Roter Teppich für Europacup-Sieger in Dreieich

Roter Teppich für die Frankfurter Eintracht in Dreieich: Im Haupt- und Finanzausschuss ist die Grünen-Fraktion mit einem Vorstoß gescheitert, der eine Aufteilung der Kosten für das Bebauungsplanverfahren „Sport-, Bildungs- und Freizeitcampus Lettkaut“ vorsieht. Das könnte zum Beispiel über einen städtebaulichen Vertrag mit der Dreieich Sportstätten Betriebs- und Marketing GmbH (DSBM) geregelt werden. Alle anderen Fraktionen senken den Daumen. Die Beschlussfassung obliegt dem Stadtparlament, das am Dienstag, 19. Juli, um 19.30 Uhr im Bürgerhaus tagt.
Dreieich - Worum geht’s? Der Europa-League-Sieger hat im März mit 62,5 Prozent die Mehrheit der Anteile an der DSBM und damit am Sportpark in der Lettkaut übernommen. Seit ein paar Wochen ist das 3,5 Hektar große Gelände Heimstatt der neuen Eintracht-U21, für die in Frankfurt nicht genügend Platz war. Zudem ist dort die Jugend des SC Hessen angesiedelt, andere Vereine, Schulen und Kitas sollen das Areal ebenfalls nutzen können.
Die Erweiterung des Sportparks ist schon seit Längerem im Gespräch. Dazu wurde als Grundlage besagter Bebauungsplan verabschiedet. Von dem, so Grünen-Fraktionssprecher Roland Kreyscher, profitiere in erster Linie die DSBM, die deshalb an den Kosten beteiligt werden müsse. Der Magistrat hingegen betont immer wieder, dass auch Kleingärtner, Tierzüchter und Schützen Nutznießer seien. Ihre Standorte würden dadurch rechtlich abgesichert. Zudem käme auch ihnen eine verbesserte verkehrliche Erschließung zugute.
Das stellen die Grünen nicht in Abrede. Aber: Im Zuge des Sportpark-Ausbaus entstünden Ausgaben, die allein oder maßgeblich diesem Projekt geschuldet seien. Zum Beispiel Planungs- und Erschließungskosten. Sie sollten daher vom Vorhabenträger übernommen und nicht zulasten der Allgemeinheit aus Steuermitteln finanziert werden, was durchaus üblich und angemessen sei, so die Grünen. Kreyscher: „Das ist keine Revolution, die wir hier fordern.“
Hartmut Honka entgegnet, der Plan diene auch den anderen Vereinen. „Welche Kosten wollen Sie denn wem zuordnen? Dann hätte man ein Bebauungsplanverfahren für den Sportpark und eines für den Rest machen müssen. Das haben wir aber nicht getan“, sagt der CDU-Fraktionschef. Diese Argumentation teilen augenscheinlich alle anderen Fraktionen, der Antrag ist chancenlos. Auch eine Splittung des Verfahrens, die Separierung der Kleingärten-Flächen, kommt für die Mehrheit nicht infrage.
Von Frank Mahn