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Gute Laune mit Beatles und Loriot

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„She loves you, yeah, yeah, yeah“ – wenn die Silberdisteln mit Pilzkopf-Perücken zu Beatles-Hits losrocken, singen die Senioren in den Heimen gerne mit.
„She loves you, yeah, yeah, yeah“ – wenn die Silberdisteln mit Pilzkopf-Perücken zu Beatles-Hits losrocken, singen die Senioren in den Heimen gerne mit. © p

Dreieich - Die Theatergruppe Silberdisteln aus Frankfurt- Höchst wird dank der Spendenaktion „Wünsch dir was!“, hinter der die Bürgerstiftung und unsere Zeitung stehen, wieder in den drei Dreieicher Seniorenheimen auftreten. Von Nicole Jost

Die Schauspielerinnen haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Bewohner von Pflegeeinrichtungen in der Region mit intelligentem Witz und Spielfreude zu unterhalten. Die schwarzen Pilzfrisuren-Perücken bis tief in die Augen gezogen, rocken die vier Damen auf der Bühne ab: Zum Beatles-Superhit „She loves you“ bleibt kein Seniorenfuß still am Boden. „Das ist immer so schön von unserem Technikpodest zu beobachten. Erst schnippen die Finger, dann wippt der Fuß und schließlich singt das Publikum begeistert mit“, erzählt Dieter Schmitt. Er bildet gemeinsam mit Peter Liederbach das Technik-Team der Silberdisteln. Die Mitglieder der Theatergruppe der Senioreninitiative in Höchst sind zwischen 66 und 90 Jahre alt – und sie spielen für diese Altersgruppe. In den Dreieicher Pflegeheimen Haus Dietrichsroth, Kursana-Domizil und Ulmenhof war das Ensemble 2017 schon mal zu Gast.

Im kommenden Jahr wird die Theatergruppe erneut für gute Laune in den drei Einrichtungen sorgen. Dank Ihnen, liebe Leser. Denn Ihre Spendenbereitschaft macht diese Auftritte für die weniger mobilen Bewohner der drei Einrichtungen möglich. Und Ihre Großzügigkeit versetzen Bürgerstiftung und unsere Zeitung in die Lage, Ausflüge für die fitteren Senioren in den Heimen zu finanzieren. Die Silberdisteln bringen die Abwechslung ins Haus. „Das ist unsere Motivation, den Alltag mal vergessen zu lassen. Denn es ist sehr bewegend, zu beobachten, wie viel Spaß die Leute haben, wie gut die Stimmung in dieser Stunde unseres Auftritts ist. Die Menschen bedanken sich sehr innig bei uns und manchmal beschämt mich diese Dankbarkeit fast“, erzählt Herta-Konstanze Braun. Sie ist seit Ende der neunziger Jahre festes Mitglied des sechsköpfigen Ensembles.

Es gibt inzwischen das ein oder andere Seniorentheater in der Region. Die Silberdisteln aber – da sind sich die Aktiven einig – unterscheiden sich doch sehr von vielen Gruppen: „Wir begegnen unserem Publikum auf Augenhöhe, wir nehmen es ernst. Ja, unsere Programme sind lustig, aber es ist nie Klamauk. Wir legen Wert auf anspruchsvollen Witz. Wir spielen Sketche von Loriot und Heinz Erhardt. Da muss man schon zuhören“, sagt Claudia Berrang. Aber auch Demenzpatienten können das Programm genießen. „Das geschieht meist über die Musik, die Erinnerungen weckt und die Augen leuchten lässt“, schildert Angelika Schmidt.

Die Höchster Schauspielgruppe sieht sich auch in einer wichtigen Vorbildrolle: „Wir sind ja in einem ähnlichen Alter wie unser Publikum. Wir zeigen mit unseren Auftritten, dass wir es uns noch zutrauen, auf der Bühne zu stehen und mit unserer Spielfreude begeistern zu können“, sagt Herta-Konstanze Braun.

Der heimliche Star des Ensembles ist die Älteste in der Runde: Elsie Gräbner ist das „Theater-Pferd“ der Silberdisteln, das in der Manege, wenn die Spots angehen, die Beine noch am höchsten schmeißt. Als die Theaterkollegen diese Tatsache betonen, kichert die rüstige Seniorin ein bisschen verlegen. „Na, das Theaterspielen hält geistig fit. Die Wehwehchen gehen davon leider nicht weg. Aber ich vergesse sie zumindest in der Stunde auf der Bühne“, erklärt die 90-Jährige. Rampenlicht als Medizin, wenn man so will.

Die Gruppe spielt in ganz Hessen, hat zwischen zehn und 15 Auftritte im Jahr. Auch wenn die Show im Scheinwerferlicht eben nur diese rund 60 Minuten dauert, ist das Ensemble mit dem Packen der Requisiten, den Vorbereitungen, Auf- und Abbau dann doch einen ganzen Tag beschäftigt. Höhepunkte gab es in den vergangenen Jahre viele. Die Dreieicher Auftritte haben sie alle in guter Erinnerung. Techniker Dieter Schmitt hat sogar persönliche Beziehungen in die Stadt und zum Haus Dietrichsroth. Verwandtschaft von ihm lebt in dem Johanniter-Haus und er ist immer wieder zu Besuchen dort.

Liebe Leser: Das Spendenkonto der Bürgerstiftung bei der Volksbank Dreieich hat die IBAN DE28 5059 2200 000 5059321; bitte den Hinweis „Wünsch Dir was!“ nicht vergessen. Jeder Spender bekommt eine Spendenquittung ausgestellt, deshalb: Adresse angeben.

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