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Neue Perspektive auf Dreieich

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Von: Nicole Jost

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Die Drohnenaufnahmen sind ein Höhepunkt der Ausstellung des Stadtfotografen im Sprendlinger Bürgerhaus: Hier der Blick aus der Luft vom Seegewann in Richtung Buchschlag.
Die Drohnenaufnahmen sind ein Höhepunkt der Ausstellung des Stadtfotografen im Sprendlinger Bürgerhaus: Hier der Blick aus der Luft vom Seegewann in Richtung Buchschlag. © JOST

Das Foto mit Blick auf die Sprendlinger Volksbank-Filiale in den Abendstunden war der Beginn einer ganzen Bilderserie von Stadtfotograf Michael Häfner: Das Gebäude an der markanten Stelle zwischen der Frankfurter und der Offenbacher Straße in Dreieichs größtem Stadtteil wird durch die Lichtspiele vorbeifahrender Autos in Szene gesetzt. Unter dem Titel „Dreieich in Motion“ zeigt Häfner jetzt drei Wochen lang im Foyer des Sprendlinger Bürgerhauses bewegte und bearbeitete Fotografien aus den vergangenen eineinhalb Jahren.

Dreieich - Die Anfrage aus dem Rathaus, ob er nicht Dreieichs erster Stadtfotograf sein möchte, begeisterte ihn nicht sofort: „Ich war ein bisschen zweigeteilt, es war dann meine Frau, die mich dazu ermutigte. Und letztlich war es die richtige Entscheidung: Ich will, dass die Menschen meine Bilder sehen, sonst liegen sie nur zu Hause auf dem Rechner!“, erzählt Michael Häfner lachend. Mit großer Konzentration und Hingabe war der Fotograf in den vergangenen 16 Monaten mit seiner Kamera unterwegs im Stadtgebiet. Entstanden sind tausende Fotografien von Orten, Veranstaltungen und spannende Drohnenaufnahmen. Bei der Ausstellung im Bürgerhausfoyer stehen die bewegten Bilder großformatig im Mittelpunkt.

Immer wieder sind es Autos, die für Lichtspuren sorgen, vor der Offenthaler Kirche, dem Aircraft-Gebäude in Dreieichenhain oder vor der MHK-Europazentrale in Sprendlingen. Es sind keine einfachen Fotografien, es ist Fotokunst: „Selten ist es nur eine einzige Aufnahme, meist sind es mehrere Fotografien übereinandergelegt und stark bearbeitet. Genau genommen sind es Foto-Composing-Arbeiten“, erläutert Häfner. Dazu kommen andere bewegte Bilder wie die Wasserbewegung an einer Wehr im Hengstbach oder die Dreieicher Biker-Jungs, die der Stadtfotograf unter der Autobahnbrücke der A 661 spektakulär in Szene setzt.

Ganz besonders beliebt bei den Besuchern der Vernissage ist das Foto der sich drehenden Hayner Reitschul’ auf dem Burgvorplatz in Dreieichenhain. Das Grün der Bäume steht im Kontrast des Lichtes der Lampen in dem historischen Karussell, das mit dem Abendhimmel zu verschmelzen scheint. Ergänzt werden die „Dreieich in Motion“-Bilder von Drohnenaufnahmen der einzelnen Stadtteile, die die Betrachter lange in den Bann ziehen, weil viele Details aus der Vogelperspektive zu entdecken sind.

Michael Häfner erklärt, was vielen Ausstellungsbesuchern gar nicht so bewusst sein dürfte: Die Fotosafari durch die Stadtteile, das Warten auf den perfekten Moment oder das perfekte Licht sorgen nicht alleine für die fantastischen Ergebnisse. Der Fotograf verbringt ungezählte Stunden am heimischen Rechner und hat seine digitale Bildbearbeitung perfektioniert. „Oft gefällt mir ein Foto beim ersten Anblick gar nicht. Es braucht Arbeit, bis es so wirkt, wie ich es mir vorstelle.“ Dazu wählt Häfner oftmals Blickwinkel, die eine ganz neue Sicht auf die so bekannten Ecken der Stadt erlauben.

Das erkennt auch Bürgermeister Martin Burlon, der seine Ansprache zur Vernissage krankheitsbedingt als Videobotschaft hält: „Mit der Ausstellung heute eröffnet uns Michael Häfner eine neue Perspektive auf Dreieich, nämlich unter dem Titel ,Dreieich in Motion‘ das bewegte, das lebendige, das dynamische Dreieich. In der Gestaltung überschreitet Michael Häfner die Grenze von der Fotografie zur Malerei und zeigt uns genreübergreifende Impressionen aus allen Stadtteilen. Ob Licht, Verkehr, Menschen oder Wasser – Dreieich scheint bei Michael Häfner auf den ersten Blick mobil und urban, auf den zweiten Blick eröffnet sich dem Betrachter die individuelle Ortsprägung in den Stadtteilen und die Einbettung in die Natur. Gleichzeitig drückt die Bewegung in ihrer statischen Darstellung die Kontinuität und Stabilität des Abgebildeten aus und zeugt so von der Kraft Dreieichs, sich zwischen Tradition und Moderne zu behaupten“, ist auch der Rathauschef begeistert.

Häfner freut sich, dass die Bilder noch drei Wochen im Foyer des Bürgerhauses bleiben dürfen und so auch von vielen Besuchern der verschiedenen Veranstaltungen gesehen werden können. Alle Fotografien stehen auch zum Verkauf – der Einstiegspreis liegt bei 100 Euro. Rund 50 weitere Bilderserien Häfners sind auf der Internetseite der Stadt unter dreieich.de zu finden.

Von Nicole Jost

„Dreieich in Motion“: Stadtfotograf Michael Häfner zeigt die Stadt in Foto-Kompositionen. Rechts die Hayner Reitschul’, links die Aral-Tankstelle in Sprendlingen.
„Dreieich in Motion“: Stadtfotograf Michael Häfner zeigt die Stadt in Foto-Kompositionen. Rechts die Hayner Reitschul’, links die Aral-Tankstelle in Sprendlingen. © -Jost

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