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MHK Group auf Wachstumskurs - Wechsel im Vorstand

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Erst die Arbeit, dann das kulinarische Vergnügen. Beim Showcooking nach der Jahrespressekonferenz ließen es sich auch der scheidende Vorstandsvorsitzende Werner Heilos (rechts) und sein Nachfolger Volker Klodwig schmecken.
Erst die Arbeit, dann das kulinarische Vergnügen. Beim Showcooking nach der Jahrespressekonferenz ließen es sich auch der scheidende Vorstandsvorsitzende Werner Heilos (rechts) und sein Nachfolger Volker Klodwig schmecken. © ms

Die MHK Group ist tief in Dreieich verwurzelt. „Wir haben ein sehr enges Verhältnis zur Stadt“, betont der scheidende Vorstandsvorsitzende Werner Heilos. Der 71-Jährige geht Ende des Monats in den Ruhestand. Und auch der neue starke Mann an der Spitze der Unternehmensgruppe sieht die MHK Group am Standort top aufgestellt. „Ich schließe einen Wegzug aus Dreieich während meiner hoffentlich langen Ägide aus“, stellt Volker Klodwig in der Jahrespressekonferenz klar.

Dreieich - Repräsentativere Firmensitze sucht man lange vergeblich. Der 2020 verstorbene MHK-Gründer Hans Strothoff zementierte die Europazentrale mit einem futuristischen und den Gesetzen der Schwerkraft trotzenden Gebäude im Sprendlinger Norden. Es ist bei der Fahrt von Frankfurt aus direkt am Ortseingang zu sehen. Hier ließ Strothoff die Star-Architekten von AS+P aus der Mainmetropole einen Blickfang hochziehen, der 2018 eingeweiht wurde.

Die MHK Group setzt bei aller regionalen Verankerung auch auf die große weite Welt. Der Einkaufsverband übt sich im Spagat als regionales Schwergewicht und Unternehmen mit internationalem Anspruch. So weht über der Zentrale die Europafahne und international laufen die Geschäfte besonders rund. Inzwischen ist die MHK Group in den Niederlanden, der Schweiz, Österreich, Frankreich, Großbritannien und Spanien vertreten. Ein Sprung über den großen Teich in die USA kommt derzeit zwar nicht in Frage. Der Markt weist einfach zu viele Eigentümlichkeiten auf. Marktanteile will der Einkaufsverband aber in Westeuropa dazugewinnen. Noch zeigen sich die Dreieicher vorsichtig, was das Thema Osteuropa anbelangt. Hier sind allein schon die rechtlichen Fragen problembehaftet.

Dass der Schritt ins europäische Ausland sich gelohnt hat, zeigen die aktuellen Zahlen. So kletterte der Umsatz im Ausland um 16,4 Prozent auf knapp 3,5 Milliarden Euro. In Deutschland verzeichnete der Verband ein Plus von 5,5 Prozent auf rund 6,2 Milliarden Euro. Freuen können sich die Gesellschafter. Sie erhalten eine um 14,9 Prozent höhere Ausschüttung auf 207,8 Millionen Euro.

Vielfach sind die Gesellschafter auch die Händlerkunden. Die MHK Group bietet für Unternehmen praktisch alle Dienstleistungen rund ums Haus. Und das Gros steuert weiterhin das Segment Küche bei. Hier zeigen sich auch die neuesten Trends, etwa ein Kühlschrank, der es ermöglicht, vom Lebensmittelladen aus per App nachzuschauen, was zu Hause noch an Essbarem fehlt. „Die Küche ist das neue Mallorca“, schwärmt Klodwig. Die Menschen würden lieber etwas in ihr Zuhause investieren, als sich an Stränden in der Sonne zu aalen. Und auf Partys tobe das Leben oft erst so richtig in der Küche.

Ein massives Problem sehen die Dreieicher – wie viele andere Branchen – beim Thema Fachkräfte. Schon heute könne es sich als schwer entpuppen, eine Küche zu montieren, da es an geschultem Personal fehle. Hier möchte die MHK Group energisch gegensteuern, betont Vorstand Olaf Hoppelshäuser. In Dreieich sollen eigene Montageteams geschult werden. Zu diesem Zweck sucht das Unternehmen Fachkräfte im Ausland, die gerne in Deutschland arbeiten würden. Dabei hat sich zunächst Marokko herauskristallisiert. Im April kommt der erste „Jahrgang“ angehender Monteure nach Dreieich. Ausreichend Räumlichkeiten sind für sie schon eingerichtet – in der neu geschaffenen Europa-Akademie der MHK Group auf 800 Quadratmetern, die sich auf 15 Schulungsräume verteilen. Noch lernen die jungen Arbeitskräfte fleißig Deutsch, bevor sie in Dreieich weitere praktische Fähigkeiten erlernen. Die Akademie ist so angelegt, dass jährlich 150 bis 200 internationale Fachkräfte ausgebildet werden sollen. Ziel ist es, sie dann an den Fachhandel weiterzuvermitteln.

Von Axel Wölk

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