ausstellung.

Letzter Auftritt der Würfel

Bei der Vernissage haben die kunstvoll gestalteten Würfel der Kunstinitiative ihren letzten Auftritt. Diese wurden 2021 in Zeiten der Pandemie für das Bürgerhaus geschaffen, um benötigte Abstände zu markieren.

Wie gewohnt sind wieder die Dreieicher Musiktage bei den Kunsttagen zu Gast. Magdalena Cornelius-Kulig (Sopran) und Maciej Zimka (Akkordeon) treten am Samstag, 13. Mai, um 20 Uhr auf (Einlass um 19 Uhr). Die Finissage beginnt am Sonntag, 28. Mai, um 15 Uhr. Während der Öffnungszeiten samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr wird immer eine der Künstlerinnen anwesend sein. Ein Besuch nach Vereinbarung ist über das Bürgerhaus, Tel. 06103 60000, möglich.

Auch sonst haben die Kunsttage wieder einiges zu bieten. Während der Burgfestspiele vom 28. Juni bis 13. August wartet wieder „Kunst in der Burg“. Steve Collin und Robert Kögel präsentieren ihre Arbeiten in Holz und Stahl. Die Herbstausstellung ist vom 12. bis 29. Oktober terminiert.

Zwei Ausstellungen, die eigentlich schon zum 30. Geburtstag 2020 geplant waren, können nun endlich stattfinden. Barbara Beisinghoff zeigt unter dem Titel „Blues“ ihre „Artist’s Books“ vom 6. Juli bis 7. September im Rathaus. Im Rahmen der Reihe „Vorsicht Kunst!“ stellen Mitglieder der Kunstinitiative vom 18. Juli bis 5. November in der VR-Bank in der Offenbacher Straße 2 aus. Da soll auch der Vorplatz einbezogen werden.

Von Holger Klemm

Auch interessant

Kommentare