Richtfest am Backhaus in Offenthal

Es ist ein langgehegter Wunsch des Obst- und Gartenbauvereins Offenthal, der langsam Wirklichkeit wird. Auf der Baustelle des Backhauses konnte Richtfest gefeiert werden.
Dreieich – Schon aus der Ferne ist das Hämmern auf der Baustelle An der Sandkaut zu hören. Am Rohbau des Backhauses herrscht rege Betriebsamkeit. Nach nur wenigen Wochen Winterpause erlebt der Obst- und Gartenbauverein Offenthal einen großen Moment: Das Dachgebälk wird gesetzt und im Anschluss Richtfest gefeiert.
„Wir sind rundum zufrieden, wie das bislang gelaufen ist“, sagt Christian Ringeling, stellvertretender Vorsitzender des OGV Offenthal, nachdem er vom Gerüst gestiegen ist. Im März vergangenen Jahres haben die Mitglieder begonnen, den großen Traum von einem Backhaus in Eigenregie in die Tat umzusetzen. Nahezu jedes Wochenende ist seither eine Gruppe handwerklich begabter Mitglieder auf der Baustelle zugange. Nachdem die anstrengenden Kanalarbeiten erledigt waren und die Bodenplatte gegossen, wuchsen die Mauern in die Höhe. „Im November war dann erst mal Schluss. Wir haben entschieden, dass es besser ist, das Dachgebälk nicht allzu viel Regen und Winterwitterung auszusetzen“, erklärt Ringeling.
Professionelle Unterstützung
Für den Bau der Holzkonstruktion, die später die Abdichtung und die Ziegel tragen wird, hat der OGV einen Fachmann gewinnen können. „Es war ein glücklicher Zufall“, beschreibt Matthias Würz. Der OGV-Vorsitzende und der Dreieichenhainer Dachdeckermeister Thomas Kammholz sind beim Friseur ins Gespräch gekommen. „Ich habe ihm von unserem Projekt erzählt und drei Tage später hat er angerufen und seine Hilfe angeboten“, freut sich Würz über die große Hilfsbereitschaft von Unternehmern und Handwerkern aus der Stadt.
Mit zwei Kollegen rückt Kammholz am Samstag auf der Baustelle an. Sie haben einen Kran dabei, der die zum Teil hundert Kilo schweren Dachbalken nach oben transportiert. „So ist es natürlich perfekt. Es sind Fachleute am Werk und wir übernehmen alle Handlanger-Arbeiten“, sagt Ringeling. „Vielleicht hätten wir die Balken auch zurechtschneiden und mit etwas Anleitung setzen können, aber das hätte natürlich deutlich mehr Zeit beansprucht“, so der OGV-Vize. So wird Hand in Hand gearbeitet. Nach nur sechs Stunden ist der letzte Dachbalken oben und sicher befestigt.
Der perfekte Moment, um diese wichtige Zwischenetappe zu feiern. Rund 40 Mitglieder kommen zum Richtfest, es gibt viel Lob und Anerkennung für die fleißige Gruppe, die schon so viele Stunden ehrenamtlich auf der Baustelle verbracht hat. Nur auf diese Weise ist das Projekt für den Verein zu finanzieren. Die Baukosten liegen derzeit noch unter 20 000 Euro. Aber es bleibt auch noch viel zu tun. „Nächste Woche wird oben noch der Ringanker betoniert, dann verlegen wir mit Nut und Feder die Bretter, darüber kommt eine Folie und zuletzt werden die Biberschwänze verlegt“, erläutert Christian Ringeling das weitere Vorgehen. Dann ist das Dach dicht. Die Fenster sind bestellt, aber Gas- und Stromleitungen müssen noch installiert werden. Anschließend kommt der große Brocken Innenausbau, inklusive Fliesen der Sanitäranlagen und Verputzen der Wände – eben alles, was es braucht, um ein Haus einzurichten. „Ich gehe aber davon aus, dass wir uns als Verein hier schon im Spätsommer treffen können“, ist Ringeling voller Vorfreude.
Bis 2024 dauert es noch
Und wann kann dann endlich Brot gebacken werden? „Ich schätze, vor Ende 2024 sind wir nicht komplett fertig“, sagt Matthias Würz. Die Mitglieder können in der Regel ja nur samstags arbeiten. Und die größte Investition steht auch noch bevor: Der Kostenvoranschlag für den Ofen liegt bei 15 000 Euro. „Da werden wir wohl noch mal einen Spendenaufruf starten müssen“, kündigt der Vorsitzende an.
Von Nicole Jost