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Neue Projekte in Baierhansenwiesen

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Von: Julia Radgen

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Mit dem 120 Meter langen Abschnitt, der von der Ecke Liebknecht-/Schleusenstraße durch die Baierhansenwiesen zum Kräutergarten führt (gestrichelte blaue Linie), ist der Rundweg komplett. Im südöstlichen Bereich am Hengstbach/Schleusenstraße (roter Kreis) soll bis Sommer der „Platz der Generationen“ mit modernisiertem Spielplatz und Bewegungsparcours für Senioren entstehen.(c)Grafik: Stadt
Mit dem 120 Meter langen Abschnitt, der von der Ecke Liebknecht-/Schleusenstraße durch die Baierhansenwiesen zum Kräutergarten führt (gestrichelte blaue Linie), ist der Rundweg komplett. Im südöstlichen Bereich am Hengstbach/Schleusenstraße (roter Kreis) soll bis Sommer der „Platz der Generationen“ mit modernisiertem Spielplatz und Bewegungsparcours für Senioren entstehen. © Grafik: Stadt

Dreieich - Aus dem einstigen Schandfleck ist ein echtes Naherholungsgebiet geworden: Doch die Projektgruppe Baierhansenwiesen legt auch im dritten Jahr nicht die Hände in den Schoß. Von Julia Radgen

Bis zum Frühjahr soll der Rundweg vollendet werden, zudem kommen zwei neue Attraktionen für Jung und Alt hinzu. Seitdem die AG Umwelt- und Naturschutz der Stadt vor gut zweieinhalb Jahren ihre Arbeit in den Baierhansenwiesen aufgenommen hat, haben die freiwilligen Helfer viel erreicht: 100 Grundstücke mit teils verfallenen Hütten haben sie von Müll befreit und der Natur zurückgegeben. Mittlerweile beteiligen sich 18 Vereine, Naturschutzverbände und Schulen an der Wiederherstellung des Landschaftsschutzgebiets, berichtet Klaus Rehwald, Vorsitzender der AG.

„Zum Besuchermagnet hat sich der Lehr- und Kräutergarten Dreieich entwickelt“, betont Rehwald. Etwa 8 000 Interessierte, darunter viele Schulklassen und Vereine, hätten in diesem Jahr bereits den Weg in den Lehr- und Kräutergarten gefunden. Auch der im Mai eröffnete Familiengarten kommt gut an. „Die Parzellen waren alle ruck, zuck weg“, so Rehwald. Darum überlege die Stadt bereits, wie sie im kommenden Frühjahr weitere, selbst bewirtschaftbare Gartenflächen zur Verfügung stellen kann. Damit die Besucher der Baierhansenwiesen nicht querfeldein gehen und auch Radler und Rollstuhlfahrer das Naherholungsgebiet durchqueren können, wurden alleine vergangenes Jahr 1500 Meter vorhandener Weg instandgesetzt.

Diesen Winter wird nun die letzte Lücke im Rundweg geschlossen: ein 120 Meter langer Abschnitt zwischen Liebknecht-/Schleusenstraße und Bellungsweg. Aktuell sei der nicht mehr als ein Trampelpfad, werde aber oft genutzt, weil er vom Hengstbach direkt zum Kräutergarten führe, erklärt Rehwald. Nach dem Bau des Weges steht den Dreieichern dann ein kompletter Rundweg durch die südlichen Baierhansenwiesen zur Verfügung. „Es ist schon heute erfreulich, dass sich nur noch in wenigen Fällen Personen außerhalb des Wegenetzes bewegen. Mit dem geplanten Lückenschluss gibt es nun keinen Grund mehr, von den Wegen abzuweichen“, sagt Erster Stadtrat Martin Burlon. Zusätzlich will die Stadt die vorhandenen Bänke instandsetzen und durch neue ergänzen.

Außerdem widmet sich die AG Umwelt- und Naturschutz mit der Stadt, dem Dienstleitungsbetrieb DLB und dem Planungsbüro Schelhorn in den kommenden Monaten zwei Projekten für die jüngsten und ältesten Bewohner Dreieichs. Zum einen wollen die Akteure den Spielplatz an der Schleusenstraße – im südöstlichen Bereich des Baierhansenwiesen-Rundwegs am Hengstbach – wieder in Schuss bringen. „Der ist in die Jahre gekommen“, sagt Rehwald – und soll teilweise ergänzt und zeitgemäß neu errichtet werden. Gleichzeitig planen die Akteure im selben Bereich einen Bewegungsparcours für Senioren, damit dort ein „Platz der Generationen“ entsteht. Der Parcours soll nach einem Leitfaden des Sozialministeriums errichtet werden, dafür beantragt die Stadt Zuschüsse von Land und Kreis. Auch Stiftungen und Firmen haben schon finanzielle Unterstützung zugesagt, trotzdem suche man Spender, betont Rehwald. Wenn das Geld beisammen ist und die Arbeiten gut vorankommen, könnten sich Senioren und Kinder im Frühjahr oder Sommer 2018 in den Baierhansenwiesen vergnügen.

Zudem will die AG in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises bis zum Frühjahr 20 weitere Grundstücke im Süden des Areals reinigen und zwei neue Streuobstwiesen anlegen. Seit 2014 wurden auf dem gereinigtem Areal 100 Bäume gepflanzt und 3 000 Quadratmeter Wiesen eingesät. Das kommt nicht nur bei zweibeinigen Besuchern der Baierhansenwiesen gut an, auch viele – teils bedrohte – Tierarten fühlen sich dort wohl. Das belegen erste Erkenntnisse aus dem Gutachten, das der Dreieicher Biologe Andreas Malten gerade über den Südbereich erstellt. Demnach leben 70 Vogelarten in den Baierhansenwiesen, darunter Neuntöter und Mittelspecht. Am Boden findet man die gefährdete Zauneidechse und die größte Hirschkäfer-Population im Kreis, erzählt Rehwald stolz. Was genau in den Baierhansenwiesen kreucht und fleucht, soll das Gutachten bis Jahresende aufzeigen.

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