Mit Volldampf in die 306. Sprendlinger Kerb

Die zahlreichen Fahnen an den Häusern sind ein untrügliches Signal. Das Sprendlinger Kerbteam um seinen Vorsitzenden Oliver Bohrer kann endlich wieder durchstarten und ist voller Vorfreude auf die 306. Kerb, die am Freitag, 12. August, ihren Lauf nimmt. Nicht minder gespannt sind rund 25 gestandene Männer, die in diesem Jahr die Rolle der Kerbborschen übernehmen. Ein Zelt wird es nicht geben, dafür einen großen Biergarten mit einer Bühne. Denn: An vier von fünf Tagen ist Livemusik angesagt.
Dreieich - Nach zwei Jahren mehr oder weniger ohne sind Bohrer und Co. froh, mit den Dreieichern wieder im größeren Stil feiern zu können. 2020 gab’s auf dem Kerbplatz einen kleinen Biergarten (Bohrer: „Man kam sich vor wie in einem Käfig.“), 2021 ließ Corona nur private Treffen im Garten zu. Jetzt also der Restart mit einem Biergarten, der etwa 800 Leuten Platz bietet. „Im Prinzip ist es wie vor Corona, nur, dass kein Dach drauf ist“, sagt Schausteller Patrick Hausmann. Für Fahrspaß sorgen Kinderkarussell, Helikopter und ein kleiner Freefalltower.
Am Freitag machen sich die Kerbborschen gegen 17 Uhr an die Arbeit, wuchten den Baum mit Muskelkraft in die Senkrechte und platzieren die Puppe. Um 19 Uhr legt dann die Frankfurter Oktoberfest-Band los, ehe gegen 21.30 Uhr Die Junx aus Hamburg ihre Schlager-Popshow präsentieren.
Am Samstag ab 19 Uhr gibt Eine Band namens Wanda den Ton an. Der Sonntag wird um 10 Uhr mit dem Gottesdienst auf dem Kerbplatz eröffnet. Weil der Glockenturm der Erasmus-Alberus-Kirche saniert wird, weicht das Kerbteam in den Biergarten aus. Den Gottesdienst halten die Pfarrer Michael Zlamal (ehemaliger Kerbborsch) und Claudia Orzechowsky. Nach dem abendlichen Fahnentreffen übernimmt auf dem Festplatz DJ E alias Matthias Engler die Regie.
Beim Frühschoppen am Montag ist die Musik auf die ältere Generation zugeschnitten. Die Egerländer Blaskapelle Vockenhausen sorgt ab 11 Uhr für Stimmung. Ab 17.30 Uhr macht dann das Duo Feldbersch-Power Musik. Nach der Verbrennung der Puppe am Dienstagabend im Bürgerpark ist die 306. Sprendlinger Kerb Geschichte.
Aber daran will jetzt natürlich noch keiner der Protagonisten denken. Schon gar nicht die Kerbborschen um Kerbvadder Marc Bockelmann. Sie haben sich gewissenhaft auf ihre Aufgaben vorbereitet. Das Team setzt sich aus Sprendlingern zusammen, die das Kerbborschen-Dasein in ihrer Jugend aus welchen Gründen auch immer verpasst haben und dieses Versäumnis jetzt nachholen. Das wollten sie eigentlich schon 2020 tun, ging aber aus bekannten Gründen nicht. In der Zwischenzeit haben sich auch noch ein paar Jüngere angeschlossen, sodass die Truppe altersmäßig von Anfang 20 bis Anfang 50 alles abdeckt. Und es gibt eine Besonderheit, nämlich Vater und Sohn im Kerbborschen-Dress: Patrick und Robin Fröhlich ziehen’s generationenübergreifend gemeinsam durch.