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Neue Offenthaler Haltestellen ein Ärgernis

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Von: Frank Mahn

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Die neuen Haltestellen in der Mainzer Straße sind nur provisorisch eingerichtet. Nach Lage der Dinge müssen die Fahrgäste aber noch länger ohne Wartehäuschen auskommen. Von Barrierefreiheit gar nicht zu reden.
Die neuen Haltestellen in der Mainzer Straße sind nur provisorisch eingerichtet. Nach Lage der Dinge müssen die Fahrgäste aber noch länger ohne Wartehäuschen auskommen. Von Barrierefreiheit gar nicht zu reden. © - strohfeldt

Sie stehen nicht im Wald, aber am frühen Morgen und am Abend im Dunkeln. Und bei schlechtem Wetter auch im Regen. Offenthaler, die an der neuen Haltestelle „In der Quelle“ nahe der Aral-Tankstelle auf einen Bus der Linien OF-92 oder OF-96 warten, dürfen nicht aus Zucker sein. Häuschen zum Schutz vor Wind und Nässe gibt es nicht. Das Ende des Provisoriums ist noch nicht abzusehen.

Dreieich - Der neue Halt, nur wenige Meter vom Kreisel entfernt, ist ein Ergebnis des Fahrplanwechsels von Anfang Dezember. Seither endet die Linie 96 von Dietzenbach über Heusenstamm kommend nicht mehr im Dreieicher Stadtteil Offenthal, sondern fährt bis zum Langener Bahnhof. Für die Offenthaler ist das eine deutliche Verbesserung des ÖPNV-Angebots. Weitere Änderung: Die Linie 64 wurde in Teilen durch die OF-92 ersetzt. Die läuft aber nicht in Regie der Dreieicher Verkehrsbetriebe, sondern in Trägerschaft der Kreisverkehrsgesellschaft. „Und die hat verschiedene Varianten für den Stadtteil Offenthal betrachtet“, sagt Steffen Arta, Chef der Dreieicher Verkehrsbetriebe. Herausgekommen ist eine Strecke, die nicht mehr durch die Straße In der Quelle führt, wo es früher eine Haltestelle gab, sondern über die Mainzer Straße. Weil die Entscheidung recht spät gefallen sei, habe man die Haltestellen auf die Schnelle in die Nähe der Tankstelle verlegt und provisorisch eingerichtet, so Arta.

Er weiß, dass hier einiges im Argen liegt. „Uns haben auch berechtigte Hinweise von Bürgern erreicht.“ Ein Problem: die Beleuchtung. Ein erster Anlauf, kurzfristig für Licht zu sorgen, ist gescheitert. „Unser Versuch, temporär mit solarbetriebenen Strahlern die Haltestellen rudimentär zu beleuchten, funktioniert nicht. Die Akkus werden entweder nicht ausreichend geladen oder sind zu schnell leer“, berichtet Steffen Arta. Aber: Ab nächster Woche sollen dort Lampen brennen. „Wir setzen am Montag einen Laternenmast mit einem weiten Ausleger. Mit einer Power-LED reicht das für die Beleuchtung beider Haltepunkte.“

Natürlich hofft Arta auf ein rasches Ende des Provisoriums und einen barrierefreien Ausbau noch in diesem Jahr. Den Zahn muss ihm Karl Markloff ziehen. Zwar sind die beiden Haltestellen dafür vorgesehen, aber nicht mehr in diesem Jahr, wie der städtische Ressortleiter Umwelt und Infrastruktur erläutert. Realistisch sei Mitte bis Ende 2023. Markloff verweist auf das langwierige Prozedere, angefangen bei der Beantragung der Fördermittel über Planung und Ausschreibung. Dieses Jahr seien Haltestellen an der Reihe, bei denen die Zuschüsse genehmigt seien. „Offenthal vorziehen geht nicht. Wir können nicht einfach eine gegen eine andere austauschen.“ Die Beantragung der Fördermittel bei Hessen Mobil sei zwar sehr aufwendig, aber lohnend. Das Land leistet Zuschüsse von über 50 Prozent. Der barrierefreie Ausbau einer Haltestelle kostet laut Markloff 70 000 bis 80 000 Euro. Bei zweien, wie in diesem Fall, also das Doppelte. » Angemerkt

Von Frank Mahn

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