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Pfarrer verlässt nach mehr als 16 Jahren Dreieich

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Von: Holger Klemm

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Seit 2005 war Erik Wehner Pfarrer in Dreieich. Nun wechselt er nach Gießen.
Seit 2005 war Erik Wehner Pfarrer in Dreieich. Nun wechselt er nach Gießen. © -privat

Leicht ist ihm die Entscheidung nicht gefallen, gibt Pfarrer Erik Wehner unumwunden zu. Nach mehr als 16 Jahren verlässt er die katholische Kirchengemeinde St. Laurentius Sprendlingen/Buchschlag und geht nach Gießen. Der Beschluss steht im Zusammenhang mit der Neuorganisation der katholischen Kirche unter anderem im Bistum Mainz und der Auflösung der Dekanate.

Dreieich - Im Zuge des Pastoralen Wegs werden größere Einheiten gebildet, beispielsweise in Neu-Isenburg und Dreieich. Dafür werden die personellen Weichen gestellt. „Ein Pfarrer soll nach zehn bis 15 Jahren zu einem Stellenwechsel bereit sein“, sagt Wehner, Jahrgang 1968, der bislang auch das katholische Dekanat Dreieich geleitet hat. Vor diesem Hintergrund habe ihn die Bistumsleitung in den vergangenen Monaten mehrfach auf einen Stellenwechsel hin angefragt, bis er schließlich zusagte. „Doch natürlich sind eine Verbundenheit und ein Heimatgefühl entstanden. Dreieich war ja meine erste Pfarrstelle“, erzählt er. „Ich habe verfolgen können, wie Kinder zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen geworden sind.“ Für St. Laurentius hebt der Pfarrer die gute Gemeinschaft, das Miteinander der Generationen und den Einsatz der vielen Ehrenamtlichen hervor. Generell hat er sich in Dreieich sehr wohlgefühlt. Besonders hat ihm das gute Miteinander, die Kooperation in der Ökumene, mit der Stadtverwaltung und den Parteien gefallen.

Der Stellenwechsel soll am 1. Mai vollzogen sein, auch wenn er bis dahin schon öfter in Gießen sein wird. Wichtig ist ihm, Ostern und die Erstkommunion in seiner alten Gemeinde zu feiern.

Wenngleich ihm der Abschied schwer fällt, freut sich Wehner, der in der Nähe seiner neuen Wirkungsstätte in Lich aufgewachsen ist, auch auf seine neue Tätigkeit als Leiter des Pfarreienverbundes in Gießen. Der hohe Studentenanteil in der Stadt sei eine schöne Herausforderung beispielsweise bei der Predigt und Gottesdienstgestaltung. Als Pluspunkt nennt der Pfarrer die Zusammenarbeit mit dem dortigen hauptamtlichen Regionalkantor, von denen es im Bistum nur sehr wenige gibt. „Kirchenmusik war und ist für mich der wichtigste Zugang zum Glauben und eine große Chance, Menschen einen Zugang zur Tiefe und Weite des Glaubens zu eröffnen.“

„Höchstwahrscheinlich ja“, antwortet er auf die Frage, ob es einen neuen Pfarrer für St. Laurentius geben wird. Dazu gebe es Überlegungen im Personaldezernat des Bistums in Mainz. Wehner ist zuversichtlich, dass es vielleicht in einigen Wochen schon eine Entscheidung geben könnte.

Unabhängig von seinem Weggang stehen große Veränderungen für die Gemeinde in Sprendlingen und Buchschlag an. Und nicht nur für sie. Das Stichwort lautet Pastoraler Weg. Der vor drei Jahren gestartete Prozess geht nun in die nächste Phase. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat für sein Bistum die künftigen Pastoralräume und deren Leiter benannt. Diese werden an Ostern installiert und die bisherigen Dekanate aufgelöst. Gedacht ist an ein Netzwerk von Pfarrgemeinden, die auf dem Weg sind, eine neue gemeinsame Pfarrei zu werden. So werden die bisherigen in Neu-Isenburg und Dreieich zu einem Pastoralraum zusammengefasst. Dazu zählt auch St. Marien in Götzenhain. Leiter wird Martin Berker, Pfarrer von St. Josef in Neu-Isenburg.

Die Aufgabe für die nächsten Jahre werde es sein, das Kennenlernen in den Gemeinden zu intensivieren und mehr und mehr in eine konkrete Zusammenarbeit einfließen zu lassen. Zunächst gehe es darum, einander wahrzunehmen, zu schauen, wo Aktivitäten sich ergänzen und welche gemeinsamen Schwerpunkte gesetzt werden sollen. Langfristig werden wohl auch Gottesdienstzeiten und andere Angebote aufeinander abgestimmt werden, sodass sie ein Gesamtkonzept ergeben.

Vorgesehen sind im Bistum Mainz 46 Pastoralräume in vier Regionen. Langen und Egelsbach werden ebenso zusammengefasst wie Dietzenbach und Heusenstamm.

Von Holger Klemm

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