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Im Dreieicher Haus Dietrichsroth sind alle Stellen in der Pflege besetzt

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Von: Nicole Jost

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Zum Frühlingsempfang in Haus Dietrichsroth gab es ein gemeinsames Mittagessen an festlich gedeckten Tischen. Alle sind froh, dass Besuch wieder möglich ist.
Zum Frühlingsempfang in Haus Dietrichsroth gab es ein gemeinsames Mittagessen an festlich gedeckten Tischen. Alle sind froh, dass Besuch wieder möglich ist. © Jost

Nach drei Jahren Pandemie hat das Haus Dietrichsroth seine Türen wieder zum Jahresempfang geöffnet. Leiterin Gabriele Roettger, Bewohner und Personal freuten sich, nach so langer Zeit wieder Gäste in dem Johanniter-Altenpflegeheim begrüßen zu können.

Dreieich - „Was sie in den vergangenen drei Jahren durchstehen mussten, können wir nur erahnen. Denn die Themen Gemeinschaft, Miteinander und Besuche sind gerade in dieser Lebensphase so wichtig“, sagt Bürgermeister Martin Burlon. Sabine van Dedem, Vorsitzende der Johanniter Hilfsgemeinschaft in Dreieich, erinnert daran, dass die Pandemie die Angebote der Hilfsgemeinschaft noch erweitert habe, nämlich für die Mitarbeiter von Haus Dietrichsroth. Neben Pizza- und Eistagen für die Altenpfleger und einheitlicher Arbeitskleidung für eine bessere Identifikation gibt es in dem Haus jetzt auch Resilienz-Seminare, um besser mit der Belastung in der Pflege umgehen zu können.

Gabriele Roettger ist froh, dass im Haus Dietrichsroth wieder Alltag eingekehrt ist: Corona hat aber Spuren hinterlassen. „Wir sind vorsichtiger geworden, was ansteckende Erkrankungen angeht. Nicht nur bei Covid, auch bei Noro- und Grippeviren können wir uns jetzt auf ein ausgeklügeltes Hygienesystem verlassen“, sagt die Leiterin. Das Verantwortungsbewusstsein im Team sei hoch, bei einer Erkältung werde mit Maske gearbeitet. „Es war zunächst sogar fast schwierig, die Routine von Maske und regelmäßigen Tests zu durchbrechen. Das hat uns ja durchaus Sicherheit gegeben“, berichtet Gabriele Roettger. Den Mitarbeitern ist es inzwischen frei gestellt, ob sie mit Maske arbeiten und ob sie sich testen.

Die Pflegeplätze im Haus Dietrichsroth sind begehrt. Die 120 vollstationären Plätze sind besetzt, es gibt eine Warteliste. Noch größer ist der Druck auf die Kurzzeitpflege, hier gibt es nur vier Plätze, die bis August ausgebucht sind. Großer Bedarf besteht auch bei der Tagespflege. „Unsere Arbeit hat sich verändert. Die Bewohner kommen später ins Haus, heute sind rund 90 Prozent von Demenz betroffen. Vor fünf, sechs Jahren war die Kurzzeitpflege noch ein lustiger Seniorenclub, jetzt sind auch da fast nur noch Demenzpatienten“, schildert Roettger. Personalprobleme gibt es in Dietrichsroth derzeit nicht: „Ich muss wohl schnell auf Holz klopfen, aber wir haben alle Stellen in der Pflege besetzt und haben nur eine offene Stelle bei der Alltagsbegleitung.“ Zum einen sei die Bezahlung bei den Johannitern für die Mitarbeiter interessant, zum anderen ermögliche der Dienstplan Arbeitszeiten nach Wunsch – Mütter können beispielsweise zwischen 9 und 13 Uhr arbeiten. „Das ist eine Frage der Koordination, aber wir bekommen das gut hin“, ist Gabriele Roettger zufrieden.

Einige Mitarbeiter sind schon viele Jahre dabei und stehen vor der Rente. Das verantwortliche Team steuert dagegen: 15 Auszubildende werden auf die Arbeit als Fachkraft in Haus Dietrichsroth vorbereitet. „Darüber hinaus bieten wir unseren Rentnern an, weiter zu arbeiten. Meist in Funktionen, in denen hohes Fachwissen, aber nicht mehr so viel körperliche Beanspruchung gefordert ist“, erläutert Gabriele Roettger.

Von Nicole Jost

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