Mit Baumpflanzungen dem Dreieicher Wald helfen

Die Dreieicher sorgen sich um ihren Wald. Erst vor Kurzem hat die Nordic-Walking-Gruppe des Vereins Die Uhus 18 Baumpatenschaften übernommen. Der Verein Waldfreunde Dreieich um Jürgen Graf sorgt bereits seit Sommer 2020 unermüdlich für Nachschub.
Dreieich - Im November übertraf eine Aufforstungsaktion der Rotary-Clubs Dreieich-Isenburg und Offenbach-Dreieich in der Koberstadt alle Erwartungen. Mehr als 1 200 Teilnehmer leisteten ihren Beitrag und pflanzten Setzlinge für den „Rotary-Wald“. Auch die Firma Biotest unterstützt den „Waldumbau“ mit einer Spende von 4000 Euro.
Die Entwicklung von klimastabilen Mischwäldern ist das Gebot der Stunde. Die Spende des Pharma-Unternehmens hilft dabei, einen Fichtenforst in einen ebensolchen umzuwandeln. Dafür wurden im Dezember im Dreieichenhainer Stadtwald auf einer Fläche von circa einem halben Hektar absterbende Fichten gefällt. Das von Käfern befallene Holz bringt auf dem Markt kaum Ertrag ein.
Im Frühjahr wird Revierleiter Stefan Neubrandt die Waldabteilung neu bestücken. „Es werden Winterlinde, Vogelkirsche, Esskastanie, Feldahorn und Douglasie gepflanzt. So wird für die zukünftigen Generationen ein möglichst klimatoleranter Mischwald entstehen. Neben dem waldbaulichen Aspekt erhöhen blühende Baumarten wie Kirsche und Kastanie auch den waldästhetischen Aspekt. So wird der Dreieicher Wald als wichtiger Erholungsraum noch abwechslungsreicher“, erläutert Forstamtsleiter Melvin Mika von HessenForst.
Zur Sicherung der Neubestockung muss ein Zaun um die jungen Pflänzchen gezogen werden. Das Land Hessen fördert das Projekt mit knapp 6 000 Euro. Den Rest steuert Biotest bei.
„Klimaveränderungen sind erkennbar, wenn man in unseren Naherholungsgebieten unterwegs ist. Viele Bäume, vor allem Buchen und Fichten, sind durch Trockenheit und Sturmschäden stark getroffen. Über die Zeit stellt sich auch eine natürliche Waldverjüngung ein. Wir möchten die Natur jedoch aktiv dabei unterstützen, wieder zu Kräften zu kommen, da wir Menschen ihr auch viel abverlangen“, so Dr. Georg Floß, Vorstandsmitglied des Dreieicher Arzneimittelherstellers.
Doch nicht nur der Wald braucht „frisches Blut“, auch im Stadtgebiet sind viele Bäume den Hitzesommern zum Opfer gefallen. In städtischen Grünanlagen und an Verkehrsflächen sorgt der Dienstleistungsbetrieb für Ersatz. 85 Bäume werden seit Anfang Dezember gepflanzt. Die Kosten belaufen sich inklusive dreijähriger Pflege auf knapp 88 000 Euro.
Die Sommer 2018, 2019 und 2020 haben dem Baumbestand stark zugesetzt. Sie waren geprägt durch hohe Temperaturen bei gleichzeitig extrem geringen Niederschlägen. Heftige Stürme verschärften die Situation zusätzlich. Viele Bäume mussten trockenheits- und sturm- bedingt gefällt werden. 2021 hat sich die Lage leicht entspannt. Ähnlich wie 2020 stellte die Stadt für 2021 wieder ein Sonderbudget für Nachpflanzungen zur Verfügung. Dabei werden alle Stadtteile berücksichtigt.
„Im städtischen Bestand haben die trocken-heißen Jahre und der Auguststurm 2019 tiefe Spuren hinterlassen. Dank des Sonderbudgets können wir nach der Rekordpflanzung von 150 Bäumen 2020 und den 85 Bäumen jetzt die Bestandslücken nun weitgehend schließen“, so Erster Stadtrat Markus Heller. In den meisten Fällen handelt es sich um Ersatzpflanzungen. Neue Standorte gibt es in der Offenbacher Straße und der Langener Straße.
Im Fokus stehen weiterhin Trockenstress verträgliche Gehölze. „Bereits nach den trocken-heißen Sommern 2003 bis 2006 haben wir begonnen, das Artenspektrum zu verändern. Die neu verwendeten Baumarten wie beispielsweise Blumenesche, Französischer Ahorn, Winterlinde oder die Purpurerle bewähren sich sehr gut“, erläutert Sylvio Jäckel vom DLB. „Allerdings haben die Preise am Markt für sogenannte Klimabäume merklich angezogen. Einzelne Arten sind kaum noch verfügbar.“ fm
Baumspender gesucht
Es kann zum Beispiel ein Geschenk für einen besonderen Anlass sein oder einfach nur der Wunsch, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Bürger, Unternehmen oder Vereine aus Dreieich und Neu-Isenburg können sich mit einer Baumspende einbringen. Für 200 Euro kann ein Baum gekauft werden, bei 400 Euro sind auch die Kosten fürs Pflanzen abgedeckt. „Je mehr Spender sich melden, umso mehr Bäume können gepflanzt werden. Weitere Pflichten entstehen aus den Baumspenden nicht“, wirbt DLB-Vorstand Petra Klink. Ansprechpartner ist Sylvio Jäckel, er ist per E-Mail an
s.jaeckel@dlb-aoer.de oder unter z 06102 3702-355 zu erreichen. fm
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