Radwege in Dreieich besser anbinden

Lange hat es gedauert, bis die Strecke durch Dreieich für den Radschnellweg zwischen Darmstadt und Frankfurt (FRM 1) gefunden wurde. Nach der Entscheidung für eine Route westlich der Bahnstrecke in Buchschlag geht es nun um eine Anbindung nicht nur, aber vor allem Sprendlingens. Die Koalition aus CDU, SPD und FWG hat dazu einen Antrag eingebracht.
Dreieich - Dieser umfasst auch Vorschläge zur Raddirektverbindung zwischen Seligenstadt und Flughafen (FRM 9) und zu einem Radweg zwischen Offenthal und Messel.
„Gerne hätten wir unsere Vorschläge bereits im Dezember zusammen mit dem Beschluss zur Raddirektverbindung Frankfurt-Darmstadt (FRM 1) entlang der S-Bahnstrecke beraten und beschlossen“, berichtet CDU-Fraktionsvorsitzender Hartmut Honka. Es habe jedoch keine Mehrheit für eine Dringlichkeit gegeben. Honka spricht von allein „taktischen Gründen“. Die drei Vorschläge werden nun in den anstehenden Sitzungen beraten – beginnend mit dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Energie am Mittwoch, 25. Januar, um 19.30 Uhr im Rathaus.
Nach der endgültigen Entscheidung der Routenführung des FRM 1 müsse schnellstmöglich die Anbindung des Radwegenetzes der Stadt geplant werden. Konkret schlägt die Koalition dafür in Buchschlag die Hengstbachanlage und die Unterführung der Bahnlinie vor. Der Vorschlag der Regionalpark Südwest gGmbH, die Unterführung am Buchschlager Bahnhof zu nutzen, wird dagegen abgelehnt, da sie zu schmal sei. Zudem wird sie von zahlreichen Bahnkunden genutzt. Für die Nutzung der Hengstbachanlage spreche, dass im Vergleich zum Sprendlinger Norden kein Eingriff in den Bannwald notwendig sei.
„Wir machen gerne konkrete Vorschläge und fordern nicht allein Konzeptpapiere, welche zwar meist viel Geld kosten, die Lösung der anstehenden Aufgaben aber in unbestimmte Zukunft verschieben“, erklärt Honka.
Die Koalition hat sich auch mit einer Dreieicher Anbindung an die geplante Radverbindung zwischen Seligenstadt und Flughafen (FRM 9) beschäftigt, die ja ebenfalls Thema bei der Bürgerversammlung im November war. So soll die geplante Erneuerung der Feldwege auf der Hub mit einer Asphaltdecke in einer Qualität hergestellt werden, die gewährleistet, dass die Verbindung von der Fußgängerampel am Gut Neuhof über die Hub zum Kompostplatz und parallel zur A 661 als Radweg genutzt werden kann. In der Begründung verweist die Koalition darauf, dass im Haushalt 2023 Mittel für die Ausbesserung der Wege auf der Hub eingeplant sind. Diese Wege werden aufgrund der unbefestigten Oberfläche und des starken Gefälles immer wieder vom Regen ausgespült, sodass sich die Art der Ausführung nicht als dauerhaft erwiesen hat. „Für die derzeit schon wichtige Radverbindung von Sprendlingen zur Kreisstadt Dietzenbach und zukünftige Anbindung an den FRM 9 sollten diese Wege mit einer Asphaltdecke hergestellt werden“, schreiben CDU, SPD und FWG.
Im dritten Punkt geht es darum, mit dem Rad nach Messel zu kommen. Nach Angaben der Koalition ist das die einzige Nachbargemeinde ohne eine ausgeschilderte Verbindung. Deshalb beantragen die Fraktionen, mit Messel, dem Kreis Darmstadt-Dieburg und dem Forst in Verhandlung zu treten, um die Oberfläche eines Wegabschnitts parallel zur L 3317 so herzurichten, dass der Weg dauerhaft mit dem Fahrrad befahrbar ist. Mit einer stabilen Schottertragschicht und einer Drainage im Bereich der Überquerung des Rutschbaches wäre eine Radverbindung mit einfachen Mitteln möglich, so die Koalition.
Die ersten beiden Punkte des Antrags sollten in Abstimmung mit den Maßnahmenträgern so geplant und eingetaktet werden, dass die Anbindungen bis zur Fertigstellung der jeweiligen Radschnellwege ebenfalls abgeschlossen sind. Die Koalition schlägt vor, die erforderlichen Mittel den Erfordernissen entsprechend im ersten Nachtrag 2023 beziehungsweise dem Haushalt 2024 zur Verfügung zu stellen.
In der ersten Gremienrunde wird auch ein Antrag der Grünen zur Optimierung des Radwegenetzes beraten. Gefordert wird allgemein die Verbesserung der Zubringerwege zum FMR 1 sowie der interkommunalen Verbindungen nach Langen und Neu-Isenburg. „Mit der Wegeführung des FRM 1 werden kaum Verbesserungen des innerstädtischen und des interkommunalen Radwegenetzes erreicht“, schreiben die Grünen. Deshalb sei es erforderlich, ergänzende Maßnahmen in Angriff zu nehmen. Erste Schritte für die ergänzende Planung sollen bereits 2023 eingeleitet werden, da mit dem Bau des Radschnellwegs 2024 zu rechnen ist.
Von Holger Klemm