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Strothoff-Kita in Dreieich auch für Normalverdiener

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Von: Frank Mahn

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Die Kita der Strothoff International School soll bald von mehr Kindern besucht werden.
Die Kita der Strothoff International School soll bald von mehr Kindern besucht werden. © Marc Strohfeldt

Die Warteliste ist lang, viele Eltern in Dreieich suchen händeringend Betreuungsplätze für ihre Kinder. Im Schulterschluss mit den Stadtverordneten will der Magistrat jetzt neue Angebote erschließen, und das vergleichsweise zeitnah. Dazu gehört die Idee, einen weiteren Waldkindergarten zu etablieren. Darüber hinaus strebt die Stadtregierung eine Kooperation mit Phorms Education an, dem neuen Träger der Strothoff International School, zu der auch eine Kita mit aktuell 50 Plätzen gehört. Bald könnten es bis zu 108 sein. Der vorgesehene Starttermin ist ehrgeizig: 1. September.

Dreieich - Die Arbeiterwohlfahrt Obertshausen betreibt zurzeit elf Waldkitas, fünf davon im Kreis Offenbach. 20 Gruppen sollen es perspektivisch werden. Die AWO hat für dieses Betreuungssegment eigens eine Gesellschaft gegründet, wie deren ehrenamtlicher Geschäftsführer Rudolf Schulz am Dienstagabend im Ausschuss für Soziales, Sport und Kultur ausführt. Seine Erläuterungen zum Konzept kommen bei den Fraktionen gut an. Zwar steht kein Antrag zur Abstimmung, aber der Ausschuss signalisiert einhellig Zustimmung, dass der Magistrat in vertiefende Gespräche mit dem Träger einsteigen kann. Im besten Fall könnte die Waldkita 2023 an den Start gehen. „Die größte Herausforderung ist der Standort“, betont Schulz. Hier seien viele Absprachen mit Behörden notwendig, zudem müsse das Gelände eine gewisse Attraktivität haben.

Die Phorms Education hat Anfang März die Trägerschaft für die Strothoff International School samt Kita übernommen. Den Besuch der Einrichtung für Drei- bis Fünfjährige konnten sich bislang nur Gutverdiener leisten, die Gebühren beliefen sich auf 12 000 Euro im Jahr. Das führte dazu, dass die Kita trotz des großen Bedarfs in Dreieich nur zu 80 Prozent ausgelastet war. Das möchte der neue Träger ändern. Wie auch bei der Grundschule will Phorms eine einkommensabhängige Gebührenstaffelung einführen. Das Modell soll es beispielsweise auch Eltern mit einem Jahreseinkommen von unter 50 000 Euro ermöglichen, ihr Kind – für einen vergleichsweise niedrigen Beitrag – in die Kita zu geben. Eltern am anderen Ende der Einkommensskala zahlen dafür ungleich mehr, aber immer noch weniger als die bisherigen tausend Euro monatlich.

Die Kalkulation kann aber nur aufgehen, wenn die Stadt bereits ist, den Betrieb zu bezuschussen – wie sie es bei anderen Kitas auch tut. Der Magistrat will diesen Weg gehen. „Unser Ziel ist klar formuliert: Wir wollen die Anzahl der Kitaplätze erhöhen. Dafür investieren wir nicht nur in den Aus- und Neubau städtischer Einrichtungen sowie die Personalgewinnung, sondern sondieren auch Angebote freier Träger, die mit individuellen pädagogischen Konzepten die städtischen Betreuungseinrichtungen ergänzen“, so Bürgermeister Martin Burlon.

Der Ausschuss segnet die Vorlage einstimmig ab, auch weil Phorms sich in der Fördervereinbarung verpflichten soll, bei der Belegung eine mindestens 50-prozentige Quote von Kindern aus Dreieich anzustreben. Davon ausgehend, sieht die Modellrechnung der Stadt eine jährliche Bezuschussung von etwa 345 000 Euro vor.

Marco Lang (FWG) führt einen Wermutstropfen an, „denn Eltern haben höhere Kosten als in einer städtischen Kita“. Dafür erwarte die Kinder dort ein Angebot, das in der Dreieicher Betreuungslandschaft einmalig sei, entgegnet Fachbereichsleiterin Ellen Grohe. Die Strothoff-Kita arbeitet nach einem bilingualen Konzept, die Kinder werden mit Deutsch und Englisch groß.

Von Frank Mahn

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