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Impulse für die Sprendlinger Innenstadt

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Von: Nicole Jost

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Welche Art der Sitzmöglichkeit wünschen sich die Sprendlinger: Die meisten Teilnehmer des Rundgangs entschieden sich für das Modell, das Wirtschaftsförderin Melanie Großmann in die Höhe hält, eine Bank mit Bepflanzung. 
Welche Art der Sitzmöglichkeit wünschen sich die Sprendlinger: Die meisten Teilnehmer des Rundgangs entschieden sich für das Modell, das Wirtschaftsförderin Melanie Großmann in die Höhe hält, eine Bank mit Bepflanzung.  © - Jost

Es sind engagierte Diskussionen, die am Freitagnachmittag auf der Haupt- und der Frankfurter Straße in Sprendlingen geführt werden. Es geht um mehr Bäume in der Innenstadt, mehr Sitzgelegenheiten, größere Bemühungen um Sauberkeit – eben einfach um mehr Aufenthaltsqualität.

Dreieich - Die Stadt, genau genommen der Bereich Wirtschaftsförderung mit Melanie Großmann an der Spitze und Citymanagerin Sylvie Angersbach, hat Bürger, Vertreter des Einzelhandels, aus der Verwaltung, aus der Politik und aus den Vereinen zu einem dreistündigen Workshop mit Begehung eingeladen, um markante Punkte zwischen altem Rathaus und Fichtestraße zu besprechen.

Anlass ist das Landesprogramm mit Namen „Zukunft Innenstadt“, aus dem die Stadt 250 000 Euro für die Gestaltung von Dreieichenhain und Sprendlingen erhält. „Um dieses Geld sinnvoll zu investieren, wollen wir die Meinung von den Innenstadtakteuren hören“, sagt Melanie Großmann.

Mit Stadtplänen, bunten Klebepunkten und Klemmbrettern gehen etwas mehr als 50 Leute in acht Gruppen los, um Ideen zu sammeln. Egal in welcher Gruppe, die Leute sprudeln vor Ideen. Gut ist die Mischung der Arbeitsgemeinschaften, denn es sind jeweils ein Vertreter aus Politik, Unternehmen, Bürgern und Vereinen dabei. „Das soll das Verständnis untereinander verbessern“, erläutert Großmann. Und das passiert dann auf den Straßen auch. Während ein Vertreter der Vereine anregt, von den drei Parkplätzen vor der Commerzbank einen für Begrünung zu opfern, macht Jonas Derlich von der Hotel-Gaststätte Herrnbrod & Ständecke sehr deutlich, dass es für die Nutzer der Bank ohnehin zu wenig Parkraum gebe. Er wiederum ist bereit, die Fläche vor der Bank und dem Hotel zu verschönern. Dort sind auch bereits Pflanzkästen hingekommen, das Hotel erhalte bald eine neue Markise, die Wandgestaltung an den Seiten sei in Planung.

Schön und ein gutes Beispiel für mehr Grün in der Stadt finden die Teilnehmer einer Gruppe die Wandbegrünung am Bäcker Eifler mit den weißen Blüten und einig sind sie sich auch, dass am Egenberger-Parkplatz dringend etwas passieren muss, zum Beispiel eine Öffnung in Richtung Innenstadt.

Viele Klebepunkte gibt es im Bereich der Gabelung von Offenbacher und Frankfurter Straße. Hier wünschen sich die Sprendlinger mehr Grün und Sitzmöglichkeiten außerhalb des Cafés. Das gilt auch für den Platz am alten Rathaus und weiter im Norden, kurz vor der Fichtestraße am Tegut. Genannt wird immer wieder der Wunsch nach mehr Fahrradabstellplätzen, auch an den Bushaltestellen. Dringenden Handlungsbedarf sehen die Workshopteilnehmer bei den zahlreichen Leerständen. Da signalisieren Melanie Großmann und Sylvie Angersbach, dass sie mit den Eigentümern vieler Immobilien im Gespräch seien. „Wir haben als Stadt keine Handhabe, aber wir wollen die Immobilienbesitzer mit ins Boot holen“, betont Citymanagerin Angersbach. Es gibt erste Anregungen, die in dem Projekt verwirklichten neuen Pflanzkübel mit Hilfe von Patenschaften zu pflegen.

Melanie Großmann ist mehr als zufrieden nach den drei Stunden: „Ich bin sehr positiv, die Sprendlinger waren sehr engagiert und kreativ. Und ich weiß, die Erwartungshaltung ist jetzt groß“, sagt sie lachend. Die Stadtpläne mit den Punkten und die seitenlangen Listen mit Ideen kommen jetzt zur Auswertung ins Rathaus. Die Chefin der Wirtschaftsförderung erklärt, dass es drei Kategorien von umsetzbaren Anregungen gibt: Jene, die mit dem Landesprogramm bis 2023 realisiert werden können. Aber auch die, die in den Ideenspeicher wandern. Und die Vorschläge, die langfristig und konzeptionell geplant werden müssen, sollen ebenfalls nicht im Nirwana verschwinden. Für die Investitionen in „Zukunft Innenstadt“ äußert ein Teilnehmer noch einen letzten Wunsch: „Lasst uns verhindern, dass von den 125 000 Euro 75 000 in Planungskosten versickern!“

Von Nicole Jost

Auf der Suche nach Optimierungspotenzial in der Stadt: Willy Juch (von links), Wilhelm Ott und Jonas Derlich. 
Auf der Suche nach Optimierungspotenzial in der Stadt: Willy Juch (von links), Wilhelm Ott und Jonas Derlich.  © - Jost
Auswertung der geklebten Punkte: Moderatorin Stefanie Heng-Ruschek fasste die Ergebnisse zusammen.
Auswertung der geklebten Punkte: Moderatorin Stefanie Heng-Ruschek fasste die Ergebnisse zusammen. © - Jost

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