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Sprendlinger SPD will den Hengstbach bändigen

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Von: Frank Mahn

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Das Geografische Informationssystem(Bürger-GIS) des Kreises Offenbach hat Heinz-Jürgen Fengel als Grundlage für diese Grafiken gedient. Zu sehen ist der Bereich zwischen Winkels- und Dampfmühle in Dreieichenhain.
Das Geografische Informationssystem(Bürger-GIS) des Kreises Offenbach hat Heinz-Jürgen Fengel als Grundlage für die Grafik gedient. Zu sehen ist der Bereich zwischen Winkels- und Dampfmühle in Dreieichenhain. © -

Die Sprendlinger SPD will dem Hochwasser die Stirn bieten und hat eine Reihe von Vorschlägen ausgearbeitet, von deren Umsetzung sie sich eine Verbesserung der Situation verspricht. Damit sich Szenarien, wie sie sich in den vergangenen Wochen vor allem im Dreieicher Stadtteil Sprendlingen abspielten, nicht mehr wiederholen. Mehrfach hatten starke Regenfälle den Hengstbach in der Altstadt übers Ufer treten und zahlreiche Keller fluten lassen.

Dreieich - Um das zu verhindern, muss der Bach bei Starkregenereignissen schon vorher gebändigt werden. Der SPD-Ortsbezirk hat sich intensiv damit beschäftigt, welche Vorkehrungen einen wirksamen Schutz vor Hochwasser leisten könnten. Ihr Ansatz: der Bau zweier Stauwehre in Dreieichenhain und Sprendlingen. Nach Einschätzung der Sozialdemokraten ist die Überflutungsfläche zwischen Winkelsmühle und Dampfmühle nicht intakt. „Der Hengstbach rauscht bei Starkregen ungebremst in seinem geraden Bachbett Richtung Sprendlingen und wäscht die befestigten Rad- und Fußwege aus. Hier kann eine Anstauung Abhilfe schaffen, da die starke Turbulenz abgefedert wird“, erklärt Heinz-Jürgen Fengel, früherer Vorsitzender des SPD-Ortsbezirks. Der Vorschlag zielt nicht auf eine Absperrung ab, sondern auf eine Begrenzung der abfließenden Wassermengen durch einen Spalt in einer Wehrmauer. Der Plan sieht bei einer Breite von 1,5 Metern einen Spalt von der Bachsohle bis zur Sperre von 30 bis 40 Zentimetern bei einer Mauerhöhe von 80 Zentimetern vor. „Bei Starkregen steigt der Hengstbach kontinuierlich am Wehr an, durchläuft den Durchlass und steigt mit weiteren Wassermengen langsam, um die Retentionsfläche zu fluten“, führt Fengel aus.

Dabei ließe sich ein Teil des vorgeschlagenen Konzepts in schon geplante Baumaßnahmen integrieren oder als Ergänzung einplanen. „Die alte Treppe von der Kennedystraße zum Hengstbach und dem Fuß- und Radweg wird erneuert. Im Haushalt ist hierfür eine Summe von 150 000 Euro eingestellt. Die Bauausführung sollte daher bereits eine Wehrmauer mit Hengstbachbrücke berücksichtigen“, so der aktuelle Sprendlinger SPD-Chef Thomas Kandsperger.

Notwendig sei auch die Reaktivierung des Maria-Hall- Weihers, nach demselben Prinzip. Heißt: Der Hengstbach wird an einem Wehr ab einem Höhenniveau von 30 Zentimetern angestaut und flutet den eingefassten Weiher. Zusätzlich soll nach den Vorstellungen der SPD eine weitere Retentionsfläche zur Verfügung gestellt werden, nämlich die frühere Galopprennbahn. Sie ist Teil der Liegewiese im Schwimmbad. Dazu müsste ein Zugang vom Hengstbach hergestellt werden.

„Eine Begrenzung der Wassermenge hätte aus unserer Sicht mehrere Vorteile“, erläutern Fengel und Kandsperger. „Der Bachlauf wird nicht unterbrochen, allerdings wird die erste Hochwasserwelle gebrochen und die Wasserturbulenzen werden abgeschwächt. Zeitgleich wird der Wasseranstieg im Stadtbereich von Sprendlingen auf ein Maß reduziert, das Überschwemmungen reduziert oder sogar verhindert.“ Das sei die einzige Lösung, die effektiv etwas bringe, ist Fengel überzeugt.  fm

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