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Fahrgasse in Dreieichenhain unter die Lupe genommen

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Von: Holger Klemm

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Stellen in der Altstadt, an denen etwas verändert werden soll, markierte Citymanagerin Sylvie Angersbach mit Sprühkreide.
Stellen in der Altstadt, an denen etwas verändert werden soll, markierte Citymanagerin Sylvie Angersbach mit Sprühkreide. © -büro shr

Alte Sitzbänke und Straßenlaternen, hässliche Stromkästen und Papierkörbe, Blumenbeete in ganz unterschiedlichem Zustand – auch in einer schmucken Altstadt wie Dreieichenhain gibt es Dinge und Bereiche, die erneuert und aufgewertet werden sollten. Die Möglichkeit dazu bietet das Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“, aus dem die Stadt 250 000 Euro für Dreieichenhain und Sprendlingen erhält. Hinzu kommen 50 000 Euro an Eigenmitteln. Um die Bürgerschaft einzubeziehen, findet ein erster Rundgang durch Dreieichenhain statt.

Dreieich - „Innenstadt hat Zukunft“, sagt Bürgermeister Martin Burlon zur Begrüßung im Dreieich-Museum. Um die richtigen Maßnahmen zu entwickeln, will die Stadt bei der Umsetzung des Landesprogramms auf die Expertise der Bevölkerung setzen.

Melanie Großmann, Fachbereichsleiterin Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, freut sich über den großen Zuspruch von Interessierten, die sich im Vorfeld angemeldet haben, und erklärt, dass der Fokus von „Zukunft Innenstadt“ auf mehr Grün und der Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch mehr Sitzmöglichkeiten liegt. „Der Vorteil ist, dass die Maßnahmen kurzfristig bis Ende 2023 umgesetzt sein sollen.“

In vier Gruppen, zu denen neben Anwohnern und Geschäftsleuten auch Vertreter der Kommunalpolitik, der Verwaltung und des Dienstleistungsbetriebs gehören, wird die Fahrgasse unter die Lupe genommen. Großmann und Citymanagerin Sylvie Angersbach regen dazu an, den Ideen erst einmal freien Lauf zu lassen. Im nächsten Schrit würden diese dann bewertet. Am Obertor angekommen, geht es gemeinsam zurück, wobei die Vorschläge zusammengeführt und Stellen ausgedeutet werden, wo etwas geschehen kann und muss. Dort bringt Angersbach mit temporärer Sprühkreide das Logo „Zukunft Innenstadt“ auf. Moderatorin Stefanie Heng-Ruschek vom Büro shr verteilt Punkte auf einer Karte der Altstadt – für mehr Grün, mehr Sitzbänke und wo Handlungsbedarf besteht.

„Mir war es wichtig, dass es gemischte Gruppen gibt“, betont die Moderatorin. So würden auch unterschiedliche Sichtweisen und Interessen deutlich. Einigkeit besteht beim Wunsch nach einer einheitlichen Stadtmöblierung in Bezug auf Sitzmöglichkeiten, Blumenbeete, aber auch Abfallkörbe. Schnell ausgedeutet sind Standorte für Bänke, die aus Holz sein sollten, oder Bäume. Zu den vielen Vorschlägen zählen auch Trinkwasserbrunnen, eine Bepflanzung in den Farben der Kerb oder eine Toilette auf dem Parkplatz am Untertor. Angeregt wird die Sanierung von Unter- und Obertor, während die Situation am Faselstall als Schandfleck bezeichnet wird.

Wenig überraschend sind die unterschiedlichen Positionen zum Verkehr und zu den Parkplätzen. Während einige Beteiligte des Rundgangs sich eine Fußgängerzone in der Fahrgasse wünschen, sind Anwohner und Geschäftsleute dagegen. „Dann schließen hier alle Geschäfte“, ist zu hören. „Das Thema spaltet überall die Leute“, weiß Heng-Ruschek aus Erfahrung.

Interessant sind unterschiedliche Ansichten zum Platz am Obertor. Einige Beteiligte regen eine Aufwertung durch mehr Bänke und Tische an. „Sie sollten hier wohnen“, ist eine Anwohnerin strikt dagegen. Schon jetzt würden abends dort Jugendliche herumhängen, die für Probleme sorgten. Abhilfe könnte eine bessere Beleuchtung schaffen.

Ein weiteres Thema sind fehlende Abstellmöglichkeiten für Räder. Vertreter des ADFC sprechen sich dafür direkt in der Fahrgasse aus. Andere sind da skeptischer, da der Platz begrenzt sei. Erster Stadtrat Markus Heller regt Radständer und Fahrradboxen auf dem Parkplatz am Untertor an.

Großmann, Angersbach und Heng-Ruschek zeigen sich mit dem Verlauf sehr zufrieden. Sie haben auch schon positive Rückmeldungen bekommen. Vorschläge, die über das Förderprogramm hinausgehen, kommen in den Ideenspeicher und können bei künftigen Programmen zielgerichtet genutzt werden.

Ein weiterer Rundgang steht am Freitag, 13. Mai, von 16 bis 19 Uhr in Sprendlingen an. Anmeldungen dazu sind per Mail an wirtschaftsfoerderung@dreieich.de möglich.

Von Holger Klemm

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