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„Müssen um jeden Baum kämpfen“

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Von: Frank Mahn

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Seinen Dank sprach Bürgermeister Martin Burlon (hinten) Baumspendern der Jahre 2020 bis 2022 aus.
Seinen Dank sprach Bürgermeister Martin Burlon (hinten) Baumspendern der Jahre 2020 bis 2022 aus. © stadt

Die trocken-heißen Sommer und diverse Stürme haben auch dem städtischen Baumbestand in den vergangenen Jahren in Dreieich stark zugesetzt und die Sterberate steigen lassen. Deshalb ist die Stadt auf Spender angewiesen, von denen es glücklicherweise genug.

Dreieich - „Die Versorgung mit Bäumen in unserer Stadt, die Schatten spenden und die Temperatur regulieren, wird künftig mit der Zunahme von Hitzetagen immer wichtiger. Wir müssen um jeden einzelnen Baum kämpfen, egal ob im öffentlichen Freiraum oder im privaten Garten.“ Sylvio Jäckel, Baumexperte des städtischen Dienstleistungsbetriebs, verfolgt die Entwicklung seit Jahren – und die gibt Anlass zu großer Sorge. Was ihn freut: Immer mehr Dreieicher Bürger unterstützen die Stadt bei ihren Bemühungen, abgestorbene Bäume durch neue zu ersetzen. Anlass für Bürgermeister Martin Burlon, den Spendern der Jahre 2020, 2021 und 2022 am „Tag des Baumes“ im Sprendlinger Bürgerpark seinen Dank auszusprechen.

Klimawandel zeigt sich deutlich

Die vergangenen Jahre waren geprägt durch extrem hohe Temperaturen bei gleichzeitig extrem geringen Niederschlägen. Der Klimawandel zeigt sich auch in der Region sehr deutlich. Alljährlich müssen etliche absterbende und kranke Bäume gefällt werden. „Aufgrund von Sonderbudgets der Stadt und einer erfreulich hohen Anzahl an Baumspenden konnten wir die entstandenen Bestandslücken in den vergangenen Jahren sehr schnell wieder schließen“, sagt Martin Burlon. Die Anzahl der Baumspenden habe kontinuierlich zugenommen, schildert der Rathauschef und spricht von einer „sensationellen Entwicklung“. „Daran erkennt man das gestiegene Umweltbewusstsein, aber auch die Verbundenheit der Bürgerschaft mit ihrer Stadt.“

33 Spender haben in den vergangenen drei Jahren Anschaffung und Pflanzung von 80 Bäumen möglich gemacht – mit einer Investitionssumme von 33 000 Euro. Dabei wurde 2022 mit 35 Bäumen ein Rekord aufgestellt.

Sowohl Privatpersonen als auch Vereine und Firmen haben sich engagiert. Manche haben gleich mehrere Bäume gespendet, zudem gibt es auch „Wiederholungstäter“. Vom Wunsch, etwas für die Umwelt zu tun, für mehr Grün in der Straße zu sorgen, den nahe gelegenen Bürgerpark aufzuwerten, als ungewöhnliches Geburtstagsgeschenk für ein Familienmitglied oder als Weihnachtsüberraschung – die Motivation variiert.

Kostensteigerung

Die Lücken zu schließen, ist indes teurer geworden. „Die Ausgaben für Baumpflanzungen haben sich innerhalb weniger Jahre verdoppelt. Konnten vor fünf Jahren mit einer Baumspende von 400 Euro noch die Kosten für Baum und Pflanzung weitgehend abgedeckt werden, so deckt die mittlerweile erhöhte Spendensumme von 500 Euro bei einigen gefragten Baumarten nur noch den Baum selbst ab“, berichtet Sylvio Jäckel von veränderten Marktbedingungen.

Der Baum-Fachmann führte die versammelten Spender im Anschluss unter dem Motto „Neue Bäume braucht Dreieich!“ durch den Bürgerpark. Dabei ging Jäckel auf Veränderungen des Klimas und die Folgen für den Baumbestand ein und stellte Arten wie die Ungarische Eiche und die Hopfenbuche vor, die neu im Park sind.  fm

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