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Mahnwache in Dreieich gegen die Montagsspaziergänge

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Von: Frank Mahn

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Mahnwache vor dem Bürgerhaus: Auf Initiative der Grünen demonstrierten am Montagabend etwa 60 Menschen gegen die sogenannten Montagsspaziergänge und das Gedankengut, das dabei teilweise verbreitet wird.
Mahnwache vor dem Bürgerhaus: Auf Initiative der Grünen demonstrierten am Montagabend etwa 60 Menschen gegen die sogenannten Montagsspaziergänge und das Gedankengut, das dabei teilweise verbreitet wird. © strohfeldt

Knapp 60 Menschen haben am Montagabend vor dem Bürgerhaus in Sprendlingen Position bezogen. Viele halten kleine Plakate in den Händen. „Impfen hilft! Solidarisch durch die Pandemie“ steht darauf. Der Dreieicher Grünen-Ortsverband hat erstmals eine Mahnwache initiiert, um den sogenannten Montagsspaziergängern die Stirn zu bieten.

Dreieich - Man wolle ihnen nicht einfach das Feld überlassen und ein Zeichen setzen gegen Verschwörungstheorien und Hetzkampagnen, so Grünen-Vorstandssprecherin Ingrid Schmalhorst-Behrendt. Der Weg aus der Pandemie führe nur über eine hohe Impfquote.

Der Standort für die Mahnwache liegt nur einen Steinwurf vom Sammelpunkt der „Spaziergänger“ entfernt. Zu Konfrontationen zwischen beiden Gruppen kommt es nicht. Eskortiert von Polizei und städtischen Ordnungskräften machen sich etwa 120 Gegner der Coronamaßnahmen gegen halb sieben zu lautstarker Musik auf den Weg durch Sprendlingen, um schließlich wieder im Bürgerpark anzukommen. Da ist es schon kurz nach 20 Uhr, die Reihen vor dem Bürgerhaus haben sich gelichtet. Es sei alles friedlich geblieben, sagt Karin Eisenhauer, Leiterin des städtischen Fachbereichs Bürger und Ordnung.

Besorgt über die Montagsspaziergänge zeigt sich derweil auch die Dreieicher SPD. Sie warnt vor deren Verharmlosung und fordert via Pressemitteilung alle Teilnehmer auf, „sich sehr genau anzuschauen, mit wem man spazieren geht und wer der Organisator der Spaziergänge ist“.

Mit dem Format des Spaziergangs werde bewusst das Versammlungsrecht mit seinen Vorgaben umgangen, so SPD-Vorsitzender Maik Zimmer. Oft würden diese Spaziergänge, auch hier in Dreieich, von Vertretern der AfD initiiert und genutzt, um ihre Abneigung gegenüber dem politischen System Deutschlands kundzutun. Jeder können in einer Demokratie seine Meinung äußern, müsse sich aber eben auch auf deren Boden bewegen. Die SPD fordert die Teilnehmer daher auf, sich an die geltenden Regeln und Gesetze zu halten. Gleichzeitig appelliert die Partei an die Initiatoren der Spaziergänge, diese als Demonstrationen anzumelden und somit Teil der demokratischen Grundordnung zu werden.

Von Frank Mahn

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