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Suche nach der besten Strecke durch Dreieich

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Von: Holger Klemm

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Die Grafik zeigt die fünf Varianten, die nun im Gespräch sind für das Dreieicher Teilstück der Radschnellverbindung. Bis Ende August können Anregungen und Kritikpunkte eingebracht werden.  
Die Grafik zeigt die fünf Varianten, die nun im Gespräch sind für das Dreieicher Teilstück der Radschnellverbindung. Bis Ende August können Anregungen und Kritikpunkte eingebracht werden.   © Regionalpark Rheinmain Südwest GmbH

Während Ende der vergangenen Woche in Langen der Spatenstich für das dortige Teilstück des Radschnellwegs zwischen Darmstadt und Frankfurt anstand, wartet in Dreieich noch einiges an Arbeit. Das wird bei der Online-Infoveranstaltung der Regionalpark Rhein-Main Südwest GmbH im Dreieicher Rathaus deutlich, bei der fünf mögliche Varianten präsentiert werden.

Dreieich - Neben der umstrittenen durch Sprendlingen führen die anderen durch Buchschlag. Geschäftsführer Manfred Ockel betont, dass es nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie geht – um die Suche nach der besten Strecke durch Dreieich. Und da ist die Bevölkerung mit aufgerufen.

Zu Beginn nennt er die Standards, die auch eingehalten werden müssen, um Fördergelder von Bund und Land zu bekommen. Dazu zählen die asphaltierte Breite von vier Metern (bei Nutzung mit Fußgängern sechseinhalb), alternativ eine Fahrradstraße oder eine verkehrsberuhigte Straße. Wichtig sei auch die durchgängige Beleuchtung. Hinzu komme, nicht nur eine Route für Pendler zu schaffen, sondern auch für die Anwohner der anliegenden Kommunen. Beim fertiggestellten ersten Abschnitt sei dies gelungen.

Ockel stellt die Varianten ausführlich vor und geht auf Besonderheiten, Voraussetzungen und Probleme ein. Bei der Erarbeitung seien Ideen aus der Bevölkerung und den Fraktionen eingeflossen. Fix sind die Anschlusspunkte im Süden aus Langen und im Norden nach Neu-Isenburg. Von da fächern sich die Routen von West nach Ost auf – mit den Arbeitstiteln Bahnhof Buchschlag (Farbe magenta), Hainer Trift (cyan), Buchwaldstraße (blau), Buchschlag Ost (grün) und Sprendlingen (rot).

Gemeinsam ist allen Routen, dass eine Unterführung der Dreieichbahn notwendig sein wird. Zudem muss nach Lösungen für die Querung der Buchschlager Allee beziehungsweise Eisenbahnstraße beispielsweise durch Kreisel gesucht werden, um die Radler gut und sicher über die Straße zu bringen.

Die erste und westlichste Route führt entlang der Bahnstrecke vor allem durch Waldgebiet, was Eingriffe notwendig mache. Ein Problem seien da auch der Bereich des Bahnhofs und die Auswirkungen auf die Staus vor der Bahnschranke.

Die Variante zwei (Hainer Trift) führt entlang der Hainer Trift zum Buchweg und zum Rudolf-Binding-Weg. Dort sei ein Teilstück zu schmal, was zum Wegfall von Parkplätzen führen würde (wie auch bei anderen Varianten). Vorschlag drei startet etwas östlicher und nimmt Kurs auf die Buchwaldstraße bis zum Rudolf-Binding- und weiter über den Pirsch- und den Sperberweg durch den Wald. Variante vier geht durch Wald- und Grünflächen, wo ein Weg entlang einer Wiese gebaut werden müsste, die Buchwaldstraße, den Rudolf-Binding-Weg zum nördlichen Waldgebiet. Die Route fünf durch Sprendlingen war die Vorzugsvariante, binde zwar viele Gewerbebetriebe an, führe aber durch den Ortskern mit zahlreichen Einschränkungen.

Ockel versichert, dass die Fraktionen und Bürger mit ihrem Fachverstand eingebunden werden sollen. „Wenn Sie Lust haben, radeln Sie doch einfach die Varianten ab, vielleicht haben Sie dann noch andere Lösungen parat.“ Ziel sei es, die beste Route durch Dreieich zu finden. Da könnten auch verschiedene Varianten zusammengelegt werden. Zu den Kriterien zählen geringe Eingriffe in die Natur und wenig Knotenpunkte mit dem Autoverkehr.

Im Anschluss an die Präsentation beantworten Ockel und Karl Herrmann (Geschäftsführer Planwerk) einige der eingelaufenen Fragen. Da geht es natürlich um den Weg durch den Wald entlang der Bahnlinie, den viele als Variante bevorzugen würden. Doch ein Ausbau sei wegen des Bannwaldes nicht möglich. Ockel nennt als weiteres Argument, dass die Dreieicher Bevölkerung von dieser Variante nicht profitieren würde. Wichtig sei aber, dass nicht nur Pendler etwas von der Verbindung hätten. Erster Stadtrat Markus Heller ergänzt, dass es generell um eine Vernetzung mit anderen Radwegen in Dreieich gehen müsse. Einige der vorgestellten Varianten kreuzen die Fahrradstraße zwischen Sprendlingen und Buchschlag.

Gefragt wird auch, ob der Schnellweg durch das Industriegebiet Buchschlag und die August-Bebel-Straße geführt werden könnte. Herrmann schließt eine Prüfung nicht aus, verweist aber darauf, dass die Bebel-Straße sehr stark befahren sei.

Bis Ende August können Vorschläge eingereicht werden – per Mail an beteiligung@radschnellverbindung-ffm-da.de. Bürgermeister Martin Burlon hofft, dass die Stadtverordneten bis Ende des Jahres, Anfang 2022 eine Entscheidung fällen können, um dann in die Detailplanung zu gehen. Weitere Infos und die Aufzeichnung der Veranstaltung finden sich unter radschnellverbindung-ffm-da.de. Die Homepage soll noch bis heute um die vorgestellten Routen und Anmerkungen vervollständigt werden, sodass sich alle ein gutes Bild machen können.

Von Holger Klemm

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