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Historisches Kleinod in Dreieich

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Von: Frank Mahn

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Schmuckstück an der Hauptstraße: Mit Beginn des neuen Jahres hat die Stadt wieder die alleinige Verfügungsgewalt über das historische Rathaus in Sprendlingen, das um 1910 erbaut wurde.
Schmuckstück an der Hauptstraße: Mit Beginn des neuen Jahres hat die Stadt wieder die alleinige Verfügungsgewalt über das historische Rathaus in Sprendlingen, das um 1910 erbaut wurde. © strohfeldt

Das Alte Rathaus in Sprendlingen ist ein architeknonisches und historisches Kleinod, in dem unter anderem auch mal die Polizeistation untergebracht war. Mit Beginn des neuen Jahres ist die Stadt Dreieich wieder als alleinige Eigentümerin im Grundbuch eingetragen, weil ein Erbbaurechtsvertrag vorzeitig beendet wurde. Die Änderung betrifft nicht nur den ehemaligen Verwaltungssitz, sondern auch den angrenzenden Platz.

Dreieich - Die Vorgeschichte: 2004 wurde das Rathaus inklusive Grundstück im Zuge der damaligen Konsolidierungsmaßnahmen im Rahmen eines Erbbaurechts bis 2054 an ein Unternehmen übergeben, das im Gegenzug eine Sanierung nach den Anforderungen des Denkmalschutzes ausführte und den Platz in seiner heutigen Form anlegen ließ. Das Areal wurde in weiten Teilen neu entwickelt. Seit Mai 2006 ist die Stadt Mieterin des historischen Rathauses, hat die Räumlichkeiten aber seither untervermietet. Dort haben eine Anwaltskanzlei und eine Kinderarztpraxis ihre Räume. Nachdem Bürgermeister Martin Burlon mit den aktuellen Besitzern, ein Ehepaar aus Südhessen hatte die Immobilie übernommen, Einigkeit über eine vorzeitige Aufhebung des Erbpachtvertrages erzielen konnte, hat die Stadt nun wieder die volle Verfügungsgewalt über das Alte Rathaus inklusive des Platzes. Die Stadtverordneten hatten die entsprechende Vorlage des Magistrats zuvor einstimmig abgesegnet.

„Das historische Rathaus mit dem Rathausplatz ist ein Sprendlinger Schmuckstück, das wir nun wieder in Gänze unser Eigen nennen können“, freut sich Martin Burlon. Das Gebäude sei grundsätzlich in einem guten Zustand, Fachleute der DreieichBau AöR haben es nach den Worten des Verwaltungschefs vorab begutachtet. Zwar seien mittlerweile Investitionen zur Instandhaltung erforderlich, um die Attraktivität als Mietobjekt zu erhalten. Der Aufwand sei jedoch überschaubar, sagt der Bürgermeister. So sei an verschiedenen Stellen der Putz abgeblättert. „Unser Ziel ist es, dass die langjährigen Mieter weiterhin zufrieden in dem Gebäude agieren können. Und der Platz hat weiterhin bestes Potenzial, um auch zukünftig zum Verweilen in der Sprendlinger Mitte einzuladen – alsbald auch als östliches Pendant zum neuen Quartiersplatz, der in der Neuen Mitte entsteht.“

Seit etwa 18 Jahren ist die Dreieicher Stadtverwaltung ein paar hundert Meter entfernt in der Hauptstraße 45 ansässig. Im neuen Rathaus – die anfängliche Bezeichnung Dienstleistungszentrum setzte sich nicht durch – arbeiten aktuell nahezu 200 Beschäftigte. Der Míetvertrag läuft bis Ende 2028. Es pressiert also noch nicht, aber „wir werden uns des Themas im nächsten Jahr verwaltungsintern annehmen“, kündigt Burlon an. Es gebe zwar schon Überlegungen, „aber die stecken noch in den Kinderschuhen“. Infrage kommen eine Verlängerung des Vertrags oder ein Neubau. Von den Kosten mal ganz abgesehen, dürfte es nicht einfach werden, ein geeignetes Grundstück zu finden. Allerdings vernimmt man in der Politik immer mal wieder Grummeln über die Aufwendungen für die Miete. Sie liegt „kalt“ bei 1,35 Millionen Euro pro Jahr. Inklusive Umlagen stehen unter dem Strich 1,6 Millionen.

Von Frank Mahn

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