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Brunnen im Heckenborn erinnert an die Namensgebung des Baugebiets

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„Wasser marsch.“ Die Einweihung des Brunnens im Baugebiet Heckenborn übernahmen Wilhelm Ott (Freunde Sprendlingens), Stadtverordnetenvorsteherin Bettina Schmitt und Bürgermeister Martin Burlon.
„Wasser marsch.“ Die Einweihung des Brunnens im Baugebiet Heckenborn übernahmen Wilhelm Ott (Freunde Sprendlingens), Stadtverordnetenvorsteherin Bettina Schmitt und Bürgermeister Martin Burlon. © Jost

„Es war ein bisschen Forschungsarbeit notwendig, bis wir den alten Heckenborn gefunden haben“, erinnert Dr. Wilhelm Ott, Vorsitzender der Freunde Sprendlingens, an die Mühen.

Dreieich – Es ist ein idyllischer Platz zum Sitzen am Ende der neuen Heckenborn-Grünzunge. Der Brunnen am Eingang zum „Katzenpfad“ ist ein Ort der Ruhe und zugleich ein historischer in Sprendlingen. Die gusseiserne Pumpe mit dem Becken und dem Sockel aus Sandstein wird bei der Übergabe des Neubaugebietes von der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung (KE) an die Stadt eingeweiht. Die Freunde Sprendlingens haben sich für den Brunnen stark gemacht – er soll an die Geschichte des Heckenborns erinnern, er erklärt, warum das Baugebiet seinen Namen trägt, und soll auch für Identifikation mit dem Stadtteil sorgen.

Wilhelm Ott und seine Mitstreiter hatten den alten Brunnen zunächst vergebens im Gestrüpp gesucht. Erst alte Aufzeichnungen des berühmten Heimatforschers Karl Nahrgang (1899 - 1967) brachten den entscheidenden Hinweis: Der Heckenborn wurde vom Gänsgraben gespeist und nicht – wie zuvor angenommen – vom Bornwaldgraben. Der Gänsgraben ist heute zu weiten Teilen zugeschüttet, in den Gärten An der Schulwiese aber noch zu erkennen. Den Ursprung des Borns entdeckten die Heimatforscher also tatsächlich in den Hecken – nur unweit vom neuen Brunnen entfernt.

Begehrter Wasserspielplatz für die junge Generation

Der Verein wollte die Geschichte der Grünzunge wieder lebendig werden lassen und das ist auch gelungen. Der neu erstellte Brunnen trägt sogar noch mehr Historie in sich: Die Sandsteinplatte, die den Sockel bildet, stammt aus der evangelischen Erasmus-Alberus-Kirche am Lindenplatz und war zwischen 1969 und 1985 ein Teil der steinernen Kanzel, erklärt Ott. Die Grenzsteine am Rande des Platzes stammen alle aus Sprendlingen, einer wurde sogar bei der Erschließung des Neubaugebiets gefunden.

Die Pumpe, die am Eröffnungstag wegen einer undichten Stelle in der Dichtung noch reichlich Wasser verlor, wird sicher ein begehrter Wasserspielplatz für die junge Generation. Alle anderen können sich auf die Bank setzen, den Blick ins Grüne genießen und auf der vom Lionsclub Dreieich gespendeten Tafel alles Wissenswerte zum Heckenborn erfahren. Das Straßenschild Katzenpfad, das die Strecke bis zur Autobahn jetzt ausweist, hat ebenfalls seine Geschichte. „Die Strecke lag einst an einem katholischen Pilgerweg, den die Sprendlinger mit dem Wort Katzenpfad, statt katholischer Pfad, veräppelten“, weiß Ott.

Wer noch mehr spannende Details zur Geschichte Sprendlingens erfahren möchte, kann sich am morgigen Donnerstag um 11 Uhr ab Lindenplatz einer Führung der Freunde Sprendlingens durch die Altstadt anschließen. Die Leitung übernimmt Hans Ludwig Schäfer.

VON NICOLE JOST.

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