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Testballon mit 400 Dreieicher Haushalten

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Von: Frank Mahn

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Der Dreieicher Klimaschutzmanager Theo Felber hat ein Konzept zur „Aufsuchenden Energieberatung“ erarbeitet
Der Dreieicher Klimaschutzmanager Theo Felber hat ein Konzept zur „Aufsuchenden Energieberatung“ erarbeitet. © stadt

Dem Klimawandel Einhalt zu gebieten ist eine globale Aufgabe. Dennoch muss man zuerst vor der eigenen Haustür kehren. Und: Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist. Um die CO2-Emissionen zu reduzieren und Dreieicher Hausbesitzer zu einer energetischen Sanierung zu animieren, startet die Stadt im Frühjahr eine Aktion unter dem Titel „Aufsuchende Energieberatung“.

Dreieich - Die Idee dahinter stellten Erster Stadtrat Markus Heller und Klimaschutzmanager Theo Felber jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr vor.

„Wir wollen richtig Gas geben, um den Wärmeverbrauch in Dreieich zu verringern“, sagt Felber. Als geeignetes Projektgebiet hat die Verwaltung ein zusammenhängendes Quartier nördlich von Eisenbahn- und Liebknechtstraße in Sprendlingen ausgedeutet. Dort stehen überwiegend Ein- und Zwei-Familienhäuser. Wenn die Aktion eine zufriedenstellende Resonanz finde, sei eine Ausweitung auf andere Quartiere und Stadtteile angedacht, so Heller. „Es ist ein Testballon für uns. Am Ende muss man schauen, wie viele Leute wir überzeugen können“, erklärt der Erste Stadtrat.

Das Konzept sieht vor, dass in einem ersten Schritt etwa 400 Eigentümer Post aus dem Rathaus bekommen, um sie über die Aktion zu informieren. Bei einer Auftaktveranstaltung im Mai – ob online oder in Präsenz ist momentan offen – soll das Projekt dann detailliert erläutert werden. Wer sich für die Teilnehme anmeldet, bekommt kostenlosen Besuch von einem Energieberater, der sich das Haus von oben bis unten anschaut. Das ist noch keine vertiefende Untersuchung. „Wir wollen den Leuten erst mal Lust auf eine Sanierung machen“, schildert Felber. Der Energieberater stelle eine Liste mit möglichen Maßnahmen zusammen, die als Grundlage künftigen Handelns dienen kann.

Die Stadt kooperiert bei dem Projekt mit der Landesenergieagentur Hessen. Sie stellt 10 000 Euro an Fördermitteln. Felber und Heller hoffen, dass so um die 100 Hausbesitzer sich auf eine Erstberatung einlassen. Die 25 Prozent seien ein Erfahrungswert aus anderen Kommunen, in denen sich das Konzept nach Felbers Worten bewährt hat.

Ganz ohne Murren nimmt der Ausschuss die Informationen über die Aktion nicht zur Kenntnis. Holger Gros (FWG) und Karin Holste-Flinspach (CDU) würden gerne die Stadtwerke als lokalen Energieversorger mit im Boot sehen. Das sei später immer noch möglich, im Moment aber nicht notwendig, entgegnet Felber. Ralf Jahnke (CDU) fragt sich, ob eine nur einstündige Energieberatung tatsächlich einen Nutzen hat. Er selbst habe mit einer Beratung durch die Verbraucherzentrale schlechte Erfahrungen gemacht. SPD-Fraktionsvorsitzender Holger Dechert regt die Auslobung eines CO2-Einsparpreises an. Einen solchen Wettbewerb habe es 2007 im Zuge des Prozesses Lokale Agenda 21 schon mal gegeben.

Von Frank Mahn

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