Mangelware Parkplatz an der Winkelsmühle in Dreieichenhain

Frank Schädlich ist verärgert über die Parkplatzsituation an der Winkelsmühle in Dreieichenhain. Seit einiger Zeit besucht er den Malkreis im Familienzentrum. Er gehört zu einer Gruppe von Freizeitmalern, die sich jeden Dienstagmorgen um zehn Uhr dort trifft. „Es ist schön, es macht Spaß, wir alle lieben den Austausch und freuen uns des Lebens. Aber es ist jede Woche auf ein Neues die Frage, ob wir einen Parkplatz bekommen“, erzählt der Dreieichenhainer.
Dreieich - Es gibt nur wenige Parkplätze in Sichtweite der Winkelsmühle, die oft schon besetzt seien, wenn die Kursteilnehmer kommen. „Also haben wir in der Vergangenheit eben auch die Gehwegflächen am Weiher genutzt“, erzählt er. Da sei es aber bereits zu Strafzetteln gekommen – die ja bekanntlich inzwischen deutlich teurer sind. Eine der Kursteilnehmerinnen hat für den Verstoß ein Knöllchen über 98,50 Euro bezahlen müssen. „Es ist mir und uns allen unverständlich, wieso eine Familien- und Seniorenbegegnungsstätte über so gut wie keine Parkmöglichkeiten verfügt. Zumal gerade bei den Senioren auch Gehhilfen in Gebrauch sind, die ein problemloses Parken voraussetzen. Selbst ein Parkplatz für diese Personengruppe ist nicht ausgewiesen“, wundert sich Schädlich.
Natürlich gebe es in Richtung Kennedystraße Parkplätze, aber für Senioren, die nicht mehr so gut auf den Beinen sind, sei die Strecke ganz schön weit und auch recht abschüssig. Für Schädlich ist es nicht erklärbar, warum für den Bereich am Weiher entlang des Zauns nicht Parken auf dem Gehweg ermöglicht wird.
„Ich habe es gemessen. Der von der Stadt als Gehweg definierte Bereich ist maximal einen Meter breit, durch den Brennnesselbewuchs stellenweise sogar noch schmaler. Da der am Zaun entlang führende Bereich auch nicht befestigt ist, verwandelt sich dieser bei Feuchtigkeit und gerade auch wenn die Blätter fallen in eine rutschige Oberfläche. Spaziergänger, Frauen mit Kinderwagen oder auf einen Rollator angewiesene Menschen werden diesen Weg aus Sicherheitsgründen meiden“, vermutet der Hobbymaler.
Er hofft jetzt auf die Unterstützung der Stadt, um eine befriedigende Lösung zu finden. Er bezeichnet es als „Armutszeugnis für eine Begegnungsstätte“, wenn Besucher herumirren müssen, um einen Parkplatz zu finden und dann möglicherweise eine Strafe zu kassieren. Auch das Team der Winkelsmühle wisse längst um das Parkplatzproblem.
Claudia Scheibel bedankt sich für die Anregung. „Verbesserungsvorschläge nehmen wir immer gerne an“, so die Pressesprecherin der Stadt. Im neuen Jahr würden das Ordnungsamts und der Fachbereich Soziales sich mit dem Problem beschäftigen. Allerdings kann auch die Stadt keine neuen Verkehrsregeln machen. Das Parken auf Gehwegen, so besagt es die Straßenverkehrsordnung, ist nur dann zu gestatten, wenn Passanten mit Kinderwagen und Rollatoren noch vorbeikommen. Aber vielleicht gebe es ja alternative Möglichkeiten, hofft auch Scheibel auf eine Lösung.
Von Nicole Jost