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Grüne Oasen für alle Generationen

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Von: Frank Mahn

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Es wird nicht mehr lange dauern, bis sich der Lehr- und Kräutergarten wieder in eine grüne Oase verwandeln wird. Einmal die Woche darf dann unter Aufsicht „geerntet“ werden.
Es wird nicht mehr lange dauern, bis sich der Lehr- und Kräutergarten wieder in eine grüne Oase verwandeln wird. Einmal die Woche darf dann unter Aufsicht „geerntet“ werden. © p

Dreieich - Am Anfang gab es tatsächlich einige Skeptiker, aber sie mussten sich schnell eines Besseren belehren lassen. Der Lehr- und Kräutergarten in den Baierhansenwiesen hat sich von Beginn an als Erfolgsgeschichte entpuppt. Von Frank Mahn

Der benachbarte Familiengarten steht dem in nichts nach. Alle 16 Parzellen sind vergeben – gegen eine geringe Nutzungsgebühr. „Wir haben eine Warteliste“, berichtet Klaus Rehwald. Er ist Vorsitzender des Vereins, der im Dezember gegründet wurde und aktuell 55 Mitglieder zählt. Und die sprudeln nur so vor Ideen, von denen einige in den nächsten Monaten umgesetzt werden. Das Gelände, auf dem bald wieder Arnika, Nieswurz oder Baldrian wachsen, war früher eine Müllhalde. Unter Federführung der städtischen AG Umwelt- und Naturschutz und mit vielen Helfern war der verwilderte Garten Anfang 2016 geräumt worden. Wenige Monate später erblühte in 36 Beeten ein Paradies mit 80 Küchen-, Heil- und Wildkräutern. Auch Tomaten, Paprika, Salat, Bohnen und diverse andere Gemüsesorten gedeihen auf dem 1 000 Quadratmeter großen Areal.

Um die Bienenstöcke kümmert sich Imker Erhard Haller mit einem kleinen Team.
Um die Bienenstöcke kümmert sich Imker Erhard Haller mit einem kleinen Team. © p

Bereits in der ersten Saison kamen etwa 5 000 Besucher, diese Zahl wurde 2017 mit 8 000 locker getoppt. Mehr als 20 Gruppen ließen sich durch den Lehr- und Kräutergarten führen, darunter viele Schulklassen, Kitagruppen, Vereine und Senioren. Für 2018 haben schon elf Gruppen Termine gebucht, Interessenten schicken eine E-Mail an kraeuter-garten-dreieich@t-online.de. Sehr beliebt sind auch die Workshops zu verschiedenen Themen wie Naturheilkunde, Imkerei und natürlich Kräutern. Ein Dutzend gab’s 2017 davon. Für die neue Saison plant der Verein den Bau einer Pergola, damit die Teilnehmer bei Regen unters Dach können. Das ist beileibe nicht die einzige Neuerung. Das Insektenhotel ist so gut wie fertig, ein Steingarten und die Einrichtung eines Bücherschranks mit Literatur aus dem Bereich Natur sind in der Vorbereitung.

Der Garten der Schillerschule war verwildert. Der Verein stellte sein Know-how zur Verfügung. Bald können die Kinder pflanzen.
Der Garten der Schillerschule war verwildert. Der Verein stellte sein Know-how zur Verfügung. Bald können die Kinder pflanzen. © p

Mit das wichtigste Projekt ist der Bau eines Brunnens, der Ende März beginnen soll. Bislang muss das Wasser für den Lehr- als auch für den Familiengarten mit Tanks herangekarrt werden. Die fassen zwar ein paar tausend Liter, aber der Brunnen ist natürlich eine große Erleichterung – und die Kinder aus dem Familiengarten haben sicher ihren Spaß am Pumpen. Dort sei im Übrigen eine echte Gemeinschaft entstanden, sagt der stellvertretende Vorsitzende Erhard Haller und bringt es auf den Punkt: „Da ist was Schönes zusammengewachsen.“ Nur ein paar Meter weiter legt der Verein eine neue Streuobstwiese für Schulungen und Lehrgänge an. „Am Montag wollen wir mit dem Pflanzen der Bäume beginnen“, erzählt Rehwald. 25 sollen es werden. Auf der Fläche türmte sich im Januar noch Müll – bis das „Räumkommando“ sich an die Arbeit machte.

Während die Gärten über die verlängerte Fichtestraße und den dort beginnenden Weg gut zu erreichen sind, hapert’s damit im Süden noch. Richtung Liebknechtstraße existiert nur ein Trampelpfad, der aber noch in diesem Jahr durch einen befestigten Weg – ein paar Meter verschwenkt – ersetzt und von Bäumchen flankiert wird.

So sah es bis vor Kurzem in südlicher Nachbarschaft des Kräutergartens aus. Inzwischen wurde mit Erlaubnis der Besitzer aufgeräumt. Ab Montag entsteht dort eine Streuobstwiese. J Fotos: p
So sah es bis vor Kurzem in südlicher Nachbarschaft des Kräutergartens aus. Inzwischen wurde mit Erlaubnis der Besitzer aufgeräumt. Ab Montag entsteht dort eine Streuobstwiese. © p

2018 ist also ordentlich durchgetaktet, aber auch für nächstes Jahr haben Rehwald & Co. schon ein Projekt auf dem Schirm: Der Verein will einen Naturlehrpfad anlegen, finanziert aus Spenden wie alles andere auch. Ehrenamt und Kreativität sind auf einem anderen Feld gefragt. „Wir suchen jemanden, der uns eine Website aufbauen kann“, sagt der Vorsitzende. Die erste Veranstaltung im Lehr- und Kräutergarten ist am 17. März ein Schnittlehrgang für Anfänger. Erhard Kohl vom Hainer OGV zeigt, wie die Schere bei Obstbäumen richtig angesetzt wird. Die offizielle Saisoneröffnung mit Programm ist für 13. Mai terminiert. Dann sind auch Bilder von Schillerschülern zu sehen. Die Grundschule hatte einen Malwettbewerb zum Thema Gartenbau gewonnen.

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